1. Dezember 2019 / Allgemein

Wir wünschen Euch einen schönen 1. Advent!

Lasst Euch in eine besinnliche Stimmung versetzen

Adventsgeschichte Weihnachten

Der Dezember ist einer dieser Monate, denen es gelingt, uns in eine besondere Stimmung zu versetzen. Er lässt uns innehalten und das Jahr reflektieren: welche Ziele hatten wir uns zum Jahresbeginn gesetzt und haben wir sie erreicht? Welche Momente werden uns in Erinnerung bleiben? Und worauf hätten wir gut und gerne verzichten können ...

Der Dezember ist voller Lichter und leckerer Düfte, Weihnachtsmärkte, Weihnachtsfeiern und ein Monat, an dem man sich und seinen Liebsten gerne etwas schenkt.

Auch wir möchten Euch ein kleines Geschenk machen. Mit dieser Weihnachtsgeschichte wünschen wir Euch einen schönen 1. Advent!

"Jemand Besonderes"

Vielleicht war ein erstes Date auf dem Weihnachtsmarkt doch nicht die beste Idee, dachte Valerie, während sie sich durch die Menschenmenge kämpfte und bemüht war, niemanden anzurempeln, auch wenn sie selbst von diversen Ellbogen und versehentlichen Tritten nicht verschont blieb.
Sie hatte sich herausgeputzt, doch Wind und ein leichter Regen hatten ihr Bemühen bereits zunichte gemacht. Ich muss schrecklich aussehen, dachte sie, wie eine verzweifelte Vogelscheuche. Sie wäre gerne wieder umgekehrt. Doch der vorangegangenen Nachrichtenaustausch mit ihrem Date war angenehm gewesen und hatte ihre Neugier geweckt.
Es wäre dumm, jetzt doch das Ruder umzuwerfen, zumal es sich nicht gehörte, ein Date so kurzfristig abzusagen. So ein Mensch war sie schließlich nicht.

Sie hatten sich über ein Dating-Portal kennengelernt, Paul und sie, und hatten sich bislang nur auf Fotos gesehen. Der Vorschlag, ihr erstes Treffen auf den Weihnachtsmarkt zu legen, war ihre Idee gewesen, genau genommen aber die Idee ihrer Schwester, die Erfahrung mit solchen Treffen hatte und sich deshalb stets eine Fluchtmöglichkeit offen hielt.
„Wenn er dir schon vom Weitem nicht zusagt, haust du einfach ab.“

Leichter gesagt als getan. Valerie wusste, dass sie nicht so reagieren würde. Sie war zu sehr darum bemüht, ihrem Gegenüber ein gutes Gefühl zu geben. Ihre Schwester stellte diesen Charakterzug an ihr gerne als Schwäche hin, was Valerie höflich, aber bestimmt ignorierte.

Als Treffpunkt hatten Paul und sie eine Glühweinbude am Alten Markt vereinbart. Valerie war hungrig aufgebrochen, hatte sich vorgenommen, sich gemeinsam mit Paul den Bauch mit den vorweihnachtlichen Leckereien vollzuschlagen. Nun bereute sie auch diesen Entschluss. Die leckeren Gerüche nach Pfannkuchen mit Zimt, gebrannten Mandeln, Reibekuchen mit Apfelmus und geräuchertem Lachs brachten sie um den Verstand und ihren Magen um seine Geduld.

An der Glühweinbude angekommen, suchte sie sich eine freie Ecke, von der aus sie einen guten Blick auf jeden Herannahenden hatte.

„Was darf´s sein?“

Valerie zuckte zusammen. Mit der Stimme zu ihrer rechten hatte sie nicht gerechnet. Schelmisch blickte ihr das Gesicht des jungen Glühweinverkäufers entgegen.

„Habe ich dich erschreckt?“

Sie brauchte einen Moment, um die richtigen Worte zu finden.

„Äh, nein, erstmal nichts, danke. Ich warte noch ein bisschen.“

Der junge Mann zog sich von ihr zurück und wandte sich einem anderen Gast zu, der leere Becher zurückgebracht hatte.

Valerie wartete. Menschen kamen und gingen. Sie kamen allein und in kleinen Gruppen, sie tranken Glühwein, tranken Lumumba mit Sahne, Kakao oder Kinderpunsch, gaben ihre leeren Becher zurück und machten anderen Menschen Platz. Keiner von ihnen war Paul. Hatte sie sich etwa in der Uhrzeit geirrt? Hatte sie nicht. Hatte sie den Treffpunkt verwechselt? Unmöglich, es war doch ihre Idee gewesen. Und er hätte ihr doch geschrieben, wenn er woanders auf sie warten würde. Keine Nachricht von ihm auf ihrem Smartphone, kein entgangener Anruf, nichts.
Sie wollte zwar nicht aufdringlich erscheinen, aber sie wagte es, schrieb: „Wo bist du?“ und schickte ab. Es überraschte sie, dass bei der Nachricht nur ein einziges Häkchen erschien.
Die Nachricht war gesendet, erreichte den Empfänger jedoch nicht. Er musste in einem Funkloch sein. Das änderte sich auch weitere Minuten später nicht. Sie schickte noch eine Nachricht hinterher.

Last Christmas I gave you my heart, schallte es über den Weihnachtsmarkt. Das Smartphone in Valeries Manteltasche vibrierte. Paul schrieb, dass er nicht kommen würde. Sonst nichts. Kein Wort der Entschuldigung. Hätte Valerie nicht das Gefühl, dass ihre Augenlider zugefroren waren, hätte sie einfach losgeweint inmitten der lachenden Menschen, die sich sich mit ihren dampfenden Tassen zuprosteten und lauthals mitsangen und wie Pinguine in ihren dicken Jacken zu der Melodie schunkelten.

„Hier“, ertönte plötzlich wieder diese Stimme an ihrer Seite. Eine Hand streckte ihr einen Becher mit heißem, wohlriechenden Kakao und einer gigantischen Haube aus Sahne entgegen.

„ ... I´ll give it to someone special“, beendete der junge Glühweinverkäufer die Textzeile des bekannten Weihnachtssongs. Er lächelte. Und Valerie, sie lächelte auch.

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