17. Mai 2024 / Aus aller Welt

Rote Liste für Heuschrecken

Grashüpfer und Feldgrille sind bekannte Insekten. Ihr Bestand ist laut der neuen Roten Liste nicht gefährdet. Anders bei Heuschrecken-Arten, die feuchte Umgebung oder kühles Klima brauchen.

Der Gemeine Grashüpfer ist noch nicht gefährdert, bei vielen Heuschreckenarten sieht das aber anders aus.
von dpa

Rund ein Drittel der Heuschreckenarten in Deutschland gilt als bestandsgefährdet. Das geht aus der neuen Roten Liste für diese Arten hervor, wie das Bundesamt für Naturschutz (BfN) in Bonn mitteilte. Darin würden alle 82 als etabliert geltenden Heuschreckenarten und die einzige einheimische Fangschreckenart, die Europäische Gottesanbeterin, behandelt.

Insgesamt gelten den Angaben zufolge 26 Arten oder 31,3 Prozent als bestandsgefährdet. Weitere 9 Arten (10,8 Prozent) seien noch nicht bestandsgefährdet, stünden aber auf der Vorwarnliste. Ungefährdet sind demnach derzeit 41 Arten. Dies entspricht der Hälfte der einheimischen Arten, darunter sind bekannte wie der Gemeine Grashüpfer, die Feldgrille und das Grüne Heupferd.

Lebensräume in Gefahr

Es gebe Gewinner und Verlierer: «Die Steppen-Beißschrecke muss mittlerweile als verschollen angesehen werden», erklärte das BfN. Der bisher ungefährdete Feld-Grashüpfer stehe nun auf der Vorwarnliste. Wärmeliebende Arten wie die Europäische Gottesanbeterin profitierten vom Klimawandel, sie breiteten sich in Deutschland weiter aus. Der Lebensraum des Sumpfgrashüpfers aber sei wegen der häufigeren Dürreperioden im Sommer durch den Klimawandel und durch den Einsatz von Entwässerungssystemen stark geschrumpft.

«Viele Heuschreckenarten leiden darunter, dass ihre Lebensräume entweder ganz verschwinden, fragmentiert werden oder die Qualität stark verschlechtert ist», kommentierte BfN-Präsidentin Sabine Riewenherm. Dies gelte vor allem für die intensiv genutzte Landschaft, aber auch für Naturschutzgebiete. Auch würden die Auswirkungen des Klimawandels immer deutlicher. Zu den Verlierern gehörten insbesondere Arten, die einen sehr feuchten Lebensraum oder ein kühles Bergklima benötigten.

Die bundesweiten Roten Listen werden von dem Bundesamt herausgegeben und in dessen Auftrag vom Rote-Liste-Zentrum koordiniert.


Bildnachweis: © Patrick Pleul/dpa
Copyright 2024, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Nächster Hobbymarkt am 8. November - ohne Geflügel
Stadt Verl

Da der erste Samstag im November ein Feiertag (Allerheiligen) ist, findet der Hobbymarkt in diesem Monat ausnahmsweise...

weiterlesen...
Mit den Verler Literaturtagen 2025 die Vielfalt der Literatur erleben
Stadt Verl

Von Gedichten im Dunkeln über einen packenden Psychothriller bis hin zu einer unterhaltsamen literarischen Revue über...

weiterlesen...
Rollator-Club trifft sich wieder am 14. und 28. November
Stadt Verl

Unter dem Motto „Bewegung ist die beste Medizin“ trifft sich regelmäßig an jedem 2. und 4. Freitag im Monat der...

weiterlesen...

Neueste Artikel

Hotel in Istanbul nach Tod deutscher Urlauber evakuiert
Aus aller Welt

Lebensmittelvergiftung oder doch ein Problem im Hotel? Nach Vergiftungsfällen in Istanbul werden die Ermittlungen ausgeweitet - und Gäste evakuiert.

weiterlesen...
Beton, Kameras, Verbote: Wie sicher sind Weihnachtsmärkte?
Aus aller Welt

Betonblöcke, Messerverbote und Videokameras: Die deutschen Weihnachtsmärkte rüsten nach Anschlägen in früheren Jahren massiv auf. Doch der Schutz ist teuer. Und die Besucher sorgen sich trotzdem.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Hotel in Istanbul nach Tod deutscher Urlauber evakuiert
Aus aller Welt

Lebensmittelvergiftung oder doch ein Problem im Hotel? Nach Vergiftungsfällen in Istanbul werden die Ermittlungen ausgeweitet - und Gäste evakuiert.

weiterlesen...
Beton, Kameras, Verbote: Wie sicher sind Weihnachtsmärkte?
Aus aller Welt

Betonblöcke, Messerverbote und Videokameras: Die deutschen Weihnachtsmärkte rüsten nach Anschlägen in früheren Jahren massiv auf. Doch der Schutz ist teuer. Und die Besucher sorgen sich trotzdem.

weiterlesen...