Bereits seit einer Woche erkundet ein junges Walross das niedersächsische Wattenmeer und ruht sich immer wieder auf Ostfriesischen Inseln aus. Wer das Weibchen sieht, sollte sofort die Nationalparkverwaltung oder einen Ranger kontaktieren, teilte die Behörde in Wilhelmshaven am Mittwoch mit. Nach ihrer Einschätzung beeinträchtigt die Hautverletzung des Tieres aus der Arktis seine Fitness nicht maßgeblich. Daher sei keine Veranlassung für einen tierpflegerischen oder tierärztlichen Eingriff gegeben, hieß es. Wichtig bleibe, das Walross keinem unnötigen Stress auszusetzen, damit die Heilung nicht gestört werde. Das Weibchen war erstmals am 7. September auf Baltrum aufgetaucht, es machte Station auf Spiekeroog und mehrmals auf Wangerooge - zuletzt an diesem Mittwoch. Nach Angaben des Nationalparks wird das Walross meist in der Morgendämmerung gesichtet, etwa wenn es sich in der Sonne ausruht. Mit der nächsten Flut gehe das Tier dann wieder auf Beutezug. Es handelt sich um einen extrem seltenen Gast. Zuvor hatte sich im Januar 1998 ein Walross im Wattenmeer blicken lassen, erst auf Ameland (Niederlande), dann auf Juist und schließlich auf Sylt. Mutmaßlich die gleiche Walross-Kuh, die jetzt rund um die Ostfriesischen Inseln unterwegs ist, war Mitte Februar an der dänischen Nordseeküste aufgetaucht. Auf der Internetseite www.nationalpark-wattenmeer.de soll nun fortlaufend über neue Sichtungen informiert werden.
Bildnachweis: © Bärbel Nannen/Gemeinde- u. Kurverwaltung Baltrum/dpa
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Nationalpark: Walross im Wattenmeer benötigt Ruhe
Ein seltener Gast an der Nordseeküste: Eine Walross-Dame besucht immer wieder Ostfriesische Inseln. Was macht sie da?
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