30. Juni 2023 / Aus aller Welt

Gründer von Bürgerwehr in mexikanischer Unruheregion getötet

Drogenkartelle und andere kriminelle Gruppen kämpfen in Mexiko seit Jahren um die Kontrolle von Einflussgebieten. Als Antwort darauf gründete Hipólito Mora einst eine Bürgerwehr - jetzt wurde er ermordet.

Nach Morddrohungen ist Hipolito Mora getötet worden. Er gründete im Kampf gegen das Drogenkartell «Caballeros Templarios» eine Bürgerwehr im mexikanischen Bundesstaat Michoacán.
von dpa

In einer Unruheregion im Westen Mexikos ist der Gründer der dortigen Bürgerwehr nach Morddrohungen getötet worden. Hipólito Mora und drei Nationalgardisten aus seiner Eskorte wurden von Bewaffneten in der Ortschaft La Ruana angegriffen, wie die Generalstaatsanwaltschaft des Bundesstaates Michoacán gestern (Ortszeit) mitteilte. Moras Geländewagen sei zudem in Brand gesetzt worden. Die mutmaßliche Leiche des 67-jährigen Limonen-Bauers wurde von den Ermittlern weitgehend verbrannt aufgefunden.

Die Bürgerwehren im Bundesstaat Michoacán hatten sich 2013 im Kampf gegen das Drogenkartell «Caballeros Templarios» (Tempelritter) gegründet. Die schweren Gefechte brachten die Region an den Rand eines Bürgerkriegs. Später wurden einige Selbstverteidigungsgruppen in die Polizei integriert oder entwaffnet. Die verfeindeten Fraktionen innerhalb der Milizen warfen sich oft gegenseitig vor, selbst ins organisierte Verbrechen verstrickt zu sein.

Der Gouverneur von Michoacán, Alfredo Ramírez, bedauerte Moras Tod und versprach eine gründliche Aufklärung. Seine Regierung habe den Ex-Milizenchef gebeten, das Dorf La Ruana zu seiner eigenen Sicherheit zu verlassen, aber er habe sich geweigert. Die Hintergründe des Angriffs blieben zunächst unklar. Mora war nach eigenen Aussagen in den vergangenen Monaten bereits zwei Mordversuchen entgangen. Gestern Mittag fuhren er und seine Eskorte in zwei Fahrzeugen von einem landwirtschaftlich genutzten Feld zum Haus von Mora, als sie attackiert wurden, wie die Generalstaatsanwaltschaft mitteilte.

In Mexiko grassiert seit Jahren eine Welle der Gewalt. Im vergangenen Jahr kamen auf 126 Millionen Einwohner rund 32.000 Tötungsdelikte. Zahlreiche Drogenkartelle und andere kriminelle Gruppen kämpfen um die Kontrolle von Einflussgebieten und Schmuggelrouten. Oft unterhalten sie Verbindungen zu korrupten Politikern und Sicherheitskräften.


Bildnachweis: © Marco Ugarte/AP
Copyright 2023, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Verl feiert den Weltkindertag: Buntes Fest am 20. September
Veranstaltung

Spiel, Spaß, Musik und jede Menge Mitmach-Aktionen

weiterlesen...
Baustellenbesichtigung des Baugebiets
Baustellen und Sperrungen

Am 10. September von 11:00 bis 15:00 Uhr

weiterlesen...

Neueste Artikel

Stralsund: Riesen-Kran hievt tonnenschwere Scheiben
Aus aller Welt

Ein riesiger Kran manövriert in Stralsunds mittelalterlicher Altstadt tonnenschwere Scheibenteile. Besucher des dortigen Meeresmuseums sollen durch sie künftig auf eine karibische Unterwasserwelt blicken.

weiterlesen...
Streit um geplante EU-Führerscheinregeln spitzt sich zu
Aus aller Welt

Wieder Wirbel um geplante EU-Führerscheinregeln: Eine französische Grünen-Abgeordnete stößt mit Vorschlägen wie Nachtfahrverboten für Fahranfänger auf Widerstand. Kritik kommt auch aus Berlin.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Stralsund: Riesen-Kran hievt tonnenschwere Scheiben
Aus aller Welt

Ein riesiger Kran manövriert in Stralsunds mittelalterlicher Altstadt tonnenschwere Scheibenteile. Besucher des dortigen Meeresmuseums sollen durch sie künftig auf eine karibische Unterwasserwelt blicken.

weiterlesen...
Streit um geplante EU-Führerscheinregeln spitzt sich zu
Aus aller Welt

Wieder Wirbel um geplante EU-Führerscheinregeln: Eine französische Grünen-Abgeordnete stößt mit Vorschlägen wie Nachtfahrverboten für Fahranfänger auf Widerstand. Kritik kommt auch aus Berlin.

weiterlesen...