7. April 2022 / Aus aller Welt

Zollfahnderin sieht illegale Affenzucht und Tierquälerei

Ein 69-Jähriger aus Oberhausen wird angeklagt, über Jahre illegal Affen gezüchtet und die Tiere schlecht behandelt zu haben. Er muss sich jetzt vor Gericht verantworten.

von dpa

Im Prozess um den Diebstahl streng geschützter Affen aus dem Krefelder Zoo 2015 hat eine Zollfahnderin als Zeugin schwere Vorwürfe gegen den Hauptangeklagten erhoben.

Der 69-Jährige Oberhausener habe über Jahre eine illegale Zucht mit insgesamt 225 Affen verschiedener Arten betrieben, sagte die Fahnderin, die gegen den Mann ermittelt hatte. Insgesamt liege der Wert der illegal gezüchteten Affen bei sechsstelligen Summen, sagte sie.

Tiere in Zoos gestohlen

Teils seien die Tiere nicht richtig versorgt und gefüttert worden, so dass mehrere starben. Ein Affe sei in einem Außengehege erfroren. Der 69-jährige habe einigen Affen Identifikationstransponder unsachgemäß und ohne ausreichende Betäubung herausoperiert. Dabei hätten sie vor Schmerzen geschrien.

Er habe außerdem einen am Donnerstag ebenfalls angeklagten 39-jährigen Bekannten beauftragt, Affen in mehreren Zoos - unter anderem in Krefeld - zu stehlen. Zudem habe er bei der Stadt Oberhausen mit falschen Angaben unzutreffende Vermarktungsbescheinigungen für die streng geschützten Affen bekommen.

Tote Tiere in der Tiefkühltruhe

Die Fahnderin hatte im Sommer 2018 eine Durchsuchung bei dem Züchter initiiert. Dabei waren 14 tote Affen in einer Tiefkühltruhe gefunden worden. Die lebenden Affen habe er Monate zuvor an eine Bekannte nach Polen abgegeben, hatte der Mann ausgesagt. Den beiden Männern werden unter anderem Diebstahl, Tierquälerei und Urkundenfälschung vorgeworfen.

Aus dem Krefelder Zoo waren Ende Juli ein Affen-Elternpaar und sein weiblicher Nachwuchs gestohlen worden. Die äußerst seltenen Goldenen Löwenaffen sind sehr wertvoll: Allein das Elternpaar ohne seinen Nachwuchs hatte nach Angaben des Zoos einen Wert von 25.000 bis 30.000 Euro. Seit dem Diebstahl aus dem Zoo Ende Juli 2015 sind die Tiere verschwunden.


Bildnachweis: © Caroline Seidel/dpa
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