15. September 2022 / Aus aller Welt

Protest in Indien nach Tötung von zwei Schwestern

Sie wurden erst vergewaltigt, dann getötet und schließlich aufgehängt, um den Vorfall wie einen Selbstmord aussehen zu lassen. Nach der ungeheuerlichen Tat an zwei Mädchen regt sich nun heftiger Protest.

«Die Freilassung von Vergewaltigern ist die Vorstufe einer Terrorherrschaft gegen Frauen»: Kundgebung gegen Vergewaltigungen in Neu Delhi (Archivbild).

Ein brutales Verbrechen an zwei Schwestern hat im Norden Indiens für Entsetzen gesorgt. Die 15 und 17 Jahre alten Teenager seien vergewaltigt, getötet und an einem Baum aufgehängt worden. Das habe eine Obduktion der Leichen ergeben, teilte die Polizei mit.

Sechs mutmaßliche Täter seien im bevölkerungsreichsten Bundesstaat Uttar Pradesh festgenommen worden. Opfer und Täter stammten aus dem gleichen Dorf, berichtete «Indian Express».

Anwohner und die Familie der Opfer organisierten nach der Tat einen Protest, wie die «Hindustan Times» berichtete. Der Vater der Opfer forderte laut Nachrichtenagentur ANI die Todesstrafe für die Täter. Der stellvertretende Regierungschef des Bundesstaates, Brajesh Pathak, versprach ein hartes Vorgehen.

Zwei der Männer hätten die Frauen am Mittwoch mit Motorrädern zu einem Zuckerrohrfeld gebracht, sie vergewaltigt und getötet. Zwei weitere Männer hätten geholfen, die Leichen an den Baum zu hängen, um den Vorfall wie einen Suizid aussehen zu lassen.

Die Opfer seien Dalits (früher sogenannte Unberührbare) gewesen, hieß es. Sie standen in der Hindu-Hierarchie also ganz unten. Obwohl Dalits von der indischen Verfassung geschützt sind, erfahren sie auch heute oft noch Diskriminierungen.


Bildnachweis: © Altaf Qadri/AP/dpa
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