2. November 2023 / Stadt Verl

Gedenken an die Opfer der Novemberpogrome im Jahr 1938

In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 ereigneten sich im ganzen Land die nationalsozialistischen...

von Stadt Verl

In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 ereigneten sich im ganzen Land die nationalsozialistischen Novemberpogrome: Synagogen wurden in Brand gesteckt, jüdische Geschäfts- und Privathäuser verwüstet, jüdische Friedhöfe geschändet, jüdische Menschen misshandelt und verhaftet. Diese Nacht bezeichnete nach den Jahren ihrer Ausgrenzung und Herabsetzung den Beginn der planmäßigen Verfolgung der deutschen Juden, die in ihrer Ermordung gipfeln sollte.

In Verl überfielen nationalsozialistische Schläger die Familie Hope. Laura Hope führte einen Gemischtwarenladen mit Schankwirtschaft in ihrem Haus Verl Nr. 9 (heute Hauptstraße 33). Die Täter drangen gewaltsam in das Haus ein, in dem sich Frau Hope, ihr Sohn Fritz und ihre Töchter Anna und Auguste aufhielten, und begannen, die Einrichtung von Wohnung und Laden zu zertrümmern. Der Sohn flüchtete in Todesangst zu der benachbarten Familie Schmalenstroer, die ihn versteckte. Am nächsten Morgen wurde er gemeinsam mit seinem Cousin Otto Hope verhaftet und in das Konzentrationslager Buchenwald gebracht.

Fritz Hope fand 1940 in Brasilien Aufnahme. Seiner Mutter, seinen Schwestern und seinem Cousin, der nach Verl zurückgekehrt war, gelang die geplante Auswanderung wegen des Krieges nicht mehr. Auguste Hope, verheiratete Altmann, nahm sich 1942 in Berlin das Leben; Laura, Anna und Otto Hope wurden 1942 aus Verl deportiert und fanden in nationalsozialistischen Lagern den Tod.

Gedenkveranstaltung
Der Heimatverein Verl lädt am Donnerstag, 9. November, zu einer Gedenkfeier anlässlich der Pogromnacht im Jahr 1938 ein. Beginn ist um 18 Uhr vor dem Haus Hauptstraße 33, dem ehemaligen Besitz der Familie Hope (heute Geschäft Twistel). "Die antisemitischen Ereignisse vom 7. Oktober diesen Jahres in Israel und in Deutschland lassen die Notwendigkeit des Entgegentretens gegen alle menschenverachtenden Strömungen in Politik und Gesellschaft deutlich werden", schreibt der Heimatverein in seiner Einladung. Anschließend sind die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eingeladen, im Haus Verl Nr. 8 eine Lesung mit musikalischer Begleitung zu hören. Simone Tank wird ausgesuchte Werke zum Thema lesen, begleitet von Lothar Henkenjohann am Saxofon.

 

Quelle: Stadt Verl - hier Original öffnen (www.verl.de)
Bildnachweis: (C) Stadt Verl

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