24. September 2021 / Aus aller Welt

Forschungsreaktor Garching soll wieder ans Netz

Er soll wieder arbeiten: Das bayrische Umweltministerium will den Forschungsreaktor bei München wieder ans Netz binden - inklusive Uran-Nutzung. Atomgegener und Umweltschützer protestieren.

von dpa

Der Forschungsreaktor FRM II in Garching bei München soll nach fast zwei Jahren Stillstand im nächsten Jahr wieder anfahren. Geplant sei ein Zeitpunkt Anfang 2022, in jedem Fall aber erst nach den Weihnachtsferien, sagte eine Sprecherin der Anlage.

Das bayerische Umweltministerium als Aufsichtsbehörde habe dem Neustart schon zugestimmt. Der Reaktor - mit vollem Namen Forschungs-Neutronenquelle Heinz Maier-Leibnitz (FRM) - werde vorerst weiter mit dem umstrittenen hochangereichertem Uran laufen.

Die Anlage war wegen der Corona-Pandemie im März vergangenen Jahres heruntergefahren worden. Dann stand der Reaktor, der eine der leistungsstärksten Neutronenquellen weltweit ist, unter anderem wegen einer Emission von radioaktivem C-14 über dem zulässigen Jahresgrenzwert still. Ein neuer Prozess soll das künftig verhindern.

Umrüstung auf neuen Brennstoff steht aus

Wegen der Nutzung von mit zu 93 Prozent angereichertem Uran ist der Reaktor umstritten. Atomgegner, Umweltschützer und Grüne sprechen von waffenfähigem Material. Sie klagen vor dem Bayerischen Verwaltungsgerichtshof gegen den Betrieb, der seit 2010, spätestens aber seit Ende 2018 nicht mehr legal sei. Es müsse mindestens auf unter 50 Prozent angereichertes Material verwendet werden.

«Es ist eine Unverschämtheit, noch vor der mündlichen Verhandlung im Klageverfahren gegen die TU München das Wiederanfahren anzukündigen», sagte die Grünen-Abgeordnete Claudia Köhler. Die Betreiber unterstrichen, die Umrüstung auf einen Brennstoff mit einer Anreicherung von höchstens 50 Prozent des spaltbaren Uran-235 bleibe oberstes Ziel. Sie legten einen Zeitplan für Verfahrensschritte vor. Demnach wollen sich der Bund und Bayern bis 2023 verständigen, welche von drei untersuchten Brennstoffvarianten für den Reaktor der Technischen Universität München in Frage komme.


Bildnachweis: © Peter Kneffel/dpa
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