22. Juni 2025 / Aus aller Welt

Luxusjacht «Bayesian» wieder ans Tageslicht gehoben

Das Wrack der als «unsinkbar» geltenden Jacht ist vor Sizilien nach zehn Monaten geborgen worden. Nun hoffen Ermittler auf Antworten zum Unglück, bei dem sieben Menschen ums Leben kamen.

Ein besonderer Anblick: die Bergung der Superyacht «Bayesian».
von Sabina Crisan, dpa

Vor der Küste der italienischen Mittelmeerinsel Sizilien ist das Wrack der Luxusjacht «Bayesian» aus dem Wasser gehoben worden. Für Badegäste in der Nähe von Palermo bot sich ein seltener Anblick: Spezialkräne brachten die Megajacht nach rund zehn Monaten aus etwa 50 Metern Tiefe an die Oberfläche. Nun läuft der Countdown für Antworten auf die offenen Fragen: Die «Bayesian» hat den Hafen von Termini Imerese erreicht, wo die Staatsanwaltschaft ihre Ermittlungen und Gutachten fortsetzen will.

Die als «unsinkbar» deklarierte Megajacht war im August 2024 während eines Unwetters gekentert. Sieben Menschen starben bei dem Unglück, darunter der Eigentümer, der britische Software-Milliardär Mike Lynch und seine 18-jährige Tochter. Laut einem britischen Untersuchungsbericht war die «Bayesian» für extreme Wetterlagen mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 130 Kilometern pro Stunde nicht ausgelegt.

Bergung mit tragischem Zwischenfall

Die italienische Küstenwache koordinierte die komplexe Operation vor der Hafenstadt Porticello, nordöstlich von Palermo. Nachdem das 56 Meter lange Wrack aus dem Wasser gehoben wurde, wurde es leergepumpt und stabilisiert. Die Bergung galt als technisch äußerst anspruchsvoll und musste mehrfach verschoben werden. Ein niederländischer Taucher kam bei Vorbereitungen unter Wasser Anfang Mai ums Leben.

«Es ist schmutzig, scheint aber keine besonderen Schäden zu haben», sagte Michele Maltese, Kommandant der Küstenwache Westsiziliens. Die Aufbauten seien teilweise vom Unglück beschädigt. Der 72 Meter hohe Mast der Jacht, der bereits vor Tagen unter Wasser abgetrennt wurde, liegt noch auf dem Meeresgrund. Er soll in den kommenden Tagen ebenfalls geborgen werden.

Das Gebiet rund um das Schiff wird aus der Luft und auf dem Wasser überwacht, um mögliche Umweltgefahren frühzeitig zu erkennen – etwa durch Treibstoff, der sich noch im Rumpf befindet.

Viele offene Fragen

Die italienische Staatsanwaltschaft und Experten wollen zentrale Fragen zum Unglück klären. Eine Hypothese besagt, dass eine Luke im Deck geöffnet war und so Wasser ins Schiff eindringen konnte. Am Wrack zeigte sich jedoch, dass diese geschlossen war. Das Ziel sei nun, Beweise zu sichern und etwaige Konstruktionsmängel zu dokumentieren sowie die Ursache des Unglücks zu klären. 

Die Ermittlungen richten sich derzeit gegen den neuseeländischen Kapitän und zwei Crewmitglieder wegen möglicher Pflichtverletzungen. Sie sollen Sturmwarnungen ignoriert und sich selbst in Sicherheit gebracht haben, während sie Passagiere zurückließen.


Bildnachweis: © Peter Byrne/PA Wire/dpa
Copyright 2025, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Spiel, Spaß und Spannung bei den Ferienspielen
Stadt Verl

Endlich wieder Sommerferien - und endlich wieder Ferienspiele im Droste-Haus! Vom 14. Juli bis zum 26. August warten auf...

weiterlesen...
Übersicht über aktuelle Baustellen im Stadtgebiet
Stadt Verl

Wann, wo und wie lange? Hier finden Sie Informationen über aktuelle Verkehrsbaustellen im Stadtgebiet. So können Sie...

weiterlesen...
Hobbymarkt wieder am 5. Juli
Stadt Verl

Am Samstag, 5. Juli, ist in Kaunitz von 6 bis 14 Uhr wieder Hobbymarkt. Neben Zier- und Wirtschaftsgeflügel sind...

weiterlesen...

Neueste Artikel

Unfall bei Feuerwerk - 19 Verletzte auf Rheinkirmes
Aus aller Welt

Eigentlich wollten sich die Menschen nur das große Feuerwerk auf der Rheinkirmes anschauen. Dann läuft aber etwas schief. Ein Großaufgebot an Einsatzkräften rückt an.

weiterlesen...
DRK: Vier Millionen Menschen für Katastrophenfall schulen
Aus aller Welt

Was ist bei Unwettern oder Katastrophen zu tun? Darauf bereiten Kurse die Bevölkerung vor. Doch gibt es ausreichend Plätze?

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Unfall bei Feuerwerk - 19 Verletzte auf Rheinkirmes
Aus aller Welt

Eigentlich wollten sich die Menschen nur das große Feuerwerk auf der Rheinkirmes anschauen. Dann läuft aber etwas schief. Ein Großaufgebot an Einsatzkräften rückt an.

weiterlesen...
DRK: Vier Millionen Menschen für Katastrophenfall schulen
Aus aller Welt

Was ist bei Unwettern oder Katastrophen zu tun? Darauf bereiten Kurse die Bevölkerung vor. Doch gibt es ausreichend Plätze?

weiterlesen...