25. Oktober 2022 / Aus aller Welt

Große Wildtiere gedeihen in der Nähe von Menschen

Der Tiger als Nachbar: In asiatischen Ländern zeigt sich, dass die Wildtiere auch auf weniger Platz und in der Nähe von Siedlungen gut leben können - sofern sie nicht gejagt werden.

von dpa

Die Populationen von großen Wildtieren in Asien zeigen einen überraschenden Trend: Sie gedeihen besonders gut in der Nähe von menschlichen Siedlungen.

Speziell vier Arten - Tiger, Asiatische Elefanten, Wildschweine und Nebelparder - wiesen in Gebieten mit menschlicher Infrastruktur erhöhte Populationen auf, ergab eine neue Studie der australischen University of Queensland.

«Diese Ergebnisse zeigen, dass einige große Tiere unter den richtigen Bedingungen in der Nähe von Menschen leben und dem Aussterben entgehen können», sagte der Doktorand und Erstautor der Studie Zachary Amir. Die neuen Erkenntnisse stellten die in Naturschutzkreisen weit verbreitete Überzeugung in Frage, «dass Menschen und Megafauna unvereinbar sind», betonte der Forscher.

Der Trend in Asien sei vermutlich vor allem darauf zurückzuführen, dass Wilderei von Großtieren - etwa in Nationalparks - besonders stark bekämpft werde, wenn sich menschliche Siedlungen in der Nähe befänden. Zugleich ergab die Studie, dass die Abholzung der Wälder natürlich weiter negative Auswirkungen auf die Arten hat. Die Forscher stellten jedoch fest, dass große Tierarten in relativ kleinen Lebensräumen und in der Nähe von Menschen durchaus existieren können, wenn sie nicht gejagt werden.

Leoparden jagen Hunden nach

Fehlten hingegen Maßnahmen zur Bekämpfung der Wilderei, dann seien dieselben Arten trotz eines größeren und natürlicheren Habitats vom Aussterben bedroht. So seien Tiger seit kurzem im abgelegenen Dschungel von Ulu Muda im Norden von Malaysia ausgerottet, heißt es in der Studie.

«Bisher gab es nur wenige Beispiele für große asiatische Arten, die in kleinen Lebensräumen in der Nähe von Menschen gedeihen, insbesondere in Mumbai, Indien, wo Leoparden in einem städtischen Park streunenden Hunden nachjagen», erklärte Amir. «Glücklicherweise haben wir festgestellt, dass ein breiteres Spektrum von Tieren mit Menschen koexistieren kann.»


Bildnachweis: © Matthew Luskin/University of Queensland/dpa
Copyright 2022, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Teile diesen Artikel

Meistgelesene Artikel

Stadt Verl

Auch im Alter möglichst lange und selbständig in der vertrauten Umgebung zu leben: Das wünschen sich wohl die meisten...

weiterlesen...
Stadt Verl

Wer gerne liest und sich mit anderen über gelesene oder neue Bücher austauschen möchte, ist herzlich zum...

weiterlesen...
Stadt Verl

Wann, wo und wie lange? Hier finden Sie Informationen über aktuelle Verkehrsbaustellen im Stadtgebiet. So können Sie...

weiterlesen...

Neueste Artikel

Aus aller Welt

Ein Mann liegt leblos auf dem Gehweg, womöglich wurde er erschossen. Die Polizei-Gewerkschaft spricht von einer «Hinrichtung». Doch noch ist wenig bekannt zu der Tat und ihren Hintergründen.

weiterlesen...
Aus aller Welt

Tote bei eisiger Kälte konservieren und später wieder auftauen - Kryoniker hoffen dadurch auf ein zweites Leben. Ob das jemals funktioniert, ist unklar. Wieso glauben sie trotzdem daran?

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Aus aller Welt

Ein Mann liegt leblos auf dem Gehweg, womöglich wurde er erschossen. Die Polizei-Gewerkschaft spricht von einer «Hinrichtung». Doch noch ist wenig bekannt zu der Tat und ihren Hintergründen.

weiterlesen...
Aus aller Welt

Tote bei eisiger Kälte konservieren und später wieder auftauen - Kryoniker hoffen dadurch auf ein zweites Leben. Ob das jemals funktioniert, ist unklar. Wieso glauben sie trotzdem daran?

weiterlesen...