12. Januar 2024 / Aus aller Welt

25 Verletzte bei Chemieunfall in Konstanz

In einer Firma entwicht aus einem Reinigungsmittel-Gemisch giftiges Gas. 25 Mitarbeiter erleiden Atemwegsreizungen. Der Einsatz eines Mannes verhindert Schlimmeres.

Einsatzkräfte der Feuerwehr auf dem Gelände der Firma in Konstanz.
von dpa

Bei einem Chemieunfall sind in Konstanz 25 Menschen verletzt worden. Sie erlitten am Morgen nach dem Einatmen einer Chemikalie Atemwegsreizungen und kamen mit leichten Verletzungen ins Krankenhaus. Die Mitarbeiter einer Firma aus der Lebensmittelindustrie hatten ein ätzendes und rauchendes Gas festgestellt, wie eine Polizeisprecherin auf Anfrage mitteilte. Das Gas trat demnach aus einem im Keller abgestellten Container aus. Die Lage war laut einem Feuerwehrsprecher «lebensbedrohlich». Doch ein Mitarbeiter der Firma handelte schnell und tat das Richtige.

Der Mann habe einen Vollschutz getragen und den Container mit einem Gabelstapler aus dem Gebäude gebracht. Dort konnte sich das austretende Gas an der Luft verflüchtigen und keinen Schaden mehr anrichten. Eine Gefahr für Anwohner und die Umwelt habe nicht bestanden. Der Mann blieb unverletzt.

Gemisch aus Salpetersäure und Horolith

Der Polizeisprecherin zufolge waren in der Firma am Donnerstag zwei Chemikalien in einem 1000 Liter fassenden Container zusammengemischt worden, um ein Reinigungsmittel für Kessel herzustellen. Die Firma stellt Fruchtzubereitungslösungen für die Lebensmittel- und Getränkeindustrie her. Bei den Stoffen handelte es sich nach ersten Erkenntnissen um 53-prozentige Salpetersäure und Horolith (Reinigungsmittel).

Aus bislang unbekannten Gründen kam es den Angaben nach zu einem Temperaturanstieg und einer chemischen Reaktion, wodurch hochgiftige Nitrose Gase austraten und sich im Gebäude verteilten. «Die Stoffe haben heftig miteinander reagiert», erklärte der Feuerwehrsprecher, «dadurch sind ätzende Gase im Keller ausgetreten, die zu Verletzungen der Atemwege geführt haben.»

«Die Situation war lebensbedrohlich»

Die Dämpfe hätten die Lungen der Mitarbeiter verätzen können, wäre der Container nicht an die frische Luft gebracht worden. «Die Situation war lebensbedrohlich», sagte der Feuerwehrsprecher.

Für die Bergung und Entsorgung der Stoffe aus dem Container musste eine Spezialfirma anrücken, die am frühen Nachmittag noch auf Anfahrt war. Die Feuerwehr bereitete ein Umpumpen des Chemikalien-Gemischs auf einen weiteren 1000 Liter fassenden Container vor. In dem zweiten Container sei ein Lösungsmittel, welches das Gemisch verdünnen und somit unschädlich machen werde.


Bildnachweis: © Silas Stein/dpa
Copyright 2024, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Übersicht über aktuelle Baustellen im Stadtgebiet
Stadt Verl

Wann, wo und wie lange? Hier finden Sie Informationen über aktuelle Verkehrsbaustellen im Stadtgebiet. So können Sie...

weiterlesen...
Rollator-Club trifft sich am 14. und 28. Februar
Stadt Verl

Unter dem Motto „Bewegung ist die beste Medizin“ trifft sich regelmäßig an jedem 2. und 4. Freitag im Monat der...

weiterlesen...
Nächster Hobbymarkt ist am 1. Februar
Stadt Verl

Am Samstag, 1. Februar, ist in Kaunitz von 6 bis 14 Uhr wieder Hobbymarkt. Neben Zier- und Wirtschaftsgeflügel sind...

weiterlesen...

Neueste Artikel

Messerattacke in Österreich - ein Toter und fünf Verletzte
Aus aller Welt

Ein junger Syrer soll im Zentrum der Stadt Villach Menschen mit einem Messer attackiert haben. Ein Essenslieferant stoppte den Angreifer. Er stammt ebenfalls aus Syrien.

weiterlesen...
Medien: Tote bei Massenpanik auf Bahnhof in Neu-Delhi
Aus aller Welt

Zum Kumbh-Mela-Festival im nordindischen Prayagraj strömen Millionen von Menschen. Erneut kommt es wegen des weltweit größten Pilgerfests zu einem Unglück mit mehreren Toten.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Messerattacke in Österreich - ein Toter und fünf Verletzte
Aus aller Welt

Ein junger Syrer soll im Zentrum der Stadt Villach Menschen mit einem Messer attackiert haben. Ein Essenslieferant stoppte den Angreifer. Er stammt ebenfalls aus Syrien.

weiterlesen...
Medien: Tote bei Massenpanik auf Bahnhof in Neu-Delhi
Aus aller Welt

Zum Kumbh-Mela-Festival im nordindischen Prayagraj strömen Millionen von Menschen. Erneut kommt es wegen des weltweit größten Pilgerfests zu einem Unglück mit mehreren Toten.

weiterlesen...