17. Juli 2023 / Aus aller Welt

Auseinandersetzung im Berliner Prinzenbad

Erneut kam es zu einer gewaltsamen Auseinandersetzung in einem Berliner Freizeitbad. Das Columbiabad ist wieder geöffnet. Derweil nimmt eine Datenschützerin die neuen Sicherheitsvorkehrungen unter die Lupe.

Zwei Polizsten der Mobilen Wache gehen auf das Prinzenbad in Kreuzberg zu.
von dpa

Im Prinzenbad in Berlin-Kreuzberg ist ein Mann bei einer Auseinandersetzung verletzt worden. Wie eine Polizeisprecherin am Montag sagte, hatten sich am Sonntagabend zwei 15-Jährige gestritten. Der 32-jährige Mann sei dazwischengegangen, um die beiden zu trennen. Laut Polizeimitteilung habe einer der Jugendlichen dem Mann mit der Faust ins Gesicht geschlagen. Der 32-Jährige habe das Bewusstsein verloren und sei am Boden von zwei weiteren Menschen getreten und geschlagen worden. Er kam ins Krankenhaus und wurde später entlassen.

Ein Tatverdächtiger wurde demnach festgenommen, ein weiterer identifiziert. Ein Dritter habe unerkannt flüchten können. Laut Polizei ist unklar, ob die Verdächtigen namentlich bekannt waren. Zuvor berichteten Medien. Nach wiederholter Gewalt ist der Eintritt in Berliner Freibäder seit dem vergangenen Samstag nur noch mit einem Ausweis möglich.

Datenschutzbeauftragte prüft neue Maßnahmen

Die Berliner Datenschutzbeauftragte Meike Kamp will die vom Senat angekündigten neuen Sicherheitsvorkehrungen für Freibäder kritisch unter die Lupe nehmen. Sie werde sowohl die seit dem Wochenende praktizierte Ausweispflicht als auch die geplante Videoüberwachung an den Eingängen von Columbia- und Prinzenbad «datenschutzrechtlich prüfen», sagte Kamp am Montag der Deutschen Presse-Agentur, nachdem sie sich gegenüber dem Portal netzpolitik.org zuvor ähnlich geäußert hatte. Die Überprüfung betreffe unter anderem den konkreten Zweck und die Eignung der Maßnahme sowie die Art der Datenverarbeitung.

«Grundsätzlich gilt, dass die Sicherheit in den Freibädern für alle Gäste zu gewährleisten ist, aber die Wahl der Mittel zur Gewährleistung dieser Sicherheit gesetzlich zulässig und verhältnismäßig sein muss», so Kamp. «Bei der Prüfung der Verhältnismäßigkeit ist auch das Grundrecht der Badegäste auf ihre informationelle Selbstbestimmung zu beachten.»

Zu prüfen sei deshalb, ob Videoüberwachung oder Ausweispflicht geeignet, erforderlich und angemessen seien, um die angestrebte Sicherheit in den Freibädern zu erreichen. «Insbesondere ist hierbei zu prüfen, ob nicht mildere Maßnahmen in Betracht kommen, wie beispielsweise die Verstärkung des Sicherheitspersonals, der Einsatz von Deeskalationsteams, die Begrenzung der Anzahl von Badegästen, die sicherheitsfördernde Ausgestaltung des Freibadareals etc.»

Gewaltsame Auseinandersetzungen in Berliner Freibädern hatten zuletzt für bundesweite Schlagzeilen gesorgt. Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) und Innensenatorin Iris Spranger (SPD) hatten daraufhin in der Vorwoche zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen angekündigt.

Columbiabad wieder offen

Derweil hat das Columbiabad in Berlin-Neukölln seit Montagmorgen wieder geöffnet. Am Morgen gingen vereinzelt Leute hinein und heraus, wie ein dpa-Fotograf berichtete. Demnach stand ein Polizeiwagen vor dem Eingang. Eine Sprecherin der Bäder-Betriebe bestätigte, dass das Bad wieder regulär geöffnet sei.

Das Columbiabad war eine Woche nach einer gewaltsamen Auseinandersetzung vorläufig geschlossen worden. Zu viele Beschäftigte hatten sich krank gemeldet. Wegen der Vorfälle müssen sich Besucherinnen und Besucher beim Einlass in die Berliner Bäder seit diesem Wochenende ausweisen. An insgesamt vier Schwimmbädern sollen mobile Polizeiwachen stehen.


Bildnachweis: © Paul Zinken/dpa
Copyright 2023, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Rollator-Club trifft sich am 10. und 24. Januar
Stadt Verl

Unter dem Motto „Bewegung ist die beste Medizin“ trifft sich regelmäßig an jedem 2. und 4. Freitag im Monat der...

weiterlesen...
Weihnachtspause in der Kleinschwimmhalle
Stadt Verl

Die Kleinschwimmhalle macht Weihnachtspause: Von Montag, 23. Dezember, bis einschließlich Donnerstag, 2. Januar, bleibt...

weiterlesen...
Nächster Hobbymarkt ist am 4. Januar
Stadt Verl

Am Samstag, 4. Januar, ist in Kaunitz von 6 bis 14 Uhr wieder Hobbymarkt. Neben Zier- und Wirtschaftsgeflügel sind...

weiterlesen...

Neueste Artikel

WenDo-Workshop für Frauen ab 60 plus
Stadt Verl

WenDo ist eine englisch-japanische Wortschöpfung und bedeutet „Weg der Frauen“. Hinter dem Begriff verbirgt sich...

weiterlesen...
Förderbescheid in Berlin erhalten
Kreis Gütersloh

Gütersloh. Landrat Sven-Georg Adenauer hat in Berlin den offiziellen Förderbescheid des Bundes für den...

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Gesundheitsministerin: Kein Marburg-Ausbruch in Tansania
Aus aller Welt

Vor wenigen Tagen warnte die Weltgesundheitsorganisation vor einem Ausbruch des gefährlichen Marburg-Fiebers in Tansania. Doch die Gesundheitsministerin widerspricht. Eine Erklärung bietet sie nicht.

weiterlesen...
Jeff Bezos' neue Rakete schafft es schon im Erstflug ins All
Aus aller Welt

Die Schwerlastrakete «Starship» von SpaceX explodierte beim ersten Teststart. «New Glenn» von Blue Origin hebt gleich erfolgreich ab - mit einem kleinen Wermutstropfen.

weiterlesen...