Bis zum Jahr 2040 ließe sich die weltweite Plastikverschmutzung einer Studie zufolge um 80 Prozent verringern. Dafür stünden schon jetzt alle Ressourcen bereit, heißt es in einem Bericht des UN-Umweltprogramms (UNEP), der am Dienstag veröffentlicht wurde. Voraussetzung dafür seien allerdings tiefgreifende politische und marktwirtschaftliche Veränderungen hin zu einer Kreislaufwirtschaft. «Plastik kann der Menschheit weiterhin enorme Vorteile bringen, aber nur, wenn wir die Systeme, mit denen es in der Wirtschaft im Umlauf gehalten wird, überdenken», sagte UNEP-Exekutivdirektorin Inger Andersen bei der Vorstellung des Berichts. Allein durch die verstärkte Wiederverwendung von Plastik könnten demnach bis 2040 rund 30 Prozent Plastikmüll vermieden werden. Dabei verweist der Bericht unter anderem auf die Einführung von Pfandsystemen. Zudem könnten laut UNEP auch einfachere Lösungen wie die Verwendung von wiederbefüllbaren Flaschen für Seifen oder Putzmittel die Menge an Plastikmüll verringern. Weitere 20 Prozent Plastikabfälle ließen sich durch mehr Recycling einsparen - vorausgesetzt, eine solche Müllverwertung werde in den kommenden Jahren profitabler. Verbindliche Richtlinien, die besonders schwer recycelbare Plastikverpackungen verhindern, wären dafür ein entscheidender Schritt, heißt es. Weiteres Potenzial sieht UNEP in Papier und anderen kompostierbaren Materialien als Ersatz für Plastikverpackungen. Dies könnte die Plastikverschmutzung um weitere 17 Prozent drücken. Weitere 13 Prozent könnten zwar nicht wiederverwertet oder ersetzt werden. Doch eine sichere Deponierung könnte eine weitere Verschmutzung der Umwelt verhindern. Wirtschaftlich würde sich der Umstieg auf eine Kreislaufwirtschaft laut UNEP lohnen. Dem Bericht zufolge könnten so bis 2040 weltweit 1,27 Billionen US-Dollar (1,17 Billionen Euro) bei der Plastikproduktion eingespart und zusätzliche Einnahmen durch das Recycling gewonnen werden. Gleichzeitig könnte die Einführung einer Kreislaufwirtschaft in den kommenden Jahren global 700.000 neue Arbeitsplätze schaffen. Zudem würden in dem Zeitraum weitere 3,25 Billionen Dollar (2,99 Billionen Euro) an Kosten durch Umweltverschmutzung vermieden. Denn mit zunehmendem Plastikmüll steigt dem Bericht zufolge auch die Belastung für die Gesundheitssysteme. Ein Viertel der für die Plastikproduktion verwendeten Chemikalien seien gesundheitsgefährdend für den Menschen, heißt es. Auch die jährlichen Kosten zur Instandhaltung der maritimen Ökosysteme sind dem Bericht zufolge enorm. UNEP schätzt diese auf bis zu 144 Milliarden US-Dollar (132 Mrd. Euro). Dazu zählt UNEP unter anderem künftig entgangene Einnahmen aus dem Küstentourismus sowie steigende Kosten für die weltweite Fischerei durch beschädigte Fangausrüstung und Schiffe. Für die Beseitigung von Plastik aus den Ozeanen fallen demnach bis zu 1,4 Milliarden Dollar (1,3 Mrd. Euro) jährlich an. Und nicht zu vergessen: Die Plastikproduktion trägt kräftig zum Ausstoß von Treibhausgasen bei und verstärkt so den Klimawandel. Der Bericht erscheint zwei Wochen vor Beginn mehrtägiger Beratungen des zwischenstaatlichen UNEP-Verhandlungsausschusses (INC), der ein rechtsverbindliches Instrument zur Bekämpfung der Plastikverschmutzung erarbeiten soll. Die Vereinten Nationen haben sich bereits im vergangenen Jahr dazu verpflichtet, ein globales Abkommen zur Müllvermeidung voranzutreiben.Umstellung auf Kreislaufwirtschaft würde sich lohnen
2,99 Billionen Euro Kosten könnten vermieden werden
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80 Prozent weniger Plastikverschmutzung bis 2040 möglich
Das UN-Umweltprogramm will die globale Plastikverschmutzung eindämmen. Bis 2040 ließe sich solcher Müll in der Umwelt um 80 Prozent verringern, so ein Bericht. Doch dafür müsste sich vieles ändern.
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