Erste Labor-Untersuchungen zur Wirkung von Corona-Impfstoffen gegen Omikron deuten auf eine schwächere Abwehrreaktion gegen die neue Variante hin. Die Virologin Sandra Ciesek vom Universitätsklinikum Frankfurt veröffentlichte erste Ergebnisse auf Twitter, die eine deutlich reduzierte Antikörper-Antwort auf die neue Variante zeigen. «Die Daten bestärken, dass die Entwicklung eines an Omikron angepassten Impfstoffs sinnvoll ist», schrieb Ciesek dazu. Bereits am Vortag hatten südafrikanische Experten ähnliche Daten vorgelegt, wonach die Antikörperantwort bei Geimpften gegen Omikron schwächer ausfällt. Ciesek wies aber auch daraufhin, dass aus ihrer Auswertung nicht herauszulesen ist, ob Geimpfte bei Omikron vor einem schweren Verlauf geschützt sind. Denn die Immunantwort beruht nicht nur auf Antikörpern, sondern beispielsweise auch auf T-Zellen. Um die Wirkung eines Impfstoff gegen eine bestimmte Variante von Sars-CoV-2 zu untersuchen, machen Forscher in der Regel sogenannte Neutralisationstests. Es wird geschaut, wie viele Antikörper ein Geimpfter im Blut hat, die an die Virusvariante binnen können und sie damit ausschalten. Der tatsächliche Schutz von Geimpften kann damit aber nicht bestimmt werden, dafür braucht es klinische Studien mit Tausenden Probanden oder Auswertungen des laufenden Infektionsgeschehens. Den Angaben von Ciesek zufolge ist die Antikörperantwort gegen Omikron drastisch reduziert im Vergleich zur Delta-Variante - auch bei Menschen mit Auffrischimpfung gibt es eine Reduktion. Die Daten sind bislang nicht von Fachkollegen begutachtet und nicht in einem Fachmagazin veröffentlicht. Forscher des Africa Health Research Institute in Südafrika hatten am Dienstag vorläufige Daten zur Wirksamkeit des Biontech/Pfizer-Vakzins gegen Omikron veröffentlicht. Die Ergebnisse legen einer Mitteilung zufolge nahe, dass die Virusvariante der Antikörperantwort von zweifach Geimpften entkommt. Bei Geimpften, die zusätzlich infiziert waren, war demnach aber eine beträchtliche Antikörperantwort messbar. Auch diese Ergebnisse sind noch nicht in einem Fachjournal veröffentlicht. Keine Aussage zu Krankheitsverlauf
Bildnachweis: © Gideon Markowicz/JINI/XinHua/dpa
Copyright 2021, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten
Impfstoffe erzeugen schwächere Immunantwort gegen Omikron
Rund um die neue Virusvariante Omikron herrscht noch viel Ungewissheit. Nun haben Labortests neue Erkenntnisse ermöglicht.
Meistgelesene Artikel
- 10. Oktober 2025
Gartenabfallannahme: Zusätzliche Zeiten und kostenlose Laubabgabe
Die Gartenabfallannahmestelle an der Marienstraße in Kaunitz ist in diesem Monat zusätzlich zu den regulären...
- 30. Oktober 2025
Nächster Hobbymarkt am 8. November - ohne Geflügel
Da der erste Samstag im November ein Feiertag (Allerheiligen) ist, findet der Hobbymarkt in diesem Monat ausnahmsweise...
Von Gedichten im Dunkeln über einen packenden Psychothriller bis hin zu einer unterhaltsamen literarischen Revue über...
Neueste Artikel
- 7. November 2025
Bundesjustizministerin will Voyeurismus strafbar machen
Mit der Kamera genau auf den Po einer Joggerin halten - bislang ist das nicht strafbar. Die Bundesjustizministerin will klare Grenzen setzen. Die Ressortchefs der Länder sind dagegen uneins.
- 7. November 2025
Dänemark plant Mindestalter für Social Media
Jugendliche in Dänemark sollen erst mit 15 die sozialen Netzwerke nutzen dürfen. Mit Sondergenehmigung der Eltern soll der Gebrauch aber auch schon etwas früher möglich sein.
Weitere Artikel derselben Kategorie
- 7. November 2025
Bundesjustizministerin will Voyeurismus strafbar machen
Mit der Kamera genau auf den Po einer Joggerin halten - bislang ist das nicht strafbar. Die Bundesjustizministerin will klare Grenzen setzen. Die Ressortchefs der Länder sind dagegen uneins.
- 7. November 2025
Dänemark plant Mindestalter für Social Media
Jugendliche in Dänemark sollen erst mit 15 die sozialen Netzwerke nutzen dürfen. Mit Sondergenehmigung der Eltern soll der Gebrauch aber auch schon etwas früher möglich sein.

