Forscher haben den bislang ältesten Nachweis einer Lebendgeburt bei Schnecken entdeckt. In einem 99 Millionen Jahre alten Bernstein fand das Team eine Landschnecke kurz nach der Geburt ihrer fünf Jungen, teilte das Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum in Frankfurt gemeinsam mit dem Naturhistorischen Museum Bern am Dienstag mit. Das Fossil stammt aus einer Bernstein-Mine in Myanmar, untersucht wurde es mit hochauflösender Fotografie und Computertomographie. Die Schneckenart war bisher unbekannt, ebenso die Tatsache, dass es in der Kreidezeit lebendgebärende Schnecken gab. Anscheinend seien die Schnecken direkt nach der Geburt von Baumharz eingeschlossen und so konserviert worden. «Die Mutterschnecke hat ihr bevorstehendes Schicksal wohl bemerkt und streckt ihre Tentakel in "Alarmstufe rot" in die Höhe», erklärte die Wissenschaftlerin Adrienne Jochum vom Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum Frankfurt und dem Naturhistorischen Museum Bern. Landschnecken würden meist durch versteinerte Schneckenhäuser oder Abdrücke fossil überliefert, die Erhaltung ihrer Weichkörper sei eine Rarität. Die Studie wurde im Fachjournal «Gondwana Research» veröffentlicht.
Bildnachweis: © Tingting Yu/Senckenberg/dpa
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Schnecke in Bernstein: Lebendgeburt vor 99 Millionen Jahren
Fossile Landschnecken finden sich gewöhnlich als Abdruck oder in versteinerten Schneckenhäusern. Jetzt haben Forscher eine uralte Rarität entdeckt - eingeschlossen in Bernstein.
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