Der Wissenschaftler Michael Dietze vom Deutschen Geoforschungszentrum (GFZ) in Potsdam setzt zur besseren Warnung der Bevölkerung auf die Erforschung von Flutwellen infolge von Erosion. «Die Forschung dazu steht noch am Anfang, hat aber immenses Potential, um möglichst rasch die Bevölkerung vor solchen Fluten zu warnen - nicht nur hier in Deutschland, sondern in vielen gefährdeten Gebieten weltweit», teilte er am Freitag mit. Erosionsprozesse vorherzusagen sei schwierig, weil sie sehr schnell abliefen. Mit Satellitenbildern und Seismometern werde versucht, Flutwellen fast in Echtzeit zu verfolgen. Wettervorhersagen könnten zudem für Hochwasservorhersagen in hydrologische Modelle gespeist werden. Mit Blick auf die Flutkatastrophe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz sagte er, das Wasser habe solche Kraft, weil große Mengen schnell die Erdoberfläche zerstörten und Dinge mit sich rissen. Nach starken Niederschlägen mit großen Mengen fließe das Wasser oberflächlich ab und könne sehr hohe Geschwindigkeiten erreichen, sagte der Forscher. Je höher die Geschwindigkeit, desto höher sei das Gefälle, je tiefer der Fluss, desto mehr Kraft könne das Wasser am Untergrund entfalten. «Dort, wo es entlang strömt, zieht es quasi mit der Kraft eines Gewichts von mehreren Kilogramm», sagte Dietze. Das reiche, um Sand, Steine und auch Schutt wegzureißen. «Sie schlagen in Boden, Straßen und Hauswände ein und entfalten dabei eine enorme Erosionsleistung.» Wenn Teile davon einmal angegriffen seien, könne das darunter liegende Material viel leichter davongetragen werden. Dies könne zu enormen Schäden in kurzer Zeit führen.
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Wissenschaftler sieht Potenzial für Flutwellenforschung
Wie können sich Menschen besser vor Hochwasserkatastrophen wie die im Westen Deutschlands wappnen? Ein Wissenschaftler in Potsdam setzt auf einen Forschungsbereich, der noch an seinen Anfängen steht.
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