1. Oktober 2021 / Aus aller Welt

Mittel gegen Nikotinsucht ist jetzt unverzichtbare Arznei

Alle zwei Jahre aktualisiert die Weltgesundheitsorganisation die Liste unverzichtbarer Arzneimittel. Dieses Mal finden sich dort erstmals zwei Medikamente für die Behandlung von Nikotinsucht.

Eine Frau zieht an einer Zigarette. (Archivbild)
von dpa

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat erstmals zwei Medikamente zur Behandlung von Nikotinsucht auf ihre Liste unverzichtbarer Arzneimittel gesetzt.

Dort waren für Raucherinnen und Raucher, die von der Sucht loskommen wollen, bislang nur Nikotin-Ersatzpräparate aufgeführt. Bei den neu aufgenommenen Medikamenten handelt es sich um Bupropion (Handelsname Zyban) und Vareniclin (Champix). Sie sind in Deutschland schon zugelassen und rezeptpflichtig. Die WHO veröffentlichte die neue Liste am Freitag.

Die Liste wird alle zwei Jahre aktualisiert. Darauf sind jetzt 479 Medikamente für Erwachsene und 350 für Kinder. Sie enthält Arzneimittel, die nach ärztlicher Einschätzung für eine Grundversorgung der Bevölkerung nötig sind. Sie gilt als Richtschnur für Gesundheitsbehörden, die Medikamente zulassen oder beschaffen. Regierungen ohne eigene Regulierungsbehörden halten sich oft daran, weil die Mittel von der WHO bereits auf Sicherheit und Wirksamkeit und ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis geprüft sind.

Leider seien gerade Medikamente mit Patentschutz in ärmeren Ländern für viele Patienten noch unerschwinglich, berichtete die WHO. Dazu gehört Insulin. In Accra, der Hauptstadt Ghanas, müsse etwa ein Diabetiker für seinen monatlichen Bedarf an Insulin fünfeinhalb Tage arbeiten. Drei Hersteller kontrollierten praktisch den gesamten Markt, fehlender Wettbewerb halte die Preise hoch.

Deswegen hat die WHO jetzt auch lang wirkende Insulinanaloga auf die Liste gesetzt, also künstlich hergestellte Proteine, die dem menschlichen Insulin strukturell verwandt sind. Das macht es der WHO möglich, auch derartige Nachahmerprodukte (Biosimilars) zu prüfen und zu empfehlen. Solche Insulinanaloga sind in Deutschland ebenfalls schon zugelassen.


Bildnachweis: © Fabian Sommer/dpa
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