Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat im Gespräch mit der von Corona schwer getroffenen Club- und Kulturbranche die Rolle des Impfens betont. Zu Frage nach einer Perspektive für die Branche sagte Spahn, die sicherste Bedingung für die Gesellschaft sei eine Impfquote von deutlich über 80 Prozent. «Dann kämen wir ziemlich sicher durch Herbst und Winter.» Die Voraussetzung: «Solange sich das Ding nicht nochmal verändert» - also keine neuen Varianten auftreten. Aktuell sind mehr als 60 Prozent der Menschen in Deutschland vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Ein Datum könne er nicht nennen. Er unterstrich, wie wenig planbar die Lage ist. «Ich kann euch nicht sagen, was im Dezember ist.» Einen «Freedom Day» für eine allgemeine Öffnung wie in Großbritannien sieht Spahn skeptisch. Offen zeigte er sich für Modellprojekte der Clubs, die das Tanzen innen möglich machen könnten. Spahn traf sich im Kreuzberger «Ritter Butzke» mit Vertretern der Club-, Kultur- und Veranstaltungsbranche. Diese leidet seit 18 Monaten besonders stark unter den Folgen der Pandemie. So sind die Innenräume der Berliner Clubs seit März 2020 weitgehend lahmgelegt. Das Gespräch, das von CDU-Bundestagskandidat Kevin Kratzsch moderiert wurde, verlief zum Teil hitzig. «Ich kenne Clubs, ich sage es noch einmal, ob Sie es mir zutrauen oder nicht, besser als Sie denken», so Spahn, als ihm vorgeworfen wurde, er wisse nicht, wie die Branche funktioniere. «Ich bin wütend bis zum Anschlag», sagte Marcus Pohl, der für die Selbstständigen in der Veranstaltungswirtschaft sprach. Sein Verband habe keine Reaktion bekommen, als er sich an Spahn gewandt habe. Spahn unterstrich: «Es ist die schwerste Krise seit Bestehen unserer Landes.» Mit Blick auf die Corona-Maßnahmen sagte er: «Wir verkünden keine Wahrheiten, wir wägen ab.» Und: «Das Virus ist der Spielverderber, nicht der Gesundheitsminister.» Für ein Modellprojekt mit PCR-Tests zusammen mit der Charité hatten mehrere Berliner Clubs kürzlich trotz anhaltender Pandemie ein Wochenende lang öffnen dürfen. Das Ergebnis wird in der Clubszene als mutmachend gewertet. Spahn räumte ein, er habe das Ergebnis noch nicht gekannt und zeigte sich offen. Wenn diese Modellprojekte zeigten, es gehe sicher, dann sollte ein Betrieb auch wieder möglich gemacht werden, Schritt für Schritt. Man müsse die Dinge nicht länger beschränken, als notwendig sei, da habe keiner Spaß dran. Die Vorsitzende der Berliner Clubcommission, Pamela Schobeß, sagte, es gehe auch um das Lebensgefühl. «Wir können etwas dafür tun, dass es den Menschen besser geht.»Seit 18 Monaten gechlossen
Modellprojekte machen Mut
Bildnachweis: © Christoph Soeder/dpa
Copyright 2021, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten
Jens Spahn zeigt sich offen für Modellprojekte
Clubs und Konzertveranstalter sind besonders von Corona betroffen. In einem Berliner Club hat Gesundheitsminister Spahn den Ärger der Branche zu spüren bekommen.
Meistgelesene Artikel
- 10. Oktober 2025
Gartenabfallannahme: Zusätzliche Zeiten und kostenlose Laubabgabe
Die Gartenabfallannahmestelle an der Marienstraße in Kaunitz ist in diesem Monat zusätzlich zu den regulären...
- 30. Oktober 2025
Nächster Hobbymarkt am 8. November - ohne Geflügel
Da der erste Samstag im November ein Feiertag (Allerheiligen) ist, findet der Hobbymarkt in diesem Monat ausnahmsweise...
Von Gedichten im Dunkeln über einen packenden Psychothriller bis hin zu einer unterhaltsamen literarischen Revue über...
Neueste Artikel
- 9. November 2025
Explosionsgeräusch: Wohnhaus brennt - Bewohner vermisst
Auf einen lauten Knall folgen Flammen. In Oberbayern steht eine Doppelhaushälfte in Vollbrand. Ein 59 Jahre alter Bewohner wird vermisst.
- 9. November 2025
Supertaifun «Fung-Wong» hat die Philippinen erreicht
Nach dem verheerenden Taifun «Kalmaegi» fegt nun ein neuer und noch stärkerer Sturm über die Philippinen. Bereits vor seiner Ankunft sorgte «Fung-Wong» für Zerstörung und erste Tote.
Weitere Artikel derselben Kategorie
- 9. November 2025
Explosionsgeräusch: Wohnhaus brennt - Bewohner vermisst
Auf einen lauten Knall folgen Flammen. In Oberbayern steht eine Doppelhaushälfte in Vollbrand. Ein 59 Jahre alter Bewohner wird vermisst.
- 9. November 2025
Supertaifun «Fung-Wong» hat die Philippinen erreicht
Nach dem verheerenden Taifun «Kalmaegi» fegt nun ein neuer und noch stärkerer Sturm über die Philippinen. Bereits vor seiner Ankunft sorgte «Fung-Wong» für Zerstörung und erste Tote.

