4. November 2024 / Stadt Verl

Gedenken an die Opfer der Novemberpogrome im Jahr 1938

In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 ereigneten sich im ganzen Land die nationalsozialistischen...

von Stadt Verl

In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 ereigneten sich im ganzen Land die nationalsozialistischen Novemberpogrome: Synagogen wurden in Brand gesteckt, jüdische Geschäfts- und Privathäuser verwüstet, jüdische Friedhöfe geschändet, jüdische Menschen misshandelt und verhaftet. Diese Nacht bezeichnete nach den Jahren ihrer Ausgrenzung und Herabsetzung den Beginn der planmäßigen Verfolgung der deutschen Juden, die in ihrer Ermordung gipfeln sollte.

In Verl überfielen nationalsozialistische Schläger die Familie Hope. Laura Hope führte einen Gemischtwarenladen mit Schankwirtschaft in ihrem Haus Verl Nr. 9 (heute Hauptstraße 33). Die Täter drangen gewaltsam in das Haus ein, in dem sich Frau Hope, ihr Sohn Fritz und ihre Töchter Anna und Auguste aufhielten, und begannen, die Einrichtung von Wohnung und Laden zu zertrümmern. Der Sohn flüchtete in Todesangst zu der benachbarten Familie Schmalenstroer, die ihn versteckte. Am nächsten Morgen wurde er gemeinsam mit seinem Cousin Otto Hope verhaftet und in das Konzentrationslager Buchenwald gebracht.

Fritz Hope fand 1940 in Brasilien Aufnahme. Seiner Mutter, seinen Schwestern und seinem Cousin, der nach Verl zurückgekehrt war, gelang die geplante Auswanderung wegen des Krieges nicht mehr. Auguste Hope, verheiratete Altmann, nahm sich 1942 in Berlin das Leben; Laura, Anna und Otto Hope wurden 1942 aus Verl deportiert und fanden in nationalsozialistischen Lagern den Tod.

Gedenkveranstaltung
Der Heimatverein Verl lädt am Samstag, 9. November, zu einer Gedenkfeier anlässlich der Pogromnacht im Jahr 1938 ein. Beginn ist um 16 Uhr auf dem Denkmalplatz an der Hauptstraße. Bei der Veranstaltung soll in verschiedenen Beiträgen neben den Ereignissen vom 9. November 1938 an verschiedene Aspekte der Ausgrenzung und Entrechtung von Mitgliedern der Familie Hope erinnert werden. Für die musikalische Begleitung sorgt das Querflötenensemble Flötissimo. Anschließend wird der Gedenkstein für die Familie Hope hinter dem Haus Verl Nr. 8 besucht. Der Heimatverein freut sich über eine zahlreiche Beteiligung, auch als Zeichen gegen Extremismus und Antisemitismus in unserer Zeit.   

Quelle: Stadt Verl - hier Original öffnen (www.verl.de)
Bildnachweis: (C) Stadt Verl

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