24. Januar 2025 / Aus aller Welt

Und sie bewegt sich doch: Wie Korallen herumwandern

Auf Gedeih und Verderb den Bedingungen an ihrer Stelle im Riff ausgeliefert? Das gilt nicht für alle Korallen. Einige wuseln zu einem besseren Ort. Zeitraffer-Bilder zeigen, wie sie das anstellen.

Die Korallenart Cycloseris cyclolites
von dpa

Korallen sind zwar Tiere, wirken gemeinhin aber ziemlich unbeweglich. Bestimmte Arten sind allerdings durchaus in der Lage, sich aktiv günstigere Stellen im Riff zu suchen, wie ein Forschungsteam im Fachmagazin «PLOS» erläutert. Die Pilzkoralle Cycloseris cyclolites zum Beispiel nutze dafür eine Methode, die «gepulstes Aufblähen» genannt wird. Laien würden das Vorgehen vielleicht als Wobbeln bezeichnen.

Freilebende Korallen sind anders als die übrigen Arten nicht immer fest mit dem Substrat unter ihnen verbunden. Die Lebensweise solcher mobilen Korallen sei noch weitgehend unbekannt, heißt es in der Studie.

Das Team um Brett Lewis von der Queensland University of Technology in Brisbane nutzte hochauflösende Zeitrafferaufnahmen, um der Wanderschaft junger Pilzkorallen auf die Spur zu kommen. Demnach blähen sie sich ähnlich einer schwimmenden Qualle rhythmisch auf und ziehen ihren rundlichen Körper zügig wieder zusammen. Resultate sind eine Art Minihüpfer in eine bestimmte Richtung. Binnen einiger Stunden können sich die nur wenige Zentimeter großen Tiere damit den Daten zufolge mehr als 20 Zentimeter weit bewegen.

Viele Korallen beherrschen das Aufblähen

Unter frei beweglichen Korallen scheine das gepulste Aufblähen weit verbreitet zu sein, so die Forschenden. Sie könnten sich damit auch aus einer Art Rückenlage wieder aufrichten und sich aus Sediment befreien, wenn sie etwa während eines Sturms darin begraben wurden.

Cycloseris cyclolites zeige eine spezielle Vorliebe für blaues Licht, hieß es weiter. In rund 90 Prozent der Testläufe bewegten sich die Korallen demnach zu blauen Lichtquellen, in nur etwa 20 Prozent zu weißem Licht. Das stehe im Einklang mit ihrer Vorliebe für tiefere Wasserlebensräume, in denen blaue Wellenlängen dominieren, hieß es.

Cycloseris-Arten zählen zu den Steinkorallen und werden häufig in Meerwasser-Aquarien gehalten.


Bildnachweis: © Dr Brett Lewis/dpa
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