7. April 2022 / Aus aller Welt

Rekordregen in Sydney - Massen von Krabbeltieren unterwegs

Die Folgen des Klimawandels sind in Australien überdeutlich zu spüren. 2022 steht an der Ostküste ganz im Zeichen von Dauerregen und Überflutungen. Das ruft auch allerlei Krabbeltiere auf den Plan.

Erdrutsch an einer Straße südlich von Sydney. Die australische Ostküste muss sich in den kommenden Tagen auf weitere starke Regenfälle und Gewitter einstellen.
von dpa

So viel Regen gab es in Sydney fast noch nie: Nur einen Monat nach den katastrophalen Überschwemmungen an der australischen Ostküste sind Teile der Millionenmetropole erneut von Starkregen betroffen.

In nur drei Monaten sei in der Stadt mit dem weltberühmten Opernhaus so viel Niederschlag gefallen wie sonst in einem ganzen Jahr, zitierte der Sender 7News einen Sprecher der australischen Meteorologiebehörde. Besonders gefährlich war die Situation in den südlichen Vororten Woronora und Bonnet Bay, wo die Behörden Evakuierungsbefehle für Tausende Anwohner erteilten.

Zweieinhalb Wochen lang fast ununterbrochen Regen

Tagelanger Starkregen hatte schon im Februar und März zu historischen Überflutungen vor allem im Norden des Bundesstaates New South Wales und im angrenzenden Queensland geführt. In Sydney hatte es dabei zweieinhalb Wochen lang fast ununterbrochen geregnet. Meteorologen sprachen damals schon vom nassesten Jahresbeginn in der größten Stadt des Landes seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1858.

Die Feuchtigkeit hat einen weiteren unliebsamen Effekt: «Australiens berüchtigte «creepy crawlies» (gruselige Krabbeltiere) sind in Massen unterwegs und suchen Zuflucht vor dem unerbittlichen Regen», berichtete der Sender 9News unter Berufung auf Experten. Zahlreiche Bürger berichteten in sozialen Netzwerken von einer massiven Zunahme an Blutegeln. Aber auch Schlangen und Spinnen sind auf dem Vormarsch, darunter die gefährliche Sydney-Trichternetzspinne - die giftigste Spinnenart der Welt. Seit der Entwicklung eines Gegengifts im Jahr 1981 gab es allerdings keinen eindeutig der Spinne zugeordneten Todesfall mehr.

Giftigste Spinne der Welt

Eine Bürgerin aus Sydney habe allein in den vergangenen zwei Monaten ein halbes Dutzend Trichternetzspinnen beim Gegengiftprogramm des Australian Reptile Park abgegeben, sagte der Reptilienpfleger des Parks, Sam Hermann. Dies sei ein klarer Hinweis auf die massive Zunahme der Sichtungen. Es gebe aber keinen Grund zur Panik: Die Tiere seien nicht darauf aus, Menschen vorsätzlich zu verletzen. Am besten sei es, ruhig zu bleiben und die Tiere sicher einzufangen - aber auch, einen Kompressionsverband für alle Fälle bereitzuhalten.

Ein Ende des Regens ist derweil nicht in Sicht: Zwar werde er am Wochenende nachlassen, jedoch würden ab Dienstag neue Niederschläge erwartet, so der Wetterdienst. «Der Boden ist mit Wasser gesättigt, die Flüsse sind voll, die Dämme sind am Limit», sagte Dean Story von den Notdiensten des Bundesstaates New South Wales. Die Behörden warnten wegen der instabilen Böden auch vor möglichen Erdrutschen.


Bildnachweis: © Dean Lewins/AAP/dpa
Copyright 2022, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Übersicht über aktuelle Baustellen im Stadtgebiet
Stadt Verl

Wann, wo und wie lange? Hier finden Sie Informationen über aktuelle Verkehrsbaustellen im Stadtgebiet. So können Sie...

weiterlesen...
Nikolaus zu Gast beim Hobbymarkt am 7. Dezember
Stadt Verl

Am Samstag, 7. Dezember, ist in Kaunitz von 6 bis 14 Uhr wieder Hobbymarkt. Neben Zier- und Wirtschaftsgeflügel sind...

weiterlesen...
Wahlhelferinnen und Wahlhelfer für Bundestagwahl im Februar gesucht
Stadt Verl

Für die voraussichtlich am Sonntag, 23. Februar, stattfindende vorgezogene Bundestagswahl sucht die Stadt Verl...

weiterlesen...

Neueste Artikel

Busunternehmen Wittler übernimmt Schulbusverkehr in Verl
Stadt Verl

Für den Schulbusverkehr in Verl ist ab dem 1. Januar 2025 nicht mehr die TWV, sondern das Busunternehmen Wittler aus...

weiterlesen...
Neue Öffnungszeiten im Standesamt | Zusatz-Trautermine im Heimathaus
Stadt Verl

Das Standesamt der Stadt Verl startet mit einigen Veränderungen ins neue Jahr. Ab dem 1. Januar erwarten die...

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Prozess im Erpressungsfall Schumacher gestartet
Aus aller Welt

Mit privaten Fotos und Videos soll ein Wuppertaler versucht haben, die Familie von Ex-Rennfahrer Michael Schumacher um 15 Millionen Euro zu erpressen. Nun hat der Prozess begonnen.

weiterlesen...
Weitere Festnahmen nach Tötung im Frankfurter Hauptbahnhof
Aus aller Welt

Monate nach der Tötung eines Mannes im Frankfurter Hauptbahnhof sind weitere Verdächtige festgenommen worden. Sie sollen dem Schützen bei der Tat geholfen haben.

weiterlesen...