21. Juli 2022 / Aus aller Welt

Hitzewelle: Umweltbundesamt dringt auf Umbau der Städte

Hitzewellen, Starkregen und Hochwasserkatastrophen - das dürfte nur der Anfang der Klimakrise sein. Experten dringen darauf, die Städte für Extremlagen besser zu wappnen. Das bedeutet vor allem: Mehr Grün.

Mehr Grün in den Innenstädten und mehr Sonnenschutz und Schatten sind aus Sicht des Umweltbundesamts geeignete Maßnahmen, um besonders hohe Temperaturen in den Städten zu begegnen.

Das Umweltbundesamt dringt angesichts der Hitzewelle darauf, die Städte besser gegen hohe Temperaturen und auch gegen Starkregen zu wappnen. «Wir müssen unsere Städte umbauen, um mit dem Klimawandel leben zu können», sagte Präsident Dirk Messner der Deutschen Presse-Agentur.

«Dazu gehört vor allem viel mehr Grün in den Städten. Das kühlt deutlich.» Wenn es regne, müsse die Stadt das Wasser aufsaugen und speichern können, damit es bei Hitze verdunste und einen weiteren Kühlungseffekt bringe. Der Umbau der Städte als wichtige Veränderung zum Gesundheitsschutz müsse jetzt beginnen.

Messner sagte, die Erfahrungen mit der Hochwasserkatastrophe im Ahrtal vor einem Jahr und nun Temperaturen von 40 Grad in Deutschland und Europa seien erst der Anfang der Krise. Dies zeige erneut, dass der Klimawandel nicht nur in Entwicklungsländern, sondern auch hier die Gesundheit vieler Menschen und hiesige Infrastrukturen bedrohe.

Platz für kühles Grün schaffen

«Wir werden Flächen wie Parkplätze, Straßen und gepflasterte Plätze entsiegeln müssen und Platz schaffen für kühlendes Grün», erläuterte Messner. Dies helfe im Kampf gegen Hitze und Starkregen, verbessere allgemein die Lebensqualität und schaffe Platz für klimaschonende Mobilität wie den Radverkehr. Um gefühlte Temperaturen zu senken, helfe es außerdem, bestehende Bäume, Alleen und Parks zu erhalten und mit trinkwassersparender Bewässerung zu sichern.

Städte sollten flächendeckend Hitzeaktionspläne erstellen, die Bund und Länder finanziell unterstützen, machte Messner deutlich. Damit könne analysiert werden, wo Hitzezentren liegen und welche Menschen besonders betroffen sind. Auf dieser Grundlage könnten dann Maßnahmen wie Informationskampagnen, Nachrüstungen von Bussen und Bahnen mit Klimaanlagen oder Flächen-Entsiegelungen kommen.

Öffentliche Einrichtungen sollten Vorbilder für Hitzevorsorge mit naturbasierten Maßnahmen sein, betonte Messner. «Beispielsweise sollten neue Kitas, Turnhallen oder Feuerwehrhäuser konsequent mit Gründächern ausgestattet werden.»


Bildnachweis: © Bernd Weißbrod/dpa
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