8. November 2021 / Aus aller Welt

Mediziner fürchten Verdopplung der Corona-Intensivpatienten

Die Zahlen steigen und steigen. Immer mehr Neuinfizierte müssen ins Krankenhaus. Ärzte schlagen Alarm.

Ein Rettungswagen vor der Notaufnahme: Die 7-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen mit dem Corona-Virus hat mit über 200 den höchsten Wert seit Beginn der Corona-Pandemie erreicht.
von dpa

Mediziner befürchten eine Verdopplung der Corona-Patienten auf Intensivstationen.

Schon jetzt müssten mit knapp 2500 Fällen genauso viele Corona-Patientinnen und -Patienten auf den Intensivstationen versorgt werden wie zum gleichen Zeitpunkt vor einem Jahr bei der zweiten Corona-Welle, sagte Christian Karagiannidis, wissenschaftlicher Leiter des Intensivregisters der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), der «Augsburger Allgemeinen» (Montag). In den kommenden Wochen werde sich die Zahl voraussichtlich fast verdoppeln, wenn die Neuinfektionen weiter so steigen wie bisher.

«Bei einer Inzidenz von 300 erwarten wir bundesweit etwa 4500 Covid-Patienten mit großen regionalen Unterschieden», warnte Karagiannidis. Die Zahl der Neuinfektionen ist in den vergangenen Tagen steil gestiegen, am Sonntag lag die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz je 100.000 Einwohner bei knapp unter 200.

Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek warnte in der Zeitung: «Eine weitere Verdoppelung würde zahlenmäßig weit über den Höchstwerten der vergangenen Wellen liegen und von unserem Gesundheitssystem in Deutschland nicht mehr verkraftet werden.» Eine der Hauptursachen sieht der CSU-Politiker in der niedrigen Impfquote. «Auch in Bayern fluten insbesondere die Ungeimpften unsere Krankenhäuser. Zu mehr als 90 Prozent sind das Patienten, die die Chance auf eine Impfung bis heute ausgeschlagen haben», sagte Holetschek.

Intensivmediziner Karagiannidis hält längerfristige Voraussagen über den Verlauf der Pandemie für schwierig. Man könne anhand der Inzidenzen relativ klar vorhersehen, was in den nächsten Wochen passiere. «Was wir nicht vorhersehen können, ist, auf welchem Niveau das Ganze zum Stillstand kommt», sagte er. So sei unklar, welchen Effekt 2G-Regeln und Auffrischungsimpfungen hätten oder ob die Bevölkerung ihr Verhalten ändere. «Wir navigieren gerade ohne GPS durch den Nebel», sagte Karagiannidis.


Bildnachweis: © Julian Stratenschulte/dpa
Copyright 2021, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Übersicht über aktuelle Baustellen im Stadtgebiet
Stadt Verl

Wann, wo und wie lange? Hier finden Sie Informationen über aktuelle Verkehrsbaustellen im Stadtgebiet. So können Sie...

weiterlesen...
März bis Mai: Zusätzliche Zeiten an der Verler Gartenabfallannahme
Stadt Verl

Mit dem Ende der Winterruhe beginnt für Hobbygärtnerinnen und -gärtner die ideale Zeit, ihren Garten für den...

weiterlesen...
Nächster Hobbymarkt ist am 1. März
Stadt Verl

Am Samstag, 1. März, ist in Kaunitz von 6 bis 14 Uhr wieder Hobbymarkt. Neben Zier- und Wirtschaftsgeflügel sind...

weiterlesen...

Neueste Artikel

Brandopfer aus Nordmazedonien zur Behandlung im Ausland
Aus aller Welt

Weil die komplexe Behandlung von Brandopfern die Kapazitäten Nordmazedoniens überfordert, werden viele dieser Patienten ins Ausland gebracht. Brüssel hilft, aber auch Länder außerhalb der EU.

weiterlesen...
Deutscher bei Lawinenunglück in Italien umgekommen
Aus aller Welt

Skitouren können gefährlich werden, vor allem bei Lawinengefahr. In Italien häufen sich die Unglücksmeldungen.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Brandopfer aus Nordmazedonien zur Behandlung im Ausland
Aus aller Welt

Weil die komplexe Behandlung von Brandopfern die Kapazitäten Nordmazedoniens überfordert, werden viele dieser Patienten ins Ausland gebracht. Brüssel hilft, aber auch Länder außerhalb der EU.

weiterlesen...
Deutscher bei Lawinenunglück in Italien umgekommen
Aus aller Welt

Skitouren können gefährlich werden, vor allem bei Lawinengefahr. In Italien häufen sich die Unglücksmeldungen.

weiterlesen...