26. Dezember 2022 / Aus aller Welt

Weihnachtlicher Badespaß in Großbritannien bedroht

Viele Britinnen und Briten springen über die Feiertage traditionell gern mal ins Meer. Nach starken Regenfällen könnte das in diesem Jahr aber schwierig werden.

von dpa

Abwasser an den britischen Küsten droht den Briten ihren traditionellen weihnachtlichen Badespaß zu vermiesen. «Das ist wirklich eine Weihnachts-Spaßbremse. Die meisten Menschen träumen von weißen Weihnachten, nicht von braunen», sagte ein Abgeordneter der britischen Liberaldemokraten, Tim Farron, dem «Telegraph».

Überschüssiges Abwasser darf, wenn nach starken Regenfällen die Rohre zu den Kläranlagen zu voll sind, direkt ins Meer und die Flüsse geleitet werden - diese Option nutzten zuletzt etliche Kläranlagen. Dutzende Strände wurden daraufhin wegen Verschmutzung gesperrt.

An vielen britischen Küstenorten oder an Flüssen und Seen sammeln sich an den Weihnachtsfeiertagen und Neujahr traditionell etliche Mutige, die unabhängig von winterlichen Temperaturen den Sprung ins kalte Wasser wagen. In Bournemouth vergnügten sich am ersten Weihnachtstag mehrere Briten als Hummer oder Haie verkleidet im Meer, wie der «Telegraph» berichtete.

Die oppositionellen Liberaldemokraten riefen bei den Behörden die aktuellsten verfügbaren Zahlen ab: Im vergangenen Jahr wurde demnach an Stränden, die eigentlich mit einer blauen Flagge für Umweltstandards ausgezeichnet waren, 1700 Mal Abwasser ins Meer geleitet - für insgesamt 15.000 Stunden.

Farron von den Liberaldemokraten rief die konservative britische Regierung auf, den Wasserunternehmen diese Befugnis zu entziehen und eine Steuer auf die Profite der Unternehmen zu erheben. Die Wasserversorgung ist in Großbritannien privatisiert.

Ein Sprecher des britischen Umweltministeriums sagte der Zeitung, Wasserunternehmen, die sich nicht an die Vorgaben hielten, müssten Strafen zahlen. Diese Gelder wiederum würden für Verbesserungen zugunsten der Umwelt eingesetzt. Seit 2015 sind demnach 56 Strafen im Umfang von 141 Millionen Pfund (rund 160 Mio. Euro) verhängt worden.


Picture credit: © Owen Humphreys/PA Wire/dpa
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