23. Januar 2023 / Aus aller Welt

WHO: Milliarden Menschen nicht vor Transfetten geschützt

Die Weltgesundheitsorganisation hat Zwischenbilanz gezogen: Sie hatte erreichen wollen, dass Transfette weitgehend aus der Nahrungsmittelkette überall auf der Welt verschwinden. Das ist aber nicht passiert.

von dpa

In Nahrungsmitteln werden immer noch schädliche industriell produzierte Transfette verwendet, und mehr als fünf der rund acht Milliarden Menschen sind nicht ausreichend davor geschützt. So lautete am Montag eine Zwischenbilanz der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Sie hatte eigentlich erreichen wollen, dass die gesundheitsgefährdenden Bestandteile bis 2023 weltweit weitgehend aus der Nahrungsmittelkette verschwinden.

«Transfette sind toxische Substanzen, die töten», sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus. «Es ist an der Zeit, sie ein für alle Mal aus Lebensmitteln zu verbannen.» Die WHO rief Regierungen, die dies noch nicht getan haben, auf, die Zulassung von Transfetten drastisch einzuschränken. Länder mit großer Krankheitsbürde seien unter anderem Ägypten, Pakistan und Südkorea.

Transfette seien jedes Jahr für den vorzeitigen Tod von einer halben Million Menschen durch koronare Herzerkrankungen verantwortlich, hieß es von der WHO. In der EU dürfen seit 2021 nur Lebensmittel in den Handel, die weniger als zwei Gramm industrielle Transfette pro 100 Gramm Fett enthalten. Dänemark hatte industrielle Transfette schon vor rund 20 Jahren drastisch beschränkt - und nach WHO-Angaben daraufhin einen Rückgang der Herz-Kreislauf-Krankheiten verzeichnet.

Transfette beziehungsweise trans-Fettsäuren sind ungesättigte Fettsäuren, die durch natürliche und lebensmitteltechnologische Prozesse entstehen können. Eine hohe Zufuhr wirkt der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) zufolge nachteilig auf die Gesundheit, da das Risiko für eine Fettstoffwechselstörung erhöht wird. Auch das Risiko für eine koronare Herzkrankheit steige.

In der Lebensmitteltechnologie wurden über die sogenannte Hydrierung aus flüssigen Ölen streichfähige Produkte wie Margarine hergestellt, wobei ungesättigte in gesättigte Fettsäuren umgewandelt werden. Neben der Hydrierung können trans-Fettsäuren der DGE zufolge auch bei der thermischen Behandlung von pflanzlichen Ölen entstehen.

Zu den Lebensmitteln, die nennenswerte Mengen an trans-Fettsäuren enthalten können, gehören nach DGE-Angaben Back- und Süßwaren sowie frittierte Kartoffelprodukte und Fertiggerichte.


Picture credit: © Bernd Wüstneck/dpa-Zentralbild/dpa
Copyright 2023, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Teile diesen Artikel

Meistgelesene Artikel

Stadt Verl

Auch im Alter möglichst lange und selbständig in der vertrauten Umgebung zu leben: Das wünschen sich wohl die meisten...

weiterlesen...
Stadt Verl

Wer gerne liest und sich mit anderen über gelesene oder neue Bücher austauschen möchte, ist herzlich zum...

weiterlesen...
Stadt Verl

Wann, wo und wie lange? Hier finden Sie Informationen über aktuelle Verkehrsbaustellen im Stadtgebiet. So können Sie...

weiterlesen...

Neueste Artikel

Aus aller Welt

Ein Mensch gelangt am Münchner Airport ohne Kontrolle in den Sicherheitsbereich. Während Polizisten nach ihm suchen, wird das Terminal 1 geräumt.

weiterlesen...
Aus aller Welt

Auch wenn die Heftigkeit der Regenfälle in Kenia allmählich nachlassen soll, werden immer neue Tote aus Schlamm und Trümmern geborgen. Mit einem Feiertag soll am Freitag der Opfer gedacht werden.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Aus aller Welt

Ein Mensch gelangt am Münchner Airport ohne Kontrolle in den Sicherheitsbereich. Während Polizisten nach ihm suchen, wird das Terminal 1 geräumt.

weiterlesen...
Aus aller Welt

Auch wenn die Heftigkeit der Regenfälle in Kenia allmählich nachlassen soll, werden immer neue Tote aus Schlamm und Trümmern geborgen. Mit einem Feiertag soll am Freitag der Opfer gedacht werden.

weiterlesen...