25. Juni 2024 / Aus aller Welt

Drogen-Check-Programm beim Fusion-Festival

Ecstasy, Kokain, Speed - auf dem Fusion-Festival können Besucher ihre Drogen auf Reinheit testen lassen. Das Programm soll die Sicherheit erhöhen und lebensgefährliche Verunreinigungen aufdecken.

Laborleitetin Anja Gummesson untersucht in einem mobilen Speziallabor auf dem Musikfestival Fusion Drogenpillen von Festivalgästen auf gefährliche Substanzen.
von dpa

Mecklenburg-Vorpommern startet nach eigenen Angaben das bundesweit erste rechtlich-gesicherte Drogen-Check-Programm auf großen Festivals. Abgegebene Drogen der Besucherinnen und Besucher des Fusion-Festivals in Lärz (26.-30.06.) können dann in Minutenschnelle auf ihre Reinheit getestet werden - laut Drogenexperte der Universitätsmedizin Rostock, Gernot Rücker, ist das Labor in dieser Form bundesweit einzigartig. «Solche Angebote sind eine wirkungsvolle Maßnahme, um die Schäden durch Drogenkonsum zu reduzieren», teilte Mecklenburg-Vorpommerns Gesundheitsministerin Stefanie Drese mit.

Träger des Programms sei die Universität Rostock, die das mobile Labor dort mit einem Expertenteam leitet. Wichtig seien vor allem die Risikobewertung und die gesundheitliche Aufklärung über die Folgen des Konsums von Betäubungsmitteln. 

Mit dem Inkrafttreten der Landesverordnung Ende Mai seien die rechtlichen Grundlagen für die Durchführung von Modellvorhaben zu Substanzanalysen geschaffen worden. Beim sogenannten Drug-Checking können auf dem Schwarzmarkt gekaufte Drogen etwa auf Reinheit getestet werden. Das soll zum Beispiel helfen, Todesfälle zu verhindern. Neben den gesundheitsschädigenden Wirkstoffen der Drogen selbst bergen auch Verunreinigungen oder eine zu hohe Konzentration Risiken. In Mecklenburg-Vorpommern kam zuletzt im Juni vergangenen Jahres eine 13-Jährige ums Leben. Die Schülerin hatte eine «Blue Punisher»-Pille genommen, wurde bewusstlos und starb in einer Klinik. Todesursache war - ausgelöst durch den hochdosierten Wirkstoff in der Pille - eine Hirnschwellung, die zu einer Hirnschädigung führte. 

Bis zu 250 Drogen können pro Festivaltag in dem Labor getestet werden. Mit den speziellen Geräten ist laut Rücker ein Testergebnis in unter zwei Minuten möglich. Die Besucher können ihre Drogen demnach an einer Station abgeben, dabei werden auch anonymisierte Daten wie Alter und Kaufort der Drogen für die wissenschaftliche Auswertung erfasst. Mit einem Kurier werden die Drogen dann zum Labor transportiert, chemisch analysiert, fotografiert - und danach vernichtet. Gibt man seine Droge für einen Test ab, sei für jeden ein Aufklärungsgespräch möglich. Und wenn eine gefährliche Pille gefunden wird? Dann werden sofort Warnmeldungen an das Gesundheitsamt geschickt und auf dem Festivalgelände ausgehängt.


Bildnachweis: © Jens Büttner/dpa
Copyright 2024, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Übersicht über aktuelle Baustellen | Bergstraße und Rebhuhnweg
Stadt Verl

Wann, wo und wie lange? Hier finden Sie Informationen über aktuelle Verkehrsbaustellen im Stadtgebiet. So können Sie...

weiterlesen...
Sprechstunde der AWO-Wohnberatung am 18. September
Stadt Verl

Auch im Alter möglichst lange und selbständig in der vertrauten Umgebung zu leben: Das wünschen sich wohl die meisten...

weiterlesen...
Am 28. September: Info-Vormittag in den Kindertageseinrichtungen
Stadt Verl

Für alle Eltern, die sich vor Ort über die Verler Kindertageseinrichtungen informieren möchten, geben die Kitas auch...

weiterlesen...

Neueste Artikel

Vorfall in Krefeld: Was wir wissen – und was nicht
Aus aller Welt

Im Foyer eines Kinos in Krefeld schießt die Polizei auf einen Verdächtigen. Die Ermittler gehen von keiner weiteren Gefahr für die Bevölkerung aus.

weiterlesen...
Polizei schießt Verdächtigen in Kino-Foyer in Krefeld nieder
Aus aller Welt

In einem Kino in Krefeld schießt die Polizei auf einen Verdächtigen - während der Öffnungszeit. Was hatte der Mann vor? Das Motiv war zunächst noch völlig unklar.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Vorfall in Krefeld: Was wir wissen – und was nicht
Aus aller Welt

Im Foyer eines Kinos in Krefeld schießt die Polizei auf einen Verdächtigen. Die Ermittler gehen von keiner weiteren Gefahr für die Bevölkerung aus.

weiterlesen...
Polizei schießt Verdächtigen in Kino-Foyer in Krefeld nieder
Aus aller Welt

In einem Kino in Krefeld schießt die Polizei auf einen Verdächtigen - während der Öffnungszeit. Was hatte der Mann vor? Das Motiv war zunächst noch völlig unklar.

weiterlesen...