17. Januar 2023 / Aus aller Welt

Aktionsbündnis kritisiert Adidas auf inszenierter Modenschau

Es sah nach einer Show im Rahmen der Berliner Fashion Week aus. Aber hinter den Einladungen steckte das New Yorker Aktionsbündnis The Yes Men - mit einem ganz besonderen Anliegen.

Ein Aktivist bei einer als Adidas-Show getarnten Performance auf dem Catwalk.
von dpa

Bei einer als Adidas-Show getarnten Performance im Rahmen der Berliner Fashion Week haben Aktivisten dem Sportartikelhersteller vorgeworfen, sich nicht für die Arbeitsrechte von Textilarbeitern in Südostasien einzusetzen. Adidas wies die Vorwürfe auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur zurück.

Für die Show am Montagabend hatte das New Yorker Aktionsbündnis The Yes Men Einladungen unter der Domain adidas-group.com.de verschickt, wie die Gruppe der dpa auf Anfrage bestätigte. In der Einladung wurde die Weltpremiere einer Sportbekleidungslinie von Adidas angekündigt, mit der man die Geschichten von «geschundenen» Arbeitern ehren wolle.

Bei der Veranstaltung stolperten dann anscheinend verletzte und blutige Models in zerrissener Kleidung mit dem Adidas-Logo über den Laufsteg, die den Angaben nach aus Kleidungsstücken bestehe, die zuvor von kambodschanischen Arbeitern getragen wurden. Hintergrund der Aktion ist nach Angaben der Kampagne für Saubere Kleidung - einem Partner von The Yes Men - der Vorwurf, Adidas achte nicht auf die Rechte der Beschäftigten von Zulieferern.

Adidas erklärte dazu auf Anfrage, das Unternehmen stelle «seit mehr als 25 Jahren mit vielfältigen Maßnahmen faire und sichere Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten seiner Lieferkette sicher». Die Arbeitsplatzstandards des Unternehmens verpflichteten dessen Zulieferer, die Vergütung der Arbeiter und Arbeiterinnen und deren Lebensstandard fortschreitend zu steigern. Das verfügbare Einkommen der Arbeiter in den Zulieferbetrieben liege in aller Regel erheblich über dem jeweiligen gesetzlichen Mindestlohn, erklärte ein Unternehmenssprecher.

Die Kommunikationsguerilla-Gruppe The Yes Men wurde 1999 mit einer gefälschten Webseite der Welthandelsorganisation (WTO) bekannt. Bei einer anderen Performance präsentierten die Aktivisten, die sich gern als Politik- oder Wirtschaftsvertreter ausgeben, eine gefälschte Kampagne des Ölkonzerns Shell über geplante Bohrungen des Konzerns in der Arktis. Hinter der Gruppe stehen Igor Vamos, Jacques Servin und Keil Troisi, die häufig unter Pseudonymen auftreten.


Picture credit: © Gerald Matzka/dpa
Copyright 2023, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Verl feiert den Weltkindertag: Buntes Fest am 20. September
Veranstaltung

Spiel, Spaß, Musik und jede Menge Mitmach-Aktionen

weiterlesen...
Baustellenbesichtigung des Baugebiets
Baustellen und Sperrungen

Am 10. September von 11:00 bis 15:00 Uhr

weiterlesen...

Neueste Artikel

«Fremantle Highway» nun in Rotterdam - Reparatur möglich?
Aus aller Welt

Der Frachter wird von Schleppern gezogen und stabil gehalten - so sah der Transport der «Fremantle Highway» von Eemshaven nach Rotterdam aus. Das Schiff soll nach Möglichkeit wieder fahrbereit gemacht werden.

weiterlesen...
Trotz kühlerer Temperaturen wieder mehr Sonne am Sonntag
Aus aller Welt

Kalendarischer Herbstbeginn in Deutschland: Die Temperaturen sind zwar gesunken, doch die Sonne lässt sich trotzdem blicken - und das nicht zu wenig.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

«Fremantle Highway» nun in Rotterdam - Reparatur möglich?
Aus aller Welt

Der Frachter wird von Schleppern gezogen und stabil gehalten - so sah der Transport der «Fremantle Highway» von Eemshaven nach Rotterdam aus. Das Schiff soll nach Möglichkeit wieder fahrbereit gemacht werden.

weiterlesen...
Trotz kühlerer Temperaturen wieder mehr Sonne am Sonntag
Aus aller Welt

Kalendarischer Herbstbeginn in Deutschland: Die Temperaturen sind zwar gesunken, doch die Sonne lässt sich trotzdem blicken - und das nicht zu wenig.

weiterlesen...