1. September 2021 / Aus aller Welt

Stromausfälle nach Hurrikan «Ida» in New Orleans

Die Rettungs- und Aufräumarbeiten nach Hurrikan «Ida» laufen, doch Hunderttausende leiden im Süden der USA weiter unter den massiven Stromausfällen. Im Flutgebiet geht die Polizei auch Berichten über einen Alligatoren-Angriff nach.

Umgestürzte Stromleitungen liegen auf einer Straße nach dem Hurrikan «Ida».
von dpa

Wegen der massiven Stromausfälle nach Hurrikan «Ida» im südlichen US-Bundesstaat Louisiana hat die Großstadt New Orleans vorübergehend eine nächtliche Ausgangssperre verhängt.

Diese gelte ab sofort von 20.00 Uhr am Abend bis 06.00 Uhr am Morgen, kündigte Bürgermeisterin Latoya Cantrell, am Dienstag (Ortszeit) an. Die Polizei begründete den Schritt mit der öffentlichen Sicherheit.

Bislang wurden in Louisiana und im benachbarten Bundesstaat Mississippi vier Tote infolge des Sturms gemeldet. Angesichts der großen Schäden befürchteten die Behörden aber, dass die Opferzahl steigen könnte. Im Flutgebiet suchen Helfer laut Medien auch nach einem Mann, der von einem Alligator angegriffen worden sein soll.

«Ida» war am Sonntag als gefährlicher Hurrikan der Stärke vier von fünf südwestlich von New Orleans auf die Küste des US-Bundesstaates Louisiana getroffen. Inzwischen schwächte er sich zum Tropentief ab und zog über Mississippi nach Tennessee weiter, wie das Nationale Hurrikanzentrum (NHC) in der Nacht zum Mittwoch mitteilte.

Wegen des flächendeckenden Stromausfalls in New Orleans sei es derzeit nachts auf den Straßen nicht sicher, hieß es. Außerdem wolle die Polizei Plünderungen verhindern. Am Mittwochmorgen (Ortszeit) ging zumindest für einige Haushalte das Licht wieder an. Der Versorger Entergy erklärte, dass Kunden im Osten der Stadt wieder mit Strom versorgt würden. Die vollständige Wiederherstellung der Versorgung werde aber angesichts der erheblichen Schäden in der gesamten Region noch einige Zeit in Anspruch nehmen.

Der Blackout trifft die Stadt ausgerechnet während der Sommerhitze, in der die meisten der rund 400 000 Einwohner auf elektrische Klimaanlagen angewiesen sind. In der Stadt wurden Temperaturen um die 30 Grad erwartet, wegen der großen Feuchtigkeit könne sich das aber wie 40 Grad anfühlen, hieß es. An verschiedenen Standorten und in geparkten klimatisierten Bussen könnten sich Bürger abkühlen. In ganz Louisiana waren weiter rund eine Million Haushalte wegen der Sturmschäden ohne Strom.

Es bildeten sich vielerorts an Tankstellen lange Schlangen. Menschen standen geduldig mit Kanistern an, um an den Zapfsäulen Benzin für Generatoren zu bekommen, weil der Strom in der Region ausgefallen war. Fotos zeigten andernorts Dutzende Autos, die in langen Schlangen darauf warteten, ihre Tanks füllen zu können. In der Region waren viele Tankstellen geschlossen - entweder wegen Sturmschäden oder weil ihnen der Strom zum Pumpen des Benzins fehlte. Zudem waren immer noch viele Straßen von Trümmern blockiert, weswegen Tankstellen kaum Nachschub bekommen konnten.

Nahe der Ortschaft Slidell wird seit Montag ein Mann vermisst, der von einem Alligator attackiert und schwer verletzt worden sein soll. Wie das örtliche Sheriff-Büro mitteilte, berichtete die Frau des 71-Jährigen, das Tier habe ihn angegriffen, als er in der Umgebung ihres Hauses durch das Flutwasser ging. Eine Untersuchung sei im Gange. Nach Aussage der Frau habe ihr Mann etwas im Schuppen nachschauen wollen, sagte Polizeisprecher Lance Vitter der örtlichen Zeitung «The Times-Picayune».

Die Frau habe demnach den Mann noch aus dem Wasser ziehen können. Sie sei dann in einem Boot losgefahren, um Hilfe zu holen. Bei ihrer Rückkehr mit Polizisten sei der 71-Jährige verschwunden gewesen. Die Suche dauere an, hieß es. Das Haus befinde sich in einem Sumpfgebiet, in dem Alligatoren lebten. Ein Feuerwehrsprecher berichtete in der Zeitung «USA Today» und im Sender NBC News ebenfalls von dem Vorfall. Sheriff Randy Smith rief die Einwohner auf, in den überschwemmten Regionen besonders wachsam zu sein, da sich Wildtiere infolge des Sturms Wohngebieten nähern könnten.


Bildnachweis: © Gerald Herbert/AP/dpa
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