4. März 2023 / Aus aller Welt

Bahn setzt wegen Gewalt gegen Beschäftigte auf Bodycams

Die Zahl der Übergriffe auf ihre Mitarbeiter steigt. Die Bahn hat nun als Reaktion Pläne vorgestellt. In der Schwarzwaldbahn läuft schon ein Test.

Die Deutsche Bahn will der steigenden Zahl von Angriffen auf ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Körperkameras begegnen (Symbolfoto).
von dpa

Aufgrund von mehr Angriffen auf ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter will die Deutsche Bahn (DB) Kundenbetreuer in Zügen mit Bodycams ausstatten. Seit Februar laufe ein Testeinsatz mit Kameras am Körper in der Schwarzwaldbahn, der auf weitere Regionen ausgeweitet werden solle, teilte der Konzern mit. Darüber hinaus seien weitere Schutzmaßnahmen geplant sowie Schulungen für Bahnmitarbeiter mit Kundenkontakt.

Die Videoüberwachung an Bahnhöfen soll ausgeweitet werden. Aktuell betreibt die DB demnach etwa 9000 Videokameras auf Bahnhöfen, bis 2024 sollen es 11.000 sein. In den Innenräumen von fast drei Viertel aller Nahverkehrs- und S-Bahnzüge seien schon fast 50.000 Kameras installiert.

Gewalt gegen Bahnmitarbeiter über Jahre angestiegen

2022 gab es nach DB-Angaben mit 3138 Fällen rund 21 Prozent mehr Übergriffe auf Bahnmitarbeiter als im Jahr 2021, als jedoch wegen Corona erheblich weniger Menschen Züge benutzten (2021: 2582 Fälle).

Etwa 30 Prozent davon seien auf die Durchsetzung der Maskenpflicht zurückzuführen. Diese wurde nun im Februar deutschlandweit aufgehoben. Weitere rund sieben Prozent der Fälle standen 2022 demnach im Zusammenhang mit dem 9-Euro-Ticket, das im Juni, Juli und August jeweils als Monatskarte deutschlandweit für den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) galt.

Seit 2012 hatte die Gewalt gegen Bahnmitarbeiter jedes Jahr zugenommen. Im Vor-Corona-Jahr 2019 nahm sie mit 2558 Übergriffen im Vergleich zum Vorjahr um 2,5 Prozent leicht ab.

Nachdem 2022 die meisten behördlichen Corona-Schutzmaßnahmen weggefallen waren, waren die Reisendenzahlen im Jahresverlauf erheblich angestiegen. Seit dem Sommer waren sie nach DB-Angaben wieder auf Vor-Corona-Niveau, zum Teil lagen sie deutlich höher. Das «massive Nachholen von Veranstaltungen» und der wiedererstarkende Fußballreiseverkehr hätten zum Anstieg der Übergriffe beigetragen.


Bildnachweis: © Matthias Bein/dpa
Copyright 2023, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

10 Jahre Kommunales Integrationszentrum
Kreis Gütersloh

Gütersloh. „Ich hätte mir damals nicht träumen lassen, wie groß dieser Bereich mal wird“, verkündete Manfred...

weiterlesen...
Sprechstunde der AWO-Wohnberatung am 15. November
Stadt Verl

Auch im Alter möglichst lange und selbständig in der vertrauten Umgebung zu leben: Das wünschen sich wohl die meisten...

weiterlesen...
Die Johannes Lübbering GmbH sucht Deine Unterstützung!
Job der Woche

Starte jetzt Deine Karriere in Herzebrock Clarholz

weiterlesen...

Neueste Artikel

Schütze an US-Uni hatte sich vergeblich um Jobs beworben
Aus aller Welt

Einen Tag nach dem Schusswaffenangriff an einer Universität in Las Vegas legt die Polizei Details über den mutmaßlichen Täter offen: Der Mann hatte es auf Mitarbeiter der Hochschule abgesehen.

weiterlesen...
Mann mit Messer stirbt nach Polizei-Schussabgabe
Aus aller Welt

Eine Frau meldete am Abend in Köln einen versuchten Überfall. Als die Polizei den Bewaffneten aufforderte, das Messer wegzulegen, kam es zu Schüssen. Viele Fragen sind noch offen.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Schütze an US-Uni hatte sich vergeblich um Jobs beworben
Aus aller Welt

Einen Tag nach dem Schusswaffenangriff an einer Universität in Las Vegas legt die Polizei Details über den mutmaßlichen Täter offen: Der Mann hatte es auf Mitarbeiter der Hochschule abgesehen.

weiterlesen...
Mann mit Messer stirbt nach Polizei-Schussabgabe
Aus aller Welt

Eine Frau meldete am Abend in Köln einen versuchten Überfall. Als die Polizei den Bewaffneten aufforderte, das Messer wegzulegen, kam es zu Schüssen. Viele Fragen sind noch offen.

weiterlesen...