14. Oktober 2024 / Kreis Gütersloh

Gerichtsverwertbare Dokumentation nach Sexualstraftat

Gütersloh. Am Mittwoch, 9. Oktober, fand im Kreishaus Gütersloh eine Fachtagung über das Angebot zur anonymen...

von Beate Behlert

Gütersloh. Am Mittwoch, 9. Oktober, fand im Kreishaus Gütersloh eine Fachtagung über das Angebot zur anonymen Spurensicherung nach einer Sexualstraftat statt. Im Fokus standen die Folgen sexualisierter Gewalt für Betroffene und die Bedeutung einer rechtssicheren Spurensicherung. Simone Bindig, psychologische Psychotherapeutin, verdeutlichte in ihrem Vortrag die tiefgreifenden psychischen Traumatisierungen, die mit solchen Gewalterfahrungen einhergehen. Der Titel der Veranstaltung „Das große Schweigen“ wurde gewählt, um die Scham und Ohnmacht der Betroffenen eindrücklich zu beschreiben. Die Veranstaltung bot Angehörigen des Gesundheitswesens sowie Ermittlungsbehörden die Möglichkeit, sich über die langfristigen Folgen von sexualisierter Gewalt zu informieren und die Notwendigkeit einer rechtssicheren Spurensicherung zu diskutieren.

Seit rund sieben Jahren gibt es im Kreis Gütersloh das Kooperationsnetzwerk „Anonyme Spurensicherung nach sexualisierter Gewalt“ (ASS), das vom Runden Tisch gegen häusliche Gewalt ins Leben gerufen wurde. Zum Netzwerk gehören unter anderem das Klinikum Gütersloh, das St. Elisabeth-Hospital Gütersloh, die Kreispolizeibehörde und die Gleichstellungsstelle des Kreises sowie das Institut für Rechtsmedizin in Münster und der Weiße Ring.

 

Angela Wüllner, Gleichstellungsbeauftragte des Kreises Gütersloh, hob hervor, dass Betroffene von sexualisierter Gewalt sich oft hilflos und ohnmächtig fühlen. Entscheidungen über eine Anzeige zu treffen, ist in einer solchen Extremsituation schwierig. Die Anonyme Spurensicherung bietet die Möglichkeit, gerichtsverwertbare Beweise langfristig zu sichern – ohne sofort eine Anzeige erstatten zu müssen. Dies ermöglicht es, Spuren bis zu zehn Jahre lang unter einem Chiffre-Code aufzubewahren.




Gerichtsmedizinerin Dr. Stefanie Schlepper betonte in ihrem Vortrag die große Bedeutung der Beweislage in Gerichtsverfahren. Oft seien Beweise schwer zu erbringen, doch durch die anonyme Spurensicherung könne die Wahrscheinlichkeit erhöht werden, Täter erfolgreich zu überführen.
Das Kooperationsnetzwerk ASS setzt damit einen wichtigen Schritt im Kampf gegen sexualisierte Gewalt und bietet Betroffenen die Chance, unabhängig von einer direkten Anzeige gerichtsverwertbare Spuren zu sichern und so mögliche Täter zur Rechenschaft zu ziehen.

Quelle: Kreis Gütersloh - hier Original öffnen (www.kreis-guetersloh.de)


Bildnachweis/Bildinformationen: Simone Bindig (Psychotherapeutin) referierte im Kreishaus Gütersloh zu Traumatisierung durch sexualisierte Gewalt.Foto: Kreis Gütersloh

Meistgelesene Artikel

Übersicht über aktuelle Baustellen | Bergstraße und Rebhuhnweg
Stadt Verl

Wann, wo und wie lange? Hier finden Sie Informationen über aktuelle Verkehrsbaustellen im Stadtgebiet. So können Sie...

weiterlesen...
Online-Seminar „Grundlagen der Buchhaltung für Vereine - Teil 2“
Stadt Verl

Für alle Vereine und ehrenamtlich Tätigen in Verl bietet die städtische Ehrenamtskoordination am Mittwoch, 13....

weiterlesen...

Neueste Artikel

Trump wieder da - Harry und Meghan weg?
Aus aller Welt

Herzogin Meghan und Donald Trump halten nicht viel voneinander. Medien spekulieren, dass die Ex-Schauspielerin ihre Heimat verlassen könnte. Im Visier hat Trump vor allem den Mann an ihrer Seite.

weiterlesen...
Waldbrand in Kalifornien legt Häuser in Schutt und Asche
Aus aller Welt

Schwarze Brandruinen unter blauem Himmel: Anwohner in Kalifornien kehren in die ausgebrannten Gebiete zurück. Einige finden dort kaum noch etwas vor. Der Kampf gegen die Flammen geht weiter.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Digitales Quiz vertieft Lernangebot des Kreisarchivs
Kreis Gütersloh

Gütersloh. Mit dem Einsatz der Lern-App ‚BIPARCOURS‘ erweitert das Kreisarchiv Gütersloh sein Angebot für Schulen...

weiterlesen...
Gebührensatzung im Rettungsdienst
Kreis Gütersloh

Gütersloh. Am Mittwoch, 13. November, treffen sich die 17 Mitglieder des Ausschusses für Gesundheit zur 25. Sitzung im...

weiterlesen...