21. September 2023 / Aus aller Welt

Mann wollte wohl ganzen Freundeskreis töten

Ein Mann war davon überzeugt, dass seine Nichte und einer ihrer Freunde ihn bestohlen haben. Deswegen soll er die beiden getötet haben. Der Prozess begann mit neuen Details.

Kurz vor Weihnachten 2022 soll der Mann in seine Nichte erdrosselt und ihre Leiche im Garten vergraben haben. Wenige Tage später soll er einen Freund von ihr erschossen haben.
von dpa

Wäre es nach dem Angeklagten gegangen, wären im vergangenen Dezember mehr als zwei Menschen gestorben: Vor dem Landgericht Hechingen wird gegen einen 53-Jährigen verhandelt. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm Mord in zwei Fällen und Geiselnahme vor.

Der Mann soll seine 20 Jahre alte Nichte und einen 23-jährigen Freund von ihr in Albstadt im Süden Baden-Württembergs getötet haben. Er war laut Anklage davon überzeugt, sie hätten ihm unter anderem Bargeld gestohlen. Laut Staatsanwaltschaft gibt es aber keine Hinweise auf den Diebstahl. Man gehe eher davon aus, dass der Beschuldigte mit einem ausschweifenden Lebensstil selbst sein Geld ausgegeben habe.

Seinem Verteidiger zufolge habe der Angeklagte zunächst noch Fragen zu seiner Person beantworten wollen, entschied sich in der Verhandlung aber dagegen. Er werde nichts sagen und seine Strafe annehmen. Es sei ihm egal, er wolle zurück in seine Zelle, schilderte er durch eine Dolmetscherin.

Mit einer Pistole aufgelauert

Ein psychiatrischer Sachverständiger sagte aus, dass der Angeklagte mit ihm über die Taten gesprochen habe und dass demnach auch noch drei Freundinnen der Nichte hätten sterben sollen.

Seiner Nichte soll der Mann aufgelauert und sie mit einer Pistole bedroht haben. Sie wurde gefesselt und sollte den Diebstahl gestehen. Das tat die Nichte wohl nicht, weswegen der 53-Jährige sie mit einem Kabelbinder erdrosselt haben soll. Er soll die Leiche zerstückelt und im Garten vergraben haben. Drei Tage später erschoss der Mann den 23-jährigen Freund der Nichte. Er habe ihn unter einem Vorwand aus dem Haus gelockt und dann unvermittelt die Waffe gezogen.

Angesetzt sind acht Verhandlungstage, an denen 60 Zeugen geladen sind. Ein Urteil könnte Mitte Oktober ergehen.


Bildnachweis: © Silas Stein/dpa
Copyright 2023, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

10 Jahre Kommunales Integrationszentrum
Kreis Gütersloh

Gütersloh. „Ich hätte mir damals nicht träumen lassen, wie groß dieser Bereich mal wird“, verkündete Manfred...

weiterlesen...
Lesen macht Grundschülern in Kaunitz und Bornholte Spaß
Good Vibes

Die Kreissparkasse Wiedenbrück hat das Leseprojekt Fabulara nach Kaunitz und Bornholte geholt

weiterlesen...
Sprechstunde der AWO-Wohnberatung am 15. November
Stadt Verl

Auch im Alter möglichst lange und selbständig in der vertrauten Umgebung zu leben: Das wünschen sich wohl die meisten...

weiterlesen...

Neueste Artikel

Umfrage: Vielen fehlt Zeit und Ruhe für gesünderes Essen
Aus aller Welt

Im Arbeitsalltag gesund essen? Für viele Menschen ist das einer Umfrage zufolge nicht so einfach. Das hat mehrere Gründe.

weiterlesen...
Kein Urteil im Prozess um tödlichen Unfall auf Klassenfahrt
Aus aller Welt

Eine fünfte Klasse fährt für einige Tage weg. Doch der Schulausflug endet abrupt - ein Junge stirbt. Vor Gericht wird schnell klar: Auch ein Urteil kann den Schmerz nicht nehmen.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Umfrage: Vielen fehlt Zeit und Ruhe für gesünderes Essen
Aus aller Welt

Im Arbeitsalltag gesund essen? Für viele Menschen ist das einer Umfrage zufolge nicht so einfach. Das hat mehrere Gründe.

weiterlesen...
Kein Urteil im Prozess um tödlichen Unfall auf Klassenfahrt
Aus aller Welt

Eine fünfte Klasse fährt für einige Tage weg. Doch der Schulausflug endet abrupt - ein Junge stirbt. Vor Gericht wird schnell klar: Auch ein Urteil kann den Schmerz nicht nehmen.

weiterlesen...