25. Juni 2022 / Aus aller Welt

Nach Tod im Amazonas: Indigenen-Experte beigesetzt

Bruno Pereira und der britische Journalist Dom Phillips waren im Javari-Tal verschwunden und später tot aufgefunden worden. Offenbar kamen sie einer mächtigen Verbrechergruppe in die Quere.

Abschied von Bruno Pereira.
von dpa

Der im brasilianischen Amazonasgebiet getötete Indigenen-Experte Bruno Pereira ist feierlich beigesetzt worden.

Mit rituellem Gesang nahmen indigene Gruppen an der Trauerfeier am Freitag außerhalb der nordöstlichen Stadt Recife teil, wie auf Videos zu sehen war. Nach Medienberichten wurden die Überreste des 41-Jährigen anschließend eingeäschert.

«Sein Körper trägt den salzigen Duft des Meeres und das dichte Aroma des Waldes, den er verteidigte, bis die Zerstörer des Waldes ihn heimtückisch töteten», hieß es in einer Mitteilung der Beobachtungsstelle für die Menschenrechte der isolierten und neu kontaktierten indigenen Völker (Opi). «Unsere Traurigkeit ist unermesslich wie das Blätterdach des Waldes, unser Zorn ist stark wie die Wurzel des Kastanienbaums.»

Der Brasilianer Pereira und der britische Journalist Dom Phillips waren bei einer Reise in das Javari-Tal im Westen Brasiliens am 5. Juni verschwunden. Knapp zwei Wochen später teilte die Bundespolizei mit, ihre Leichen seien identifiziert worden. Den Angaben zufolge waren sie erschossen worden.

Drei Verdächtige seien festgenommen worden, einer von ihnen habe seine Beteiligung an der Tötung der Männer eingeräumt. Laut Polizei gab es wahrscheinlich keine Auftraggeber. Nach Ansicht des Indigenen-Verbands Apib waren Pereira und Phillips einer mächtigen Verbrechergruppe in die Quere gekommen.

Phillips recherchierte für ein Buch über den Schutz des Amazonasgebiets, die starken wirtschaftlichen Interessen an dessen Ausbeutung und verschiedene Entwicklungsmodelle. Pereira hatte illegale Machenschaften im Javari-Tal für die Behörden dokumentiert. Er hatte bei der Polizei gemeldet, mehrmals bedroht worden zu sein. Brasilien ist eines der gefährlichstes Länder für Umweltschützer.


Bildnachweis: © Teresa Maia/AP/dpa
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