15. Juni 2022 / Aus aller Welt

Hitzewelle in Spanien - Auch in Deutschland wird es heiß

Zum Wochenende wird's richtig heiß in Deutschland. Viele Menschen dürfte es freuen. Ungetrübt sind die Aussichten jedoch nicht - und Spanien würde sich wohl über eine Abkühlung freuen.

Eine Frau schützt sich in Pamplona mit einer Zeitschrift.
von dpa

Kurz vor dem kalendarischen Sommeranfang kommt auf Deutschland eine Hitzewelle zu. «Am Wochenende wird es im Westen und Südwesten mit teils über 36 Grad so richtig heiß», kündigte Jens Bonewitz von der Vorhersagezentrale des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Offenbach an.

Im Rest des Landes werden Höchstwerte von 27 bis 34 Grad erwartet, an der See 19 bis 23 Grad. Allerdings ist auch mit Gewittern zu rechnen.

Den Südwesten Europas haben hohe Temperaturen bereits fest im Griff: Eine schon seit dem vergangenen Wochenende andauernde, ungewöhnlich früh im Jahr auftretende Hitzewelle in Spanien erfasste am Mittwoch auch Gebiete im Zentrum und Nordosten des Landes.

45 Grad in Saragossa möglich

Für die Millionenmetropole Madrid warnte der nationale Wetterdienst Aemet vor 39 bis 40 Grad, in Saragossa könnten es am Samstag sogar 45 Grad werden. Für die beliebte Ferieninsel Mallorca wurden 36 Grad prognostiziert.

Zugleich gingen die Temperaturen im bisher besonders betroffenen Süden nur leicht zurück. In Sevilla wurde mit 39 Grad gerechnet, in Córdoba mit 41 Grad. In den vergangenen Tagen waren die Temperaturen in Andalusien sogar bis auf 43 Grad gestiegen. Die Behörden rieten, viel Wasser zu trinken, nur leichte Mahlzeiten einzunehmen, sich nicht längere Zeit in der Sonne aufzuhalten, körperliche Anstrengungen zu meiden und schon bei ersten Anzeichen eines Hitzschlags einen Arzt zu konsultieren.

Waldbrandgefahr nimmt zu

Verbunden mit großer Trockenheit erhöht die Hitze in Spanien auch die Gefahr von Wald- und Buschbränden. Seit Jahresbeginn seien bereits mehr als 19.000 Hektar Wald verbrannt. Das sei in etwa doppelt so viel wie durchschnittlich im selben Zeitraum der Jahre 2006 bis 2021, berichtete der staatliche TV-Sender RTVE unter Berufung auf Daten des europäischen Erdbeobachtungssystems Copernicus.

Hitzeperioden nehmen in Spanien nach einem Bericht der Zeitung «El País» zu. Sie setzten früher im Jahr ein, seien länger, die Temperaturen höher, und betroffen seien immer mehr Landesteile zugleich. Schon im Mai litt der Süden Spaniens unter einer verfrühten Hitzewelle mit bis zu 41 Grad. «Der Sommer frisst den Frühling», titelte die Zeitung damals.

Der absolute Rekord wurde im vergangenen August in Montoro in Andalusien gemessen: 47,4 Grad. Experten führen dies auf den vom Menschen verursachten Klimawandel zurück.

Auch in Frankreich wird es heiß

Auch Frankreich stellt sich auf eine Hitzewelle von örtlich bis zu 40 Grad ein. Wie der Wetterdienst Météo France mitteilte, werden dort die höchsten Temperaturen zwischen Donnerstag und Samstag erwartet, wo es selbst nachts über 20 Grad warm sein wird. Die Behörden riefen die Bevölkerung auf, sich zu schützen und viel zu trinken. In den S-Bahnstationen in Paris gab es Durchsagen, genügend Wasser mitzunehmen und auf Mitreisende aufzupassen. Bei anhaltender Trockenheit kam es auch in Südfrankreich zu Waldbränden.

Ausgerechnet während der Hitze bekommen viele Einwohner in Paris es mit einem Streik der Müllabfuhr zu tun. In zehn Arrondissements blieben seit Montag die Tonnen ungeleert, viele hundert Tonnen Abfall stauten sich auf den Gehwegen. Wie die Stadt mitteilte, wird an einer Lösung gearbeitet. Die Müllfahrer fordern wegen der starken Inflation eine Anpassung ihres Lohns.

In Griechenland hingegen fällt der sonst gewohnt sonnige Juni in diesem Jahr örtlich recht nass aus. Zwar ist es mit rund 30 Grad landesweit schön warm, vor allem in West- und Mittelgriechenland wird allerdings bis Donnerstag weiterhin mit Schauern und Gewittern gerechnet. Stellenweise fällt sogar starker Hagel - so zuletzt in Thessaloniki, wo die Feuerwehr auf mehr als 400 Notrufe wegen Überschwemmungen und anderer wetterbedingter Probleme reagieren musste. Echtes Urlaubswetter verzeichnen Kreta und die Kykladeninseln - dort dürfte kein Wölkchen die Ferienstimmung trüben.

Der astronomische - oder auch kalendarische - Sommerbeginn ist am nächsten Dienstag (21. Juni). Dann erreicht die Sonne ihren nördlichsten Punkt über der Erde und am Mittag ihren höchsten Stand des Jahres. Meteorologisch gesehen ist hingegen schon seit dem 1. Juni Sommer: Um bei Statistiken ganze Monatswerte vergleichen zu können, beginnen die Jahreszeiten in der Meteorologie am Anfang der Monate März, Juni, September und Dezember.


Bildnachweis: © Alvaro Barrientos/AP/dpa
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