21. Dezember 2021 / Aus aller Welt

RKI: Hohes Risiko für zweifach Geimpfte wegen Omikron

Experten warnen eindringlich vor Omikron. Das RKI erhöht seine Risikobewertung. Aus Sicht des Epidemiologen Zeeb wird die nächste Welle wohl alle zuvor übersteigen. Er rät zu schärferen Maßnahmen.

RKI-Präsident Lothar Wieler.
von dpa

Wegen der Omikron-Variante des Coronavirus hat das Robert Koch-Institut (RKI) seine Risikobewertung verschärft. Für zweifach Geimpfte und Genesene werde die Gefahr einer Ansteckung nun als «hoch» angesehen, teilte das RKI auf Twitter mit.

Für Ungeimpfte bleibt es demnach «sehr hoch». Für Geimpfte mit Auffrischimpfung (Booster) schätzt das Institut die Gefährdung hingegen als moderat ein. Insgesamt werde die Gesundheitsgefährdung der Bevölkerung als «sehr hoch» eingeschätzt, schreibt das Institut in seiner geänderten Risikobewertung. Es warnt vor schlagartiger Erhöhung der Fallzahlen.

«Ursächlich hierfür ist das Auftreten und die rasante Verbreitung der Omikronvariante, die sich nach derzeitigem Kenntnisstand (aus anderen Ländern) deutlich schneller und effektiver verbreitet als die bisherigen Virusvarianten», schreibt das RKI. Die aktuelle Entwicklung sei «sehr besorgniserregend». Zu befürchten sei bei weiterer Verbreitung von Omikron eine weitere Zunahme schwerer Erkrankungen und Todesfälle und ein Überschreiten der deutschlandweit verfügbaren intensivmedizinischen Behandlungskapazitäten.

Auch der Epidemiologe Hajo Zeeb warnte vor der Wucht einer möglichen Omikron-Welle. «Die Zahlen der Neuinfektionen und der Menschen im Krankenhaus wird vermutlich alles übersteigen, was wir bisher gesehen haben», sagte der Experte vom Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie in Bremen dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Erste Daten aus Großbritannien würden zeigen, «dass die Krankheitsschwere bei der Omikron-Variante ähnlich wie bei Delta ist». Vor allem im Januar müsse in Deutschland mit einer hohen Hospitalisierung gerechnet werden.

Zeeb für Kontaktbeschränkungen

Angesichts dessen forderte Zeeb rasches Handeln. «Wir brauchen noch vor Neujahr schärfere Maßnahmen.» Vor allem Kontaktbeschränkungen seien «äußerst sinnvoll und effektiv». Menschen sollten sich wieder auf einen kleinen, festen Personenkreis konzentrieren und sich darüber hinaus regelmäßig testen. «Zwischen drei und sieben Menschen halte ich für angemessen.» Doch trotz Kontaktbeschränkungen und Impfungen sei eine generelle Ausbreitung von Omikron nicht mehr zu verhindern, so Zeeb. Neue Beschränkungen könnten das Tempo der Ausbreitung verlangsamen. Dies sei «zwingend notwendig, um das Gesundheitssystem nicht zu überlasten».

Im RKI-Wochenbericht von vergangenem Donnerstag hatte es noch geheißen, das RKI schätze die Gefährdung für die Gesundheit der nicht oder nur einmal geimpften Bevölkerung in Deutschland «insgesamt als sehr hoch ein». Für vollständig Geimpfte war sie darin als moderat angesehen worden.


Bildnachweis: © Bernd von Jutrczenka/dpa
Copyright 2021, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Ostergebäck zum Vernaschen
Rezepte

Rezept für Quarkhasen

weiterlesen...
Sprechstunde der AWO-Wohnberatung am 24. April
Stadt Verl

Auch im Alter möglichst lange und selbständig in der vertrauten Umgebung zu leben: Das wünschen sich wohl die meisten...

weiterlesen...
Zwei Kater an der Marienstraße zugelaufen
Stadt Verl

Der Stadtverwaltung sind zwei schwarz-weiße Kater als zugelaufen gemeldet worden. Beide Tiere sind ca. eineinhalb Jahre...

weiterlesen...

Neueste Artikel

Messerangreifer verletzt zwei Grundschülerinnen im Elsass
Aus aller Welt

Schrecken in einem Ort bei Straßburg: Ein Angreifer verletzt zwei Grundschülerinnen mit einem Messer. Die Polizei nimmt den Mann fest, Hinweise auf eine Radikalisierung gibt es zunächst nicht.

weiterlesen...
Außenmauern ausgebrannter Hälfte der Börse eingestürzt
Aus aller Welt

Stunden zuvor versuchten die Einsatzkräfte noch, die Mauern der historischen Börse in Kopenhagen zu retten. Nun der Schock: Die Wände brachen trotz Stabilisierung zusammen.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Messerangreifer verletzt zwei Grundschülerinnen im Elsass
Aus aller Welt

Schrecken in einem Ort bei Straßburg: Ein Angreifer verletzt zwei Grundschülerinnen mit einem Messer. Die Polizei nimmt den Mann fest, Hinweise auf eine Radikalisierung gibt es zunächst nicht.

weiterlesen...
Außenmauern ausgebrannter Hälfte der Börse eingestürzt
Aus aller Welt

Stunden zuvor versuchten die Einsatzkräfte noch, die Mauern der historischen Börse in Kopenhagen zu retten. Nun der Schock: Die Wände brachen trotz Stabilisierung zusammen.

weiterlesen...