2. Juni 2023 / Aus aller Welt

Gammablitze: Experiment auf chinesischer Raumstation geplant

Wenn ein Stern am Ende seines Lebens explodiert, sendet er einen gewaltigen Gammablitz aus. Wie kommt es dazu? Das wollen europäische Forscher mit einem Experiment auf der chinesischen Raumstation klären.

von dpa

Mit einem Experiment auf der chinesischen Raumstation «Tiangong» wollen europäische Forscher dem Ursprung sogenannter Gammablitze auf die Spur kommen. «In den vergangenen Jahren haben sich zwei mögliche Modelle durchgesetzt», sagt Astrophysiker Jochen Greiner vom Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik (MPE) in Garching. «Die ultimative Entscheidung zwischen den beiden können wir aber nur über die Polarisation der Gammastrahlung dieser Blitze erbringen.»

Das neue Messgerät «Polar 2», an dem das MPE beteiligt ist, soll die Schwingungsrichtung der Gammablitze erfassen. Das europäische Forschungsteam will damit feststellen, ob die Gammastrahlung polarisiert ist oder nicht. Also ob ihre Wellen alle synchron in eine Richtung schwingen oder chaotisch durcheinander.

China übernimmt die Kosten

Federführend gebaut wird das Instrument an der Universität Genf, finanziert wird es von der Schweizer Raumfahrt-Organisation (SSO). Ende kommenden Jahres soll es ins All geschickt und an der Weltraumstation montiert werden. «Polar-2» ist eines von etwa einem Dutzend Projekten, die vom Büro der Vereinten Nationen für Weltraumfragen (UNOOSA) im Jahre 2019 für die nächste chinesische Raumstation ausgewählt wurden. China übernimmt dabei die Kosten für Betrieb und Raketenstart.

Gammastrahlenblitze (Gamma Ray Bursts, GRBs) sind die größten Explosionen im Universum. Sie entstehen, wenn ein massereicher Stern an seinem Lebensende explodiert oder wenn zwei Neutronensterne miteinander verschmelzen. Obwohl die Blitze vor mehr als 50 Jahren entdeckt wurden, ist bislang noch nicht geklärt, wie genau sie entstehen. Einer Antwort auf diese Fragen wollen die Forscher durch das «Polar-2»-Projekt näher rücken.


Bildnachweis: © Nicolas DeAngelis/dpa
Copyright 2023, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Teile diesen Artikel

Meistgelesene Artikel

Stadt Verl

Auch im Alter möglichst lange und selbständig in der vertrauten Umgebung zu leben: Das wünschen sich wohl die meisten...

weiterlesen...
Stadt Verl

Wer gerne liest und sich mit anderen über gelesene oder neue Bücher austauschen möchte, ist herzlich zum...

weiterlesen...
Stadt Verl

Wann, wo und wie lange? Hier finden Sie Informationen über aktuelle Verkehrsbaustellen im Stadtgebiet. So können Sie...

weiterlesen...

Neueste Artikel

Aus aller Welt

Ein Mann liegt leblos auf dem Gehweg. Wurde er erschossen? Die Polizei hält sich bedeckt, ein Vertreter der Gewerkschaft spricht von einer «öffentlichen Hinrichtung».

weiterlesen...
Aus aller Welt

Seit dem 25. April mussten Tagesbesucher in Venedig Eintritt zahlen: fünf Euro pro Person. Jetzt ist die erste Testphase vorbei. Aber schon am Wochenende geht es weiter.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Aus aller Welt

Ein Mann liegt leblos auf dem Gehweg. Wurde er erschossen? Die Polizei hält sich bedeckt, ein Vertreter der Gewerkschaft spricht von einer «öffentlichen Hinrichtung».

weiterlesen...
Aus aller Welt

Seit dem 25. April mussten Tagesbesucher in Venedig Eintritt zahlen: fünf Euro pro Person. Jetzt ist die erste Testphase vorbei. Aber schon am Wochenende geht es weiter.

weiterlesen...