15. November 2017 / Allgemein

Frühstück für pflegende Angehörige bietet kleine Auszeit vom Alltag

mit Klangmassagen und musikalischer Unterhaltung

Frühstück für pflegende Angehörige bietet kleine Auszeit vom Alltag

„Ich genieße das heute sehr. Einfach mal kurz abschalten, durchatmen und den Alltag vergessen.“ Den Alltag vergessen, das heißt für die 82-jährige Verlerin, sich für kurze Zeit mal aus der Pflege ihres Mannes zurückzuziehen, die Verantwortung zumindest für ein paar Stunden abgeben zu können. „Es ist ganz wichtig, auch mal Zeit für sich zu haben, die muss man sich einfach zwischendurch nehmen. Sonst geht es nicht“, ergänzt ihre Schwester, die neben ihr sitzt. Beide Frauen waren zu Gast beim zweiten Frühstück für pflegende Angehörige, zu dem die Stadt Verl in die Mensa des Schulzentrums eingeladen hatte.

Das Team der Mensa hatte ein reichhaltiges Buffet für die rund 50 Gäste vorbereitet, während Schülerinnen und Schüler der Haupt- und der Gesamtschule für musikalische Unterhaltung sorgten. Ganz besondere Verwöhn-Momente schenkten die beiden Klangtherapeuten Maria Wöstemeyer und Helmut Hähnel den Gästen mit Klangmassagen. Auch die Information kam nicht zu kurz: Klaus Haasen, Fachreferent Pflege beim MDK Westfalen-Lippe, erläuterte in einem Fachvortrag das neue Begutachtungssystem in der Pflegeversicherung. Und natürlich bot das gemeinsame Frühstück auch eine gute Gelegenheit zum Austausch untereinander.

„Die Anzahl der älteren Menschen wird immer größer, gleichzeitig steigt die Zahl der pflegebedürftigen Menschen“, sagte Bürgermeister Michael Esken in seiner Begrüßung. Ohne die große Zahl der pflegenden Angehörigen sei diese Aufgabe nicht zu bewältigen. „Sie leisten eine segensreiche Arbeit und tragen einen ganz wichtigen Teil dazu bei, dass unsere Gesellschaft funktioniert“, hob Esken hervor. Deshalb sei es der Verwaltung ein ausgesprochen wichtiges Anliegen, Danke zu sagen und Wertschätzung für die ehrenamtlich geleistete Arbeit auszudrücken.

Für Sandra Hasenbein war das Treffen eine gute Gelegenheit, sich vorzustellen und Kontakte zu knüpfen. Die 44-Jährige hat im Fachbereich Soziales der Stadt Verl den Arbeitsbereich von Christiane Vornholt übernommen, wozu auch die Pflegeberatung gehört. Sie freue sich sehr über ihre neuen Aufgaben, „denn insbesondere die Seniorenarbeit liegt mir sehr am Herzen“, betonte sie.

„Wer einen Angehörigen pflegt, muss stark sein. Und man darf nicht vergessen, auf sich selbst Acht zu geben“, betonten die beiden Schwestern, die sich in der Pflege ihrer Familienangehörigen gegenseitig unterstützen. Das Angebot für pflegende Angehörige in Verl sei gut, sind sie sich einig. Das Problem sei vielmehr, dass pflegende Angehörige meist zeitlich nicht flexibel genug seien, um alles wahrzunehmen. Aber beim Frühstück nächstes Jahr, da wollen die beiden auf jeden Fall wieder dabei sein.

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