25. Juli 2021 / Aus aller Welt

Übergriffe auf Flut-Helfer der THW - Polizei prüft Berichte

Das Technische Hilfswerk berichtet von Übergriffen auf Helfer im Hochwassergebiet. Diese sollen beschimpft und mit Gegenständen beworfen worden sein. Die Polizei prüft die Vorfälle.

Mitglieder des Technischen Hilfswerks (THW) gehen bei Räumarbeiten nach der Unwetter-Katastrophe in Nordrhein-Westfalen durch einen zerstörten Ort.

Helfer in den westdeutschen Flutgebieten sind laut dem Technischen Hilfswerks (THW) bei ihrem Einsatz angegangen worden.

«Leider kam es in den letzten Tagen vereinzelt zu Übergriffen gegen unsere ehrenamtlichen Helfer», hatte das THW am Wochenende auf Twitter erklärt. Helfer seien beschimpft und mit Müll beworfen worden. Anzeigen liegen der Polizei in Rheinland-Pfalz bisher nicht vor. Man prüfe die Schilderungen aber auf strafrechtlich relevantes Verhalten, sagte ein Sprecher in Koblenz.

Angreifer agierten mit gefälschten Journalistenausweisen

Entsprechende Übergriffe hatte zuvor die Vize-Präsidentin des THW, Sabine Lackner, dem RTL/ntv-«Frühstart» geschildert. Dem Nachrichtenportal «Zeit Online» erklärte sie zudem: «Das sind Vorfälle, die ich in meiner Zeit beim Technischen Hilfswerk in 20 Jahren noch nicht erlebt habe.»

Die Mitarbeiter seien nicht nur mit den Resten von Hausrat beworfen worden, sondern auch fotografiert worden, «was unsere Freiwilligen und wir bei unserer Arbeit natürlich bedrohlich finden». Die Angreifer hätten teilweise mit gefälschten Journalistenausweisen agiert.

Am Samstagnachmittag habe sich die Situation weiter zugespitzt. Sie habe erlebt, dass «einige Menschen mit Sprinter vorgefahren sind und auch Falschinformationen in der Bevölkerung vor Ort streuen». Die THW-Helfer hätten sich nicht abschrecken lassen, sondern weiter geholfen.

Polizei will Vorfälle verifizieren

Die Polizei Koblenz zeigte sich bestürzt über die Berichte. Man versuche, die Vorfälle zu verifizieren. Man sei darauf angewiesen, dass sich Leute, die von den Übergriffen betroffen waren, meldeten.

Auch der Polizei in Nordrhein-Westfalen sei kein Vorfall in diese Richtung bekannt, sagte ein Sprecher der Landesleitstelle am Wochenende. «Uns liegen dazu keine Informationen vor.»

Im Katastrophengebiet an der Ahr hatte die Polizei bereits vor Aktivitäten von Rechtsextremisten und der sogenannten Querdenker-Szene gewarnt. In dem von den Überflutungen besonders stark betroffenen Kreis Ahrweiler war ein polizeiähnlicher Wagen mit der Aufschrift «Friedensfahrzeug» gesehen worden. Nach Erkenntnissen der Polizei war am Dienstag aus diesem Fahrzeug heraus die Falschmeldung verbreitet worden, die Zahl der Einsatzkräfte werde verringert.


Bildnachweis: © Thomas Banneyer/dpa
Copyright 2021, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Pfingstbrunch: leckere Quarkbrötchen
Rezepte

So zaubert ihr im Handumdrehen leckere Quarkbrötchen!

weiterlesen...
Bald beginnt die Zeit der Eichenprozessionsspinner
Aktueller Hinweis

Die Stadt Gütersloh bittet darum, die gefährlichen Raupen online zu melden.

weiterlesen...

Neueste Artikel

Kronprinz Hussein hat geheiratet: Jordanien feiert
Aus aller Welt

Nach einer Palastfehde ist die Trauung auch ein Anlass für die royale Familie, das jordanische Volk hinter dem künftigen König zu versammeln. Zu der Feier kamen auch andere Monarchen.

weiterlesen...
Verurteilter Entführer von Ursula Herrmann soll freikommen
Aus aller Welt

Ein Mädchen wird gekidnappt. Der grausame Täter sperrt das Kind in eine Kiste und vergräbt sie. Die Schülerin stirbt. Mehr als 40 Jahre danach kommt der Mann frei, der für das Verbrechen verurteilt wurde.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Kronprinz Hussein hat geheiratet: Jordanien feiert
Aus aller Welt

Nach einer Palastfehde ist die Trauung auch ein Anlass für die royale Familie, das jordanische Volk hinter dem künftigen König zu versammeln. Zu der Feier kamen auch andere Monarchen.

weiterlesen...
Verurteilter Entführer von Ursula Herrmann soll freikommen
Aus aller Welt

Ein Mädchen wird gekidnappt. Der grausame Täter sperrt das Kind in eine Kiste und vergräbt sie. Die Schülerin stirbt. Mehr als 40 Jahre danach kommt der Mann frei, der für das Verbrechen verurteilt wurde.

weiterlesen...