Ein Sturmtief fegt derzeit über Nordwesteuropa hinweg und bringt teilweise den Verkehr zum Erliegen. Während in Großbritannien, Irland und den Niederlanden bereits Stromausfälle, Flugausfälle und Veranstaltungsabsagen gemeldet werden, bereitet sich die deutsche Nordseeküste auf eine Sturmflut vor. In Deutschland können die Fähren zu den Nord- und Ostseeinseln nicht planmäßig fahren. An der Nordsee fallen am Samstag und Sonntag alle Fahrten des «Halunder Jet» von und nach Helgoland aus, wie die Reederei FRS Helgoline auf ihrer Homepage mitteilte. Am Sonntag gibt es auch keinen Fährbetrieb zwischen Schlüttsiel und den Halligen, teilte die Wyker Dampfschiffs-Reederei mit. Auch die Ostsee ist betroffen: Die Reederei Scandlines hat wegen des stürmischen Wetters am Sonntag alle Fahrten zwischen Rostock und Gedser in beiden Richtungen abgesagt. Am Samstag legten die letzten Schiffe um 18.00 Uhr ab, teilte die Reederei mit. Die deutsche Nordseeküste muss sich am Sonntag auf eine Sturmflut einstellen. Betroffen seien auch die Flüsse Elbe, Weser und Ems, teilte das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) mit. An der Küste werden am Sonntagnachmittag Pegelstände von bis zu zwei Metern über dem mittleren Hochwasser erwartet, an der Elbe noch mehr. Das Amt rechnet um 16.03 Uhr beim Hamburger Elb-Pegel St. Pauli mit bis zu 2,5 Metern über dem mittleren Hochwasser. Der Fischmarkt und weitere tiefliegende Bereiche stünden dann sicher unter Wasser. Sollte die Marke überschritten werden, wäre laut BSH sogar eine schwere Sturmflut möglich. In mehreren Ländern verursachte das Sturmtief Einschränkungen, etwa im Flugverkehr. Auf dem Amsterdamer Flughafen Schiphol wurden wegen des Sturms am Samstag rund 80 ankommende und 70 abgehende Flüge gestrichen. Davon seien am Samstag vor allem Verbindungen der niederländischen Gesellschaft KLM in westlicher Richtung, darunter nach Großbritannien, betroffen gewesen, teilte ein Sprecher des Flughafens der Nachrichtenagentur ANP mit. Mehrere Fährverbindungen zu den niederländischen Watteninseln wurden eingestellt. Vielerorts sagten Veranstalter Outdoor-Aktivitäten wie Märkte, Sportwettkämpfe und Festivals ab. Auch über Teile Großbritanniens und Irlands fegte der Sturm und sorgte für Stromausfälle, gesperrte Straßen und ausgefallene Flug- und Bahnverbindungen. London schloss vorsorglich Parks. In Teilen Schottlands waren Zehntausende Menschen ohne Strom, der Netzbetreiber Scottish and Southern Electricity Networks (SSEN) arbeitet laut der Nachrichtenagentur PA weiter daran, die Versorgung wiederherzustellen. Die Windgeschwindigkeiten erreichten demnach bis zu 160 Kilometer pro Stunde. Bereits am Freitag kam laut PA ein Mann in Irland durch den Sturm ums Leben. Im Norden Frankreichs starben französischen Medien zufolge zwei Männer. Ein 48-Jähriger ertrank an der Küste der Normandie. Er war trotz der zweithöchsten Warnstufe schwimmen gegangen. Der zweite Mann starb laut Medienberichten, als ein großer Ast auf sein Fahrzeug fiel. Die Beifahrerin des 25-Jährigen wurde demnach schwer verletzt. Zu weitreichenden Stromausfällen kam es auch in Teilen Norwegens, zahlreiche Zugverbindungen wurden eingestellt. Zehntausende Haushalte sind demnach in den betroffenen Gebieten ohne Strom, wie die Nachrichtenagentur NTB berichtete. Das meteorologische Institut des skandinavischen Landes rechnet teils weiter mit Sturmböen und großen Regenmengen. In Schweden und Dänemark sorgte das Wetter für ähnliche Auswirkungen.Sylt-Fähren fahren eingeschränkt
Bundesamt warnt vor Sturmflut
Flugausfälle und Veranstaltungsabsagen
Zehntausende ohne Strom
Zwei Todesopfer in Frankreich
Bildnachweis: © Martin Gerten/dpa
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Sturmtief über Europa - An der Nordsee Sturmflut erwartet
Flugzeuge bleiben am Boden, Fähren im Hafen. Stürme machen etwa Großbritannien, Norwegen und den Niederlanden schwer zu schaffen. Auch im Norden Deutschlands gibt es Auswirkungen.
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