1. März 2022 / Aus aller Welt

Nasa betont «friedliche Beziehungen» im Weltraum

Trotz des russischen Angriffs auf die Ukraine: Im Weltraum arbeiten Russland und die USA weiterhin zusammen. Doch die Situation ist angespannt - auch bei den europäischen Verantwortlichen.

Die Internationale Raumstation (ISS).

Der Krieg in der Ukraine stellt die weitere Kooperation von Russland und den USA im All auf die Probe. Nach dem russischen Angriff will die US-Raumfahrtbehörde Nasa die Situation weiter beobachten.

«Momentan läuft unser Betrieb normal», sagte Kathy Lueders, Chefin des bemannten Raumfahrtprogramms der Nasa, am Montag bei einer Pressekonferenz. Es werde auch nach möglichen «betrieblichen Flexibilitäten» geschaut. Lueders betonte aber auch: «Es wäre ein trauriger Tag für den internationalen Betrieb, wenn wir im Weltraum nicht weiter zusammenarbeiten könnten.» Die USA und Russland kooperieren beim Unterhalt der Internationalen Raumstation ISS und bei Flügen dorthin.

Die Teams beider Länder seien in ständigem Kontakt und derzeit bekomme die Nasa aus Russland alle Unterstützung, die sie brauche. «Wir bekommen keinerlei Hinweise von unserem Gegenüber, dass sie den Betrieb nicht weiterführen wollen», sagte Lueders.

Auf Außenposten der Menschheit

Derzeit arbeitet der deutsche Astronaut Matthias Maurer mit vier US-Amerikanern und zwei Russen auf dem Außenposten der Menschheit. Ende März soll Nasa-Astronaut Mark Vande Hei mit einer russischen Sojus-Kapsel zur Erde zurückkehren. An diesem Plan werde vorerst festgehalten, sagte Nasa-Managerin Lueders.

Eine Fragerunde mit Maurer auf der ISS wurde am Dienstag wegen des Ukraine-Krieges von der Europäischen Raumfahrtagentur Esa abgesagt. Details zu der Absage wurden zunächst nicht genannt. Es war zu erwarten gewesen, dass bei der für Donnerstag geplanten Schalte mit Journalisten der russische Angriff auf die Ukraine auch Thema geworden wäre.

Angesichts der beispiellosen Sanktionen des Westens hat die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos die längerfristige Zukunft der ISS infrage gestellt. «Die Frage einer Verlängerung der Vereinbarung unter den aktuellen Bedingungen sehen wir skeptisch.» Roskosmos habe bislang nur die Erlaubnis, die Station bis 2024 zu betreiben. Dann läuft der Vertrag der internationalen Partner aus. Die Nasa hatte bereits einer Betriebsdauer bis 2030 zugestimmt.

Schwierige Entscheidungen

Die Esa prüft unterdessen die Auswirkungen der Sanktionen gegen Russland mit Blick auf ihre eigene Zusammenarbeit mit dem Land. Es würden bei der Esa momentan viele schwierige Entscheidungen gefällt, schrieb Generaldirektor Josef Aschbacher am Montag auf Twitter. Besonders betroffen könnte das europäisch-russische Weltraumprojekt «Exomars» zur Suche nach Spuren von Leben auf dem Roten Planeten sein. Die Esa teilte mit, dass ein Launch noch in diesem Jahr wegen des allgemeinen Umfeldes und der Sanktionen sehr unwahrscheinlich sei.

Als Reaktion auf EU-Sanktionen hatte Russlands Raumfahrtbehörde Roskosmos zuvor angekündigt, die Zusammenarbeit bei Weltraumstarts in Kourou in Französisch-Guayana auszusetzen. Den Willen zu einer weiteren Zusammenarbeit mit den USA in der aktuellen Situation - insbesondere in Hinblick auf den Betrieb der Internationalen Raumstation ISS und Flügen dorthin - hatte Roskosmos dagegen betont.

Trotz vieler Konflikte zwischen Moskau und Washington galt die Raumfahrt stets als einer der wenigen Bereiche, wo die Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern funktioniert hat.


Bildnachweis: © NASA/dpa
Copyright 2022, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

In den Herbstferien auf die Insel
Good Vibes

Mit dem Verler Droste-Haus

weiterlesen...
Landesweiter Probealarm am 9. März
Aktueller Hinweis

Am Donnerstag um 11 Uhr heulen beim landesweiten Probealarm wieder die Sirenen.

weiterlesen...
Was ist eine Flurkarte und wann benötige ich eine solche?
Partner News

Der Expertentipp der SKW Haus & Grund Immobilien GmbH

weiterlesen...

Neueste Artikel

Der König kommt: Charles III. beginnt Staatsbesuch
Aus aller Welt

Die Queen war Liebling der Deutschen. Nun ist ihr Sohn Charles König und kommt erstmals in seiner neuen Funktion auf Staatsbesuch. Es ist seine erste Auslandsreise - auch wenn dies anders geplant war.

weiterlesen...
Zwei Tote nach Absturz von Kleinflugzeug im Bayerischen Wald
Aus aller Welt

Ein Kleinflugzeug stürzt am Morgen über dem Bayerischen Wald ab. Beide Insassen sterben. Ein Großeinsatz der Rettungskräfte läuft an. Die Ursache ist noch unklar.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Der König kommt: Charles III. beginnt Staatsbesuch
Aus aller Welt

Die Queen war Liebling der Deutschen. Nun ist ihr Sohn Charles König und kommt erstmals in seiner neuen Funktion auf Staatsbesuch. Es ist seine erste Auslandsreise - auch wenn dies anders geplant war.

weiterlesen...
Zwei Tote nach Absturz von Kleinflugzeug im Bayerischen Wald
Aus aller Welt

Ein Kleinflugzeug stürzt am Morgen über dem Bayerischen Wald ab. Beide Insassen sterben. Ein Großeinsatz der Rettungskräfte läuft an. Die Ursache ist noch unklar.

weiterlesen...