19. April 2022 / Aus aller Welt

Tödlicher Sturz vom Parkhaus: Wagen hatte keine Kennzeichen

Nach dem Tod von zwei Teenagern am Ostersonntag in Essen sind noch immer viele Fragen offen: Ging dem Absturz vom Parkhausdach ein waghalsiges Fahrmanöver voraus? Und: Wem gehört der Wagen?

Eine Anwohnerin zündet am Parkhaus eine Kerze für die toten Teenager an.
von dpa

Im Fall des tödlichen Autoabsturzes von einem Parkhausdach in Essen ist weiter unklar, woher der Wagen stammt. An dem Auto waren laut Polizei keine Kennzeichen angebracht. Auch im Wageninneren seien keine gefunden worden, sagte eine Sprecherin am Dienstag.

Die Polizei weiß zudem noch nicht, wer am Steuer saß. Der 19-Jährige habe keinen Führerschein besessen, so die Sprecherin. Der 16-Jährige war für einen Pkw-Führerschein noch zu jung.

Abgrenzung durchbrochen

Die beiden jungen Männer hatten am Sonntagabend auf der obersten Ebene des Parkhauses in Essen-Borbeck aus noch ungeklärter Ursache mit dem Wagen eine Abgrenzung durchbrochen. Sie stürzten in dem Fahrzeug mehr als 15 Meter in die Tiefe. Um die beiden Insassen aus dem Autowrack zu befreien, schnitt die Feuerwehr Teile des Daches ab. Die Teenager wurden noch in eine Klinik gebracht, wo aber kurz nach Eintreffen nur noch ihr Tod festgestellt werden konnte. Der 19-Jährige kam aus Essen, der 16-Jährige aus Herne. Noch am Unglücksabend waren Angehörige zur Absturzstelle gekommen. Sie wurden von Notfallseelsorgern betreut.

Laut ersten Ermittlungen waren die beiden schon in den Stunden vor dem Unglück im Großraum Essen-Borbeck in dem Fahrzeug gesichtet worden. Der Wagen soll auch dabei schon ohne Kennzeichen unterwegs gewesen sein.

Eine Blutprobe soll klären, ob Alkohol oder Drogen eine Rolle gespielt haben könnten. Ein Ergebnis werde aber erst in einigen Tagen vorliegen. Eine Obduktion ist laut der Sprecherin nicht geplant. Näheren Aufschluss über das Geschehen erhoffen sich die Ermittler auch durch die Befragung von Zeugen. Sie hätten sich «im Nahbereich vom Parkhaus befunden». Nähere Angaben machte die Polizei dazu nicht.

Bremsspuren werden untersucht

Untersucht werden sollen auch Bremsspuren auf dem Parkdeck. Die Polizei will dabei herausfinden, ob die beiden vor dem Absturz gedriftet haben. Beim Driften geht es darum, bei einer Kurvenfahrt das Fahrzeugheck kontrolliert ausbrechen zu lassen. Hinweise darauf, dass zu dem Zeitpunkt noch andere Fahrzeuge auf dem Parkhausdach waren, hat die Polizei nicht. Überprüft werden soll auch, wer Zutritt zum Parkhaus hat, «um zu klären, wie das Parkhaus befahrbar ist».

Auch am zweiten Tag nach dem Unglück machte der Tod der beiden Teenager viele Menschen betroffen. Eine Anwohnerin kam und entzündete in der Nähe des Aufprallortes eine Kerze. Als Zeichen der Anteilnahme waren dort auch Plüschtiere und Blumen niedergelegt worden. Auf dem Parkdeck bereiteten am Dienstag Arbeiter die Reparatur der von dem Wagen durchbrochenen Abgrenzung vor.


Bildnachweis: © Roland Weihrauch/dpa
Copyright 2022, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Nächster Hobbymarkt am 8. November - ohne Geflügel
Stadt Verl

Da der erste Samstag im November ein Feiertag (Allerheiligen) ist, findet der Hobbymarkt in diesem Monat ausnahmsweise...

weiterlesen...
Mit den Verler Literaturtagen 2025 die Vielfalt der Literatur erleben
Stadt Verl

Von Gedichten im Dunkeln über einen packenden Psychothriller bis hin zu einer unterhaltsamen literarischen Revue über...

weiterlesen...
Rollator-Club trifft sich wieder am 14. und 28. November
Stadt Verl

Unter dem Motto „Bewegung ist die beste Medizin“ trifft sich regelmäßig an jedem 2. und 4. Freitag im Monat der...

weiterlesen...

Neueste Artikel

Affen in Plastiknetzen – Mutmaßliche Schmuggler gestoppt
Aus aller Welt

In Thailand sind mehr als 140 Affen aus mutmaßlichen Schmugglerhänden befreit worden. Warum die Tiere so begehrt sind und was jetzt mit ihnen passiert.

weiterlesen...
Wohl keine Absicht bei tödlichem Busunglück in Stockholm
Aus aller Welt

Drei Menschen werden bei einem Unfall in der schwedischen Hauptstadt getötet, mehrere weitere verletzt. Die Polizei glaubt nicht, dass der Busfahrer absichtlich in eine Haltestelle gefahren ist.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Affen in Plastiknetzen – Mutmaßliche Schmuggler gestoppt
Aus aller Welt

In Thailand sind mehr als 140 Affen aus mutmaßlichen Schmugglerhänden befreit worden. Warum die Tiere so begehrt sind und was jetzt mit ihnen passiert.

weiterlesen...
Wohl keine Absicht bei tödlichem Busunglück in Stockholm
Aus aller Welt

Drei Menschen werden bei einem Unfall in der schwedischen Hauptstadt getötet, mehrere weitere verletzt. Die Polizei glaubt nicht, dass der Busfahrer absichtlich in eine Haltestelle gefahren ist.

weiterlesen...