13. Februar 2023 / Aus aller Welt

Leck an Raumfrachter: Russland verschiebt Flug zur ISS

Wegen Problemen im All sollte eine unbemannte Kapsel in wenigen Tagen als Kosmonauten-Taxi zur Raumstation ISS fliegen. Daraus wird nichts - zunächst sollen die Störungen untersucht werden.

Der Raumfrachter Progress MS-21 kurz nach dem Andocken an die ISS im Oktober 2022.
von dpa

Nach einem Druckabfall im Kühlsystem eines Raumfrachters hat Russland den für 20. Februar geplanten Raketenstart zur Internationalen Raumstation ISS auf Anfang März verschoben. Erst müsse die Ursache feststehen, teilte die Raumfahrtbehörde Roskosmos am Montag der Agentur Tass zufolge mit. Der seit Oktober an der ISS befestige Raumfrachter Progress MS-21 hat demnach ein Leck.

Zuvor war bereits an der ebenfalls an der ISS befestigten Raumfähre Sojus MS-22 ein Leck entdeckt worden. Beide Fälle ähnelten sich, sagte der Chef des russischen bemannten Raumfahrtprogramms, Sergej Krikaljow. «Das Wichtigste ist, dass wir sicherstellen, dass es sich nicht um einen systematischen Fehler handelt.»

Das Leck an der Sojus MS-22 hatte dazu geführt, dass die Raumkapsel nicht ausreichend gekühlt werden kann. Um die Kosmonauten beim Rückflug nicht zu gefährden, hatte Roskosmos entschieden, die Fähre unbemannt zur Erde zu schicken - und die Raumfahrer stattdessen mit dem Nachfolgeschiff Sojus MS-23 zurückzubringen. Dieses sollte dazu eigentlich am 20. Februar unbemannt von Baikonur aus zur ISS fliegen.

Leben und Gesundheit der ISS-Besatzung seien nicht gefährdet, sagte Roskosmos-Chef Juri Borissow. Obwohl sich die Schäden an beiden Schiffen gleichen würden, könnten die Gründe unterschiedlich sein.

Weiter eigene Raumstation geplant

Ungeachtet andauernder Probleme an der ISS hält Russland an seinen Plänen für den Bau einer eigenen Orbitalstation fest - auch wegen der Spannungen mit den westlichen Partnern infolge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine. Die Entwurfsplanung der Station werde bis Ende 2023 abgeschlossen, sagte der Chefkonstrukteur der geplanten russischen Orbitalstation (ROS), Wladimir Koschewnikow, in einem am Montag veröffentlichten Interview der Agentur Tass.

Das erste Modul soll demnach bis Ende 2027 aufgebaut werden. Für die Versorgung der ROS seien Raketen vom Typ Angara vorgesehen, sagte Konstrukteur Koschewnikow. Auch die Besatzung soll künftig nicht mehr vom in Kasachstan liegenden Baikonur ins All starten, sondern vom neuen Weltraumbahnhof Wostotschny in Russlands fernem Osten.


Bildnachweis: © NASA/dpa
Copyright 2023, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Ostergebäck zum Vernaschen
Rezepte

Rezept für Quarkhasen

weiterlesen...
Sprechstunde der AWO-Wohnberatung am 24. April
Stadt Verl

Auch im Alter möglichst lange und selbständig in der vertrauten Umgebung zu leben: Das wünschen sich wohl die meisten...

weiterlesen...
Zwei Kater an der Marienstraße zugelaufen
Stadt Verl

Der Stadtverwaltung sind zwei schwarz-weiße Kater als zugelaufen gemeldet worden. Beide Tiere sind ca. eineinhalb Jahre...

weiterlesen...

Neueste Artikel

Bis zu 160 Grindwale in Westaustralien gestrandet
Aus aller Welt

In Westaustralien versuchen Experten und freiwillige Helfer fieberhaft, eine große Gruppe gestrandeter Grindwale zu retten. Augenzeugen sprechen von einem schrecklichen Anblick.

weiterlesen...
Venedig-Besucher müssen erstmals Eintritt bezahlen
Aus aller Welt

Als erste Stadt der Welt verlangt Venedig Eintritt: Wer bleiben will, muss zahlen. Die Schäden durch den Massentourismus sind enorm. Jetzt wird auch noch bekannt, dass sogar der Markusturm bröckelt.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Bis zu 160 Grindwale in Westaustralien gestrandet
Aus aller Welt

In Westaustralien versuchen Experten und freiwillige Helfer fieberhaft, eine große Gruppe gestrandeter Grindwale zu retten. Augenzeugen sprechen von einem schrecklichen Anblick.

weiterlesen...
Venedig-Besucher müssen erstmals Eintritt bezahlen
Aus aller Welt

Als erste Stadt der Welt verlangt Venedig Eintritt: Wer bleiben will, muss zahlen. Die Schäden durch den Massentourismus sind enorm. Jetzt wird auch noch bekannt, dass sogar der Markusturm bröckelt.

weiterlesen...