27. Juni 2023 / Aus aller Welt

Warum die Droge Ecstasy so gefährlich ist

In Mecklenburg-Vorpommern stirbt eine 13-Jährige nach der mutmaßlichen Einnahme von Ecstasy-Pillen. Dabei handelt es sich wahrscheinlich um eine besonders hochdosierte Variante.

Tüten mit Ecstasy-Tabletten 2021 beim Zollfahndungsamt Berlin-Brandenburg.
von dpa

Mit dem Sammelbegriff Ecstasy sind synthetische Drogen in Tabletten-, Pulver- oder in Kristallform gemeint, die ohne natürliche Rohstoffe im Labor hergestellt werden. Dahinter steckt ein Amphetaminderivat, das auf dem Hauptwirkstoff MDMA basiert.

Was macht Ecstasy im Körper?

Ecstasy führt zu Höhenflügen, Kontaktfreudigkeit und Verlust des Zeitgefühls. Das körpereigene Warnsystem wird ausgeschaltet. Beim Einsatz als Partydroge kann es bei langem Tanzen zu extremem Wasserverlust, Organschäden oder Kreislaufzusammenbruch kommen. Tödliches Nierenversagen wurde ebenso beobachtet wie tödliche Hirnblutungen. Die Droge kann zudem Psychosen und Wahnvorstellungen verursachen.

Was genau ist «Blue Punisher»?

Eine in der Regel besonders starke Variante von Ecstasy ist «Blue Punisher» (deutsch: «blauer Bestrafer»). Das Aussehen der Pille ähnelt einem Diamanten mit eingraviertem Totenkopf, der an das Logo des Marvel-Charakters «The Punisher» angelehnt ist. Die blaue Pille, die auch nur als «The Punisher» und in anderen Farben erhältlich ist, kann häufig über eine Bruchrille halbiert werden.

Wieso ist «Blue Punisher» so gefährlich?

Ganze Pillen können nach Angaben des Drogeninformationszentrums (DIZ) in Zürich teilweise mehrere Hundert Milligramm des Wirkstoffs MDMA und weitere unbekannte Substanzen enthalten. In Großbritannien etwa wurde 2021 eine «Blue Punisher» entdeckt, die mit 477 Milligramm MDMA das Mehrfache der üblichen Dosis von Ecstasy-Pillen enthält. Im Jahr 2021 lag der durchschnittliche Wirkstoffgehalt einer Ecstasy-Tablette zwischen 161 und 173 Milligramm. In Europa wurden insgesamt 10 000 sichergestellt.

Für solch extrem hohe Dosierungen wie bei «The Punisher» warnt das Zürcher DIZ: Mehr als 1,5 Milligramm MDMA pro Kilogramm Körpergewicht bei Männern und 1,3 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht bei Frauen sei zu viel. Das heißt: Selbst die Einnahme der Hälfte einer solchen Pille kann zu einer Überdosis führen.

Wo genau kommt Ecstasy her?

Patentiert wurde Ecstasy 1912 von der Darmstädter Pharmafirma Merck. Zunächst setzte man es medizinisch als Appetitzügler sowie in der Psychotherapie zur Steigerung der Kontaktfreudigkeit ein. Seit den 1980er-Jahren wird der Substanzname MDMA synonym für Ecstasy verwendet. Die starke Verbreitung der Droge begann in den 1990er-Jahren mit der Techno-Bewegung.


Bildnachweis: © Paul Zinken/dpa
Copyright 2023, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Nächster Hobbymarkt am 8. November - ohne Geflügel
Stadt Verl

Da der erste Samstag im November ein Feiertag (Allerheiligen) ist, findet der Hobbymarkt in diesem Monat ausnahmsweise...

weiterlesen...
Mit den Verler Literaturtagen 2025 die Vielfalt der Literatur erleben
Stadt Verl

Von Gedichten im Dunkeln über einen packenden Psychothriller bis hin zu einer unterhaltsamen literarischen Revue über...

weiterlesen...
Rollator-Club trifft sich wieder am 14. und 28. November
Stadt Verl

Unter dem Motto „Bewegung ist die beste Medizin“ trifft sich regelmäßig an jedem 2. und 4. Freitag im Monat der...

weiterlesen...

Neueste Artikel

Hotel in Istanbul nach Tod deutscher Urlauber evakuiert
Aus aller Welt

Lebensmittelvergiftung oder doch ein Problem im Hotel? Nach Vergiftungsfällen in Istanbul werden die Ermittlungen ausgeweitet - und Gäste evakuiert.

weiterlesen...
Beton, Kameras, Verbote: Wie sicher sind Weihnachtsmärkte?
Aus aller Welt

Betonblöcke, Messerverbote und Videokameras: Die deutschen Weihnachtsmärkte rüsten nach Anschlägen in früheren Jahren massiv auf. Doch der Schutz ist teuer. Und die Besucher sorgen sich trotzdem.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Hotel in Istanbul nach Tod deutscher Urlauber evakuiert
Aus aller Welt

Lebensmittelvergiftung oder doch ein Problem im Hotel? Nach Vergiftungsfällen in Istanbul werden die Ermittlungen ausgeweitet - und Gäste evakuiert.

weiterlesen...
Beton, Kameras, Verbote: Wie sicher sind Weihnachtsmärkte?
Aus aller Welt

Betonblöcke, Messerverbote und Videokameras: Die deutschen Weihnachtsmärkte rüsten nach Anschlägen in früheren Jahren massiv auf. Doch der Schutz ist teuer. Und die Besucher sorgen sich trotzdem.

weiterlesen...