8. März 2022 / Aus aller Welt

Tote Familie aus Senzig: Polizei schließt Ermittlungen ab

Anfang Dezember hatte ein Vater seine drei Kinder, seine Frau und anschließend sich selbst getötet. Mittlerweile hat die Polizei auch die letzte offene Frage in dem Fall geklärt.

Die Polizei hat im Fall der toten Familie die Ermittlungen abgeschlossen.
von dpa

Nach dem gewaltsamen Tod einer fünfköpfigen Familie aus Königs Wusterhausen in Brandenburg sind die polizeilichen Ermittlungen zu dem Fall abgeschlossen.

Es war noch offen, ob die tödlichen Schüsse tatsächlich aus der in dem Haus gefundenen Kurzwaffe abgefeuert wurden. «Nach den jüngsten Ergebnissen ist die aufgefundene Waffe die Tatwaffe», sagte Oberstaatsanwalt Gernot Bantleon am Dienstag der dpa.

Nach den Ermittlungen sei die Ehefrau des Familienvaters nicht in die Tat involviert gewesen. Die Staatsanwaltschaft will die Akten nun noch einmal prüfen und das Verfahren dann gegebenenfalls einstellen. Das werde in den kommenden Wochen entschieden, so Bantleon.

Abschiedsbrief: Angst vor Verhaftung

Anfang Dezember waren in einem Einfamilienhaus im Ortsteil Senzig fünf Leichen entdeckt worden: drei Kinder im Alter von vier, acht und zehn Jahren, ein 40-jähriger Mann und seine gleichaltrige Frau. Der Familienvater soll erst die Kinder und seine Frau und anschließend sich selbst mit einer Schusswaffe getötet haben. In einem Abschiedsbrief soll der Vater seine Sorge vor einer Verhaftung mitgeteilt haben, weil er das Impfzertifikat seiner Frau habe fälschen lassen.

Antisemitismus war nach Angaben der Brandenburger Polizei einer der Gründe für die Tat. Grundlage für diese Bewertung war die Auswertung von Chatverläufen auf dem Handy des Mannes - danach war er davon überzeugt gewesen, dass es im Zusammenhang mit der staatlichen Impfkampagne eine jüdische Weltverschwörung gebe.

«Es war ein Motivbündel», sagte Bantleon. In seinem Abschiedsbrief hatte der 40-jährige Familienvater neben der Angst vor einer Verhaftung geschrieben, er habe Angst davor, dass seine Kinder zwangsgeimpft und ihm weggenommen werden.

Opferberatungsstellen in Brandenburg fordern, dass der Fall lückenlos aufgeklärt wird, vor allem mit Blick darauf, inwiefern coronaleugnende sowie rechte Netzwerke an der Radikalisierung des Täters beteiligt waren.


Bildnachweis: © Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa/Archiv
Copyright 2022, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Ostergebäck zum Vernaschen
Rezepte

Rezept für Quarkhasen

weiterlesen...
Sprechstunde der AWO-Wohnberatung am 24. April
Stadt Verl

Auch im Alter möglichst lange und selbständig in der vertrauten Umgebung zu leben: Das wünschen sich wohl die meisten...

weiterlesen...
Zwei Kater an der Marienstraße zugelaufen
Stadt Verl

Der Stadtverwaltung sind zwei schwarz-weiße Kater als zugelaufen gemeldet worden. Beide Tiere sind ca. eineinhalb Jahre...

weiterlesen...

Neueste Artikel

Mutmaßliche Betäubungsmittel in Supermärkten entdeckt
Aus aller Welt

Mitarbeiter mehrerer Supermärkte in Berlin und Brandenburg haben verdächtige Pakete in Bananenkisten entdeckt. Es soll sich um Betäubungsmittel handeln. Nun ermittelt die Polizei.

weiterlesen...
Massenstrandung - Happy End für 100 Grindwale in Australien
Aus aller Welt

In Westaustralien versuchen Experten und freiwillige Helfer fieberhaft, eine große Gruppe gestrandeter Grindwale zu retten. Für fast 30 Meeressäuger kommt jedoch jede Hilfe zu spät.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Mutmaßliche Betäubungsmittel in Supermärkten entdeckt
Aus aller Welt

Mitarbeiter mehrerer Supermärkte in Berlin und Brandenburg haben verdächtige Pakete in Bananenkisten entdeckt. Es soll sich um Betäubungsmittel handeln. Nun ermittelt die Polizei.

weiterlesen...
Massenstrandung - Happy End für 100 Grindwale in Australien
Aus aller Welt

In Westaustralien versuchen Experten und freiwillige Helfer fieberhaft, eine große Gruppe gestrandeter Grindwale zu retten. Für fast 30 Meeressäuger kommt jedoch jede Hilfe zu spät.

weiterlesen...