16. Oktober 2024 / Aus aller Welt

Allianz: Gefahr durch Last- und Lieferverkehr in den Städten

Bei tödlichen Verkehrsunfällen innerorts sterben überdurchschnittlich häufig ungeschützte Fußgänger und Radfahrer. Viele Unfälle wären mit bereits existierender Technik vermeidbar.

Gedenken an eine von einem abbiegenden Lkw überfahrene Radfahrerin. (Symbolbild)
von dpa

Eine bessere Sicherheitsausstattung von Lkw und Lieferwagen könnte nach einer Analyse der Allianz-Verkehrsforscher den Unfalltod vieler Fußgänger und Radfahrer verhindern. Ein Drittel der Unfälle zwischen Lastwagen und Fußgängern wäre vermeidbar, wenn alle Lastwagen mit bereits verfügbaren Assistenzsystemen ausgestattet wären, argumentieren die Fachleute des Allianz Zentrums für Technik (AZT) in ihrer neuen Untersuchung. 

Maßgeblich zu Unfällen mit Lkw trägt demnach das schlechte Sichtfeld der Fahrer bei, Abhilfe schaffen könnten aktiv bremsende Abbiegeassistenten. Bei Lieferwagen und Kleintransportern ist den Angaben zufolge vor allem das Rückwärtsfahren riskant, aber ähnlich wie bei Lkw sind auch Unfälle beim Rechtsabbiegen häufig. Lieferwagen sind laut Allianz im Vergleich zu anderen Fahrzeugen überdurchschnittlich häufig an Unfällen beteiligt.

Abbiegeassistenten, niedrigere Fahrerkabinen und Manövrierfenster

«Rund 40 Prozent der tödlichen Verkehrsunfälle in Europa ereignen sich in Städten; 70 Prozent dieser Opfer sind Radfahrer, Nutzer anderer Zweiräder oder Fußgänger, darunter Kinder und ältere Menschen», sagte Vorstandsmitglied Klaus-Peter Röhler. Lieferwagen sollten demnach mit den gleichen Sicherheitssystemen ausgestattet werden wie Autos. Für Lkw fordern die AZT-Fachleute neben Abbiegeassistenten niedrigere Fahrerkabinen und Manövrierfenster, die das Sichtfeld der Fahrer vergrößern sollen. 

Die Allianz stellte ihren alljährlichen «Autotag» im AZT in diesem Jahr unter den Titel «Groß gegen Klein». Grundlage der AZT-Auswertung war die Detailanalyse von 700 innerörtlichen Lkw- und Lieferwagenunfällen der vergangenen Jahre mit verletzten oder toten Fußgängern, Rad- und Motorradfahrern. Dabei trifft die Schuld keineswegs immer nur die Lastwagenfahrer: Bei einem Drittel der Lkw-Unfälle waren demnach die verunglückten Fußgänger mitverantwortlich, bei den Fahrradfahrern waren es 20 Prozent.

Fast 600 getötete Fußgänger und Radler bei innerörtlichen Unfällen 2023

Laut amtlicher Unfallstatistik kamen in Deutschland im vergangenen Jahr 902 Menschen bei innerörtlichen Unfällen ums Leben, darunter 335 Fußgänger und 257 Radfahrer. Das AZT ist seit Jahrzehnten eine bekannte Adresse der Verkehrssicherheitsforschung in Deutschland. So plädierten die Sicherheitsforscher in den 1970er Jahren angesichts der damals jährlich fünfstelligen Zahl von Verkehrstoten in Deutschland für die Einführung der Gurtpflicht.


Bildnachweis: © Daniel Karmann/dpa
Copyright 2024, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Übersicht über aktuelle Baustellen im Stadtgebiet
Stadt Verl

Wann, wo und wie lange? Hier finden Sie Informationen über aktuelle Verkehrsbaustellen im Stadtgebiet. So können Sie...

weiterlesen...
Rollator-Club trifft sich am 14. und 28. Februar
Stadt Verl

Unter dem Motto „Bewegung ist die beste Medizin“ trifft sich regelmäßig an jedem 2. und 4. Freitag im Monat der...

weiterlesen...
Nächster Hobbymarkt ist am 1. Februar
Stadt Verl

Am Samstag, 1. Februar, ist in Kaunitz von 6 bis 14 Uhr wieder Hobbymarkt. Neben Zier- und Wirtschaftsgeflügel sind...

weiterlesen...

Neueste Artikel

Auto fährt in München in Demo: Was wir wissen und was nicht
Aus aller Welt

In der Münchner Innenstadt läuft eine Demo, als plötzlich ein Auto in eine Menschenmenge fährt. Bundeskanzler Scholz (SPD) spricht von einem «Anschlag». Aber noch ist vieles im Dunkeln.

weiterlesen...
«Schwarzer Tag für München» - Asylbewerber fährt in Demo
Aus aller Welt

Ein Auto fährt in einen Demozug mitten in der bayerischen Landeshauptstadt, mindestens 30 Menschen werden zum Teil schwerst verletzt. Zum Tatverdächtigen gibt es neue Details.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Auto fährt in München in Demo: Was wir wissen und was nicht
Aus aller Welt

In der Münchner Innenstadt läuft eine Demo, als plötzlich ein Auto in eine Menschenmenge fährt. Bundeskanzler Scholz (SPD) spricht von einem «Anschlag». Aber noch ist vieles im Dunkeln.

weiterlesen...
«Schwarzer Tag für München» - Asylbewerber fährt in Demo
Aus aller Welt

Ein Auto fährt in einen Demozug mitten in der bayerischen Landeshauptstadt, mindestens 30 Menschen werden zum Teil schwerst verletzt. Zum Tatverdächtigen gibt es neue Details.

weiterlesen...