Sehen und gesehen werden in der dunklen Jahreszeit
Die mit dem Herbst beginnende dunkle Jahreszeit ist eine besondere Herausforderung für alle Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer. Die früh einsetzende Dunkelheit, Regen, Nebel, dadurch bedingte schlechte Sicht sowie dunkle, nichtreflektierende Kleidung von Fußgängern und Radfahrern gehören zu den größten Risikofaktoren. Die Polizei und das Ordnungsamt der Stadt Verl bitten deshalb um besondere Vorsicht und geben Tipps, was jetzt zu beachten ist.
Sehen und gesehen werden: Das ist für Radfahrer und Fußgänger in der dunklen Jahreszeit eine der wichtigsten Devisen im Straßenverkehr. Polizei und Ordnungsamt raten deshalb, möglichst helle Kleindung zu tragen, am besten mit reflektierenden Materialien. Auch Warnwesten und Reflektoren sind empfehlenswert. Fußgänger können darüber hinaus mit einer Taschenlampe auf sich aufmerksam machen.
Radfahrer sollten unbedingt sicherstellen, dass die Beleuchtungsanlage ihres Drahtesels intakt ist. Deutlich mehr Sicherheit als eine herkömmliche Dynamo-Anlage bietet ein Dauerlicht, besonders im Stand. Darüber hinaus müssen am Fahrrad die vorgeschriebenen Reflektoren vorne (weiß), hinten (rot) sowie in den Pedalen und zwischen den Speichen (gelb) angebracht sein. Schutzhelme gibt es ebenfalls mit reflektierenden Elementen.
Besondere Vorsicht gilt an Einmündungen und Zufahrten. Autofahrer haben oft keine Möglichkeit mehr, rechtzeitig anzuhalten, wenn sie frühestens aus 25 Metern Entfernung einen dunkel gekleideten Fußgänger auf der Fahrbahn erkennen. Gerade dies wird von Fußgängern und Radfahrern oft unterschätzt. Radfahrer sollten überall dort, wo es keinen Radweg gibt, auf der Straße fahren, statt den Gehweg zu benutzen.
Autofahrer werden gebeten, beim Abbiegen in der Dunkelheit verstärkt den Schulterblick zu beachten, denn gerade während der Dämmerung in den Morgen- und Abendstunden sind Radfahrer und Fußgänger schlecht zu sehen. Außerdem gilt: Bei schlechter Sicht und schlechtem Wetter unbedingt runter vom Gas und die Geschwindigkeit den Sicht- und Wetterverhältnissen anpassen!
Im Herbst steigt auch die Gefahr von Wildwechsel. Ende Oktober ist die Damwildbrunft – in dieser Zeit sind die Tiere oft blind vor Liebe. Verstärkte Aufmerksamkeit, besonders in der Dämmerung morgens und abends sowie nachts, und eine angepasste, niedrige Geschwindigkeit sind hier die beste Vorsorge. Dies gilt insbesondere für Streckenabschnitte, auf die durch die Wildwechsel-Warnschilder hingewiesen wird. Wann immer es möglich ist, sollte man in der Dunkelheit mit aufgeblendeten Scheinwerfern fahren, um die Straße möglichst weit einsehen zu können.
Auch für Igel ist der Straßenverkehr eine große Gefahr. Eine aufmerksame, rücksichtsvolle Fahrweise und die Beachtung von Geschwindigkeitsbeschränkungen – insbesondere in der Dämmerung und bei Nacht – trägt dazu bei, die Igel zu schützen.