30. März 2023 / Aus aller Welt

Mexiko ermittelt gegen vier Verdächtige nach Brand

Die Trauer um die Todesopfer in Ciudad Juárez ist groß. Nun will die Generalstaatsanwaltschaft zu dem Feuer in der Migrationsbehörde ermitteln: vier Haftbefehle sollen bald beantragt werden.

von dpa

Nach einem schweren Brand mit 39 Todesopfern in einer Sammelstelle für festgenommene Migranten im Norden von Mexiko hat die Generalstaatsanwaltschaft Ermittlungen gegen vier Verdächtige eingeleitet.

Die Haftbefehle gegen drei Sicherheitskräfte und einen Migranten würden demnächst beantragt, sagte die Staatsanwältin für Menschenrechte, Sara Herrerías, am Mittwochabend. Der Migrant soll Matratzen in Brand gesteckt und damit das verheerende Feuer entfacht haben. Die Beamten wiederum hätten keine Hilfe geleistet.

Auf Aufnahmen einer Überwachungskamera war zu sehen, dass Sicherheitskräfte beim Ausbruch des Feuers in der Einrichtung der Nationalen Migrationsbehörde (INM) in der Stadt Ciudad Juárez davon liefen, anstatt die Migranten aus einem verschlossenen Raum zu lassen. Bei den Wächtern, gegen die ermittelt wird, handele es sich um zwei Beamte des INM und einen Angestellten einer privaten Sicherheitsfirma, sagte Herrerías.

Weitere 27 Menschen verletzt

Bei dem Feuer in der Einrichtung für festgenommene Migranten an der US-Grenze wurden am Montagabend weitere 27 Menschen verletzt. 16 von ihnen befanden sich in einem ernsten Zustand, wie die Sicherheitsministerin Rosa Icela Rodríguez mitteilte. Acht Wächter seien identifiziert worden, die sich mutmaßlich nicht an die Notfalleinsatzprotokolle hielten. «Anstatt Leben zu retten, waren sie nicht in der Lage, eine Tür zu öffnen», sagte die Sicherheitsministerin.

Bei den Opfern handelte es sich laut der Einwanderungsbehörde um Migranten aus Mittel- und Südamerika, die zuvor von den Behörden auf den Straßen von Ciudad Juárez aufgegriffen und in der Sammelstelle festgehalten worden waren. Berichten zufolge erwartete sie die Abschiebung in ihre Heimatländer oder die Verlegung in eine Sammelstelle im Süden von Mexiko, weit von der US-Grenze entfernt.


Bildnachweis: © David Peinado/dpa
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