24. November 2021 / Aus aller Welt

EU-Gesundheitsbehörde warnt vor schwierigem Corona-Winter

Die Lockerung der Schutzmaßnahmen und weiter nur schleppende Impfkampagnen fordern ihren Tribut. Die EU-Gesundheitsbehörde zeichnet düstere Szenarien für die kommenden Monate in Europa.

Abstand halten bleibt ein probates Mittel.

Ohne sofortige Corona-Maßnahmen und höhere Impfzahlen steht Europa nach Angaben der EU-Gesundheitsbehörde ECDC ein schwieriger Winter bevor.

Modellierungsszenarien wiesen darauf hin, dass dem Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) im Dezember und Januar eine möglicherweise sehr hohe Krankheitsbelastung durch die Delta-Variante drohe - es sei denn, man wende umgehend sogenannte nicht-pharmazeutische Interventionen (NPI) an, teilte die Behörde mit. Zu solchen Maßnahmen zählen zum Beispiel Abstand halten und das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes. Gleichzeitig müssten mehr Menschen geimpft werden, hieß es in der neuen Corona-Risikoeinschätzung des ECDC.

Die Festtage zum Jahresende seien traditionell mit Zusammenkünften, Shopping-Touren und Reisen verbunden, schrieb die in Stockholm ansässige Behörde weiter. Dies stelle ein erhebliches Risiko einer noch stärkeren Infektionsverbreitung dar.

Weil die Impfstoffe einen hohen Schutz gegen schwere Krankheitsfolgen bieten, werden Ungeimpfte laut ECDC-Direktorin Andrea Ammon eine große Zahl neuer Krankenhauseinweisungen ausmachen, darunter vor allem Ungeimpfte in Risikogruppen. Die derzeitige Gesamtimpfrate im EWR werde unzureichend sein, um die Belastung durch Corona-Fälle und Einweisungen in den Wintermonaten zu begrenzen. Europa müsse Immunitätslücken in der erwachsenen Bevölkerung schließen.

Da der Impfschutz mit der Zeit offenbar abnehme, müssten nicht-pharmazeutische Maßnahmen aufrechterhalten oder wiedereingeführt werden, sagte Ammon in einer Videobotschaft. Es gehe nicht darum, entweder zu impfen oder Maßnahmen zu ergreifen. Vielmehr sei beides notwendig, um die Infektionsausbreitung zu minimieren. «Wir sollten nicht auf die Zunahme von Fällen warten, um persönliche Schutzmaßnahmen einzuführen.»

Nicht ausreichende Impfzahlen und die weitgehende Maßnahmenlockerung haben laut ECDC dazu beigetragen, dass die Corona-Zahlen im Oktober und Anfang November im Großteil der EWR-Länder angestiegen sind. Bislang sind demnach 65,4 Prozent der Gesamtbevölkerung und 76,5 Prozent der Erwachsenen im EWR vollständig gegen Covid-19 geimpft worden. Zum Wirtschaftsraum zählen neben der Europäischen Union außerdem noch Norwegen, Island und Liechtenstein.


Bildnachweis: © Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa
Copyright 2021, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Pfingstbrunch: leckere Quarkbrötchen
Rezepte

So zaubert ihr im Handumdrehen leckere Quarkbrötchen!

weiterlesen...
Bald beginnt die Zeit der Eichenprozessionsspinner
Aktueller Hinweis

Die Stadt Gütersloh bittet darum, die gefährlichen Raupen online zu melden.

weiterlesen...

Neueste Artikel

Honigbienen sind relativ gut durch den Winter gekommen
Aus aller Welt

Imkerinnen und Imker blicken im Frühling stets etwas ängstlich in die Bienenstöcke: Haben die Völker den Winter gut überstanden? Dieses Jahr fällt die Antwort je nach Region unterschiedlich aus.

weiterlesen...
Rock am Ring und Rock im Park starten
Aus aller Welt

Die Zwillingsveranstaltungen Rock am Ring und Rock im Park läuten die Festivalsaison ein. In der Eifel und in Nürnberg werden zehntausende Besucher erwartet - trotz deutlich teurerer Tickets.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Honigbienen sind relativ gut durch den Winter gekommen
Aus aller Welt

Imkerinnen und Imker blicken im Frühling stets etwas ängstlich in die Bienenstöcke: Haben die Völker den Winter gut überstanden? Dieses Jahr fällt die Antwort je nach Region unterschiedlich aus.

weiterlesen...
Rock am Ring und Rock im Park starten
Aus aller Welt

Die Zwillingsveranstaltungen Rock am Ring und Rock im Park läuten die Festivalsaison ein. In der Eifel und in Nürnberg werden zehntausende Besucher erwartet - trotz deutlich teurerer Tickets.

weiterlesen...