26. August 2019 / Allgemein

Austauschprojekt des Droste-Hauses

10 Jugendliche haben sich in die Dom. Republik aufgemacht um gegen Plastikmüll anzukämpfen

Am 09. August 2019 haben sich 10 Jugendliche aus dem Kreis Gütersloh für 16 Tage zu einem Austauschprojekt in die Dominikanische Republik aufgemacht, um dort gemeinsam mit dominikanischen Jugendlichen gegen den immensen Plastikmüll anzukämpfen und mit verschiedenen Aktionen auf das Problem aufmerksam zu machen.
 
Das Austauschprojekt des Droste-Hauses unter der Leitung der pädagogischen Mitarbeiterin Anne Schulte und Simon Lütkebohle findet dieses Jahr zum ersten Mal statt und wird gefördert von Engagement Global gGmbH im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. weltwärts.
 
Die deutschen Jugendlichen wohnen während ihres Aufenthaltes in Santo Domingo in den Gastfamilien ihrer Austauschpartner und die Herzlichkeit und Wärme, mit der alle Teilnehmenden von den dominikanischen Gastgebern empfangen worden sind, hat alle sehr beeindruckt. Trotz der kulturellen Unterschiede und sprachlicher Hürden wurde sehr schnell klar, dass die Gruppe sehr gut zusammenpasst und die deutschen Jugendlichen schnell ein Teil der Familien geworden sind.
 
Bereits zu Anfang des Projektes haben die Jugendlichen von dem Biologen Luis Carvajal im Rahmen eines Vortrages erfahren, wie gefährlich Plastikmaterialien und insbesondere Nanoplastik für unseren Organismus, die Biodiversität und die Umwelt sind. Dieses Wissen und den gemeinsamen Austausch über die Problematik innerhalb der Gruppe, hat die Jugendlichen in ihrer Motivation bestärkt, endlich gegen den Plastikmüll aktiv zu werden.
 
Dass die Jugendlichen mit anpacken können und sich schnell dem Alltagsleben in der Dominikanischen Republik angepasst haben, zeigte sich z.B. als der Bus, der hier „Guagua“ heißt, angeschoben werden musste, weil auf der Fahrt zum nächsten Programmpunkt die Batterie den Geist aufgegeben hat und alle spontan mit angepackt haben.
 
Manchmal sind es nur kleine Aktionen, die die Aufmerksamkeit bei der dominikanischen Bevölkerung erregen, da hier erst allmählich allen bewusst wird, wie schädlich, der Konsum von Plastikmaterialien und insbesondere das unachtsame Wegwerfen von Verpackungen auf den Straßen, an Flussufern oder im Meer ist. Das kann z.B. der Verzicht auf Wasserflaschen aus Plastik sein, im Restaurant auf das Plastikgeschirr zu verzichten oder nach Gläsern zu fragen. Wenn die Jugendlichen im Supermarkt auf die angebotenen Plastiktaschen zugunsten der Umwelt verzichten, stößt auch dies zunächst auf Verwunderung, aber dann auf die absolute Zustimmung bei den Einheimischen, sobald sie den Grund dafür erfahren.
 
Die ersten Säuberungsaktionen auf der Straße oder am Strand haben auch Wirkung gezeigt: Passanten fragen neugierig nach dem Grund für die Aktionen und loben das Engagement und den Fleiß der Jugendlichen. Neben den Reinigungsaktionen überlegen die Jugendlichen aber auch gemeinsam nach Lösungen, um Plastikmüll in Zukunft zu vermeiden.
 
Die Einblicke während des Projektes in das authentische Leben der Dominikaner sind vielfältig und aufgrund der großen Kluft zwischen arm und reich oft auch erdrückend. Aber auch der Spaß kommt bei dieser Begegnung nicht zu kurz: Bei Besichtigungen wie z.B. der Tropfsteinhöhlen „Tres Ojos“ oder der wunderschönen Halbinsel „Samaná“ haben die Jugendlichen auch die Gelegenheit, mehr über das Land oder seine kulturelle sowie biologische Vielfalt zu erfahren und natürlich auch die wunderschönen Strände der Karibik zu genießen.
 
Innerhalb eines Upcycling Workshops haben die Teilnehmenden des Projektes alte Plastikflaschen zu Kunststücken aufgewertet und werden noch weitere kreative Projekte angehen, wie z.B. die Bedruckung von Baumwolltaschen, damit diese anstatt der Plastiktüten zum Einkaufen gerne genutzt werden. Auf die Einpflanzung von Bäumen zum Ausgleich des ökologischen Fußabdruckes, der durch die lange Flugreise verursacht wurde, freuen sich die Jugendlichen ebenfalls schon und natürlich auf weitere schöne gemeinsame Erlebnisse mit den Gastfamilien.
 
Innerhalb der ersten Projekttage ist allen hier vor Ort klar geworden, wie wichtig dieses Austauschprojekt ist und wie viel alle Teilnehmenden voneinander profitieren und erfahren können. 
Die Jugendlichen haben noch viele Pläne und Ziele für den Rest ihres Aufenthaltes, aber ein Ziel muss unbedingt noch vor der Abreise gelingen: Die Dominikaner haben versprochen, ihren deutschen Austauschpartnern den typisch dominikanischen Tanz „Merengue“ beizubringen! Mit sehr viel Spaß und karibischem Rhythmus wird dies bestimmt gelingen... Und falls nicht, haben die Jugendlichen nun ein ganzes Jahr bis zu dem Gegenbesuch der Dominikaner im Sommer 2020 Zeit, dies nachzuholen. Denn auch das haben die Jugendlichen hier gelernt: Alles funktioniert hier – aber manchmal braucht es einfach etwas mehr Zeit und Geduld! 

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