8. Oktober 2021 / Aus aller Welt

2,1 Millionen Euro für Forschung zu NS-Raubkunst

Die Suche geht weiter - aber sie hat auch ihren Preis: Das Deutsche Zentrum für Kulturerluste fördert Projekte, die in Museen oder bei privaten Sammlern im Nationalsozialismus geraubten Kunstwerke aufspüren.

Die Stiftung mit Sitz in Magdeburg fördert die Provenienzforschung zu NS-Raubkunst.

Das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste hat für 20 Projekte der Provenienzforschung zu NS-Raubgut 2,1 Millionen Euro an Fördermitteln bewilligt.

Der Vorstand der Stiftung mit Sitz in Magdeburg habe den Förderprojekten an Museen, Bibliotheken, wissenschaftlichen Einrichtungen sowie für vier private Antragsteller zugestimmt, wie das Zentrum mitteilte.

Als eine der ersten kirchlich getragenen Einrichtungen erhält die Evangelische Akademie Tutzing im Schloss Tutzing am Starnberger See Mittel vom Zentrum. Das Schloss war demnach von seinem ehemaligen Besitzer, dem 1930 verstorbenen jüdisch-ungarischen Kunstsammler Marczell von Nemes, reich ausgestattet worden. Der spätere Eigentümer Albert Hackelsberger und seine Familie wurden von den Nationalsozialisten verfolgt. Vom ursprünglichen Mobiliar und den Kunstgegenständen ist den Angaben zufolge heute nur noch wenig in Tutzing vorhanden.

Mehr als 160 Objekte aus Privatsammlung

Auch die Sammlungen im Museum Schloss Fasanerie in Eichenzell in Hessen sollen den Angaben zufolge unter die Lupe genommen werden. Unter anderem etwa 160 Objekte der ehemaligen Privatsammlung von Philipp Prinz von Hessens, der Mitglied der NSDAP und der SA war. Im Museum seien mehrere Objekte aufgetaucht, bei denen es sich um verfolgungsbedingt entzogenes Kulturgut handele oder handeln könnte, hieß es.

Seit 2008 haben Bund und Länder die Provenienzforschung im Bereich NS-Raubgut mit insgesamt 41,7 Millionen Euro gefördert. Bislang konnten 400 Projekte realisiert werden. Das von Bund, Ländern und kommunalen Spitzenverbänden gegründete Deutsche Zentrum Kulturgutverluste ist seit 2015 zentraler Ansprechpartner für unrechtmäßig entzogenes Kulturgut.


Bildnachweis: © Klaus-Dietmar Gabbert/dpa-Zentralbild/dpa
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