22. April 2022 / Aus aller Welt

Task Force jagt Clans, Terroristen und Mafia

Eine Task Force aus Polizisten, Steuerfahndern und Staatsanwälten in NRW hat illegale Geldströme in dreistelliger Millionenhöhe aufgespürt. Wie lange dauert es, an das kriminelle Geld heranzukommen?

von dpa

Bei der Verfolgung von kriminellen Clans, Mafia und internationalen Terroristen hat eine nordrhein-westfälische Sonderermittlungseinheit illegale Geldströme in dreistelliger Millionenhöhe aufgespürt.

«Es sind Hunderte von Millionen, die da möglicherweise anstehen», sagte Innenminister Herbert Reul (CDU) am Freitag in Düsseldorf. Viele Millionen Euro seien bereits beschlagnahmt worden. An das gesamte kriminelle Geld heranzukommen, könne aber dauern.

Die 2018 gegründete 74-köpfige Task Force aus Polizisten, Steuerfahndern und Staatsanwälten deckte unter anderem Sozialversicherungsbetrug mit Kindergeld, die Finanzierung von Terrornetzwerken und das sogenannte Hawala-Banking auf. Kriminelle nutzen dieses System, um zwischen Ländern an Banken vorbei Überweisungen zu tätigen – eine international häufig angewendete Form der Geldwäsche.

Auf Grundlage der NRW-Ermittlungen habe das Landgericht Düsseldorf fünf Männer zu Haftstrafen verurteilen können, die mehr als 170 Millionen Euro in die Türkei geschleust hatten, so Reul. Bei bundesweiten Durchsuchungen konnten Vermögenswerte in Höhe von rund 25 Millionen Euro beschlagnahmt werden - teilweise wurde das Bargeld in begehbaren Tresoren gebunkert.

Das bundesweit einzigartige Team habe wichtige Ermittlungsverfahren angestoßen, die auch in Gerichtsurteile gegen international vernetzte Kriminelle gemündet seien, teilten die CDU-geführten Ministerien für Inneres, Finanzen und Justiz gemeinsam mit. Die Task Force «folgt der Spur des Geldes, sucht die Finanzierungsquellen und findet Straftaten», sagte Justizminister Peter Biesenbach. Finanzminister Lutz Lienenkämper kündigte an, die Ermittler würden ihre Arbeit fortsetzen. «Wir haben die internationalen Geldströme im Blick.»


Bildnachweis: © Federico Gambarini/dpa
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