23. August 2021 / Aus aller Welt

Drogen-Versand übers Internet boomt - auch wegen Corona 

Drogen online bestellt und per Post geliefert: Dieses kriminelle Phänomen macht den Ermittlern zusehends Sorge. Die Zahl solcher Transporte ist laut LKA wohl auch wegen der Corona-Pandemie gestiegen.

Ein Zollbeamter hält Ecstasy Tabletten in der Hand, die am Flughafen Köln/Bonn sichergestellt wurden.
von dpa

Das Landeskriminalamt NRW sieht einen regelrechten Boom beim illegalen Internethandel und weltweiten Postversand von Drogen.

«Die Pandemie dürfte dieses Phänomen zusätzlich verstärkt haben», so die Ermittler in ihrem Lagebild Rauschgiftkriminalität 2020, das jetzt veröffentlicht wurde. Drastisch gestiegen ist laut dem Papier die Zahl der Rauschgifttoten in NRW.

Todesopfer:

2020 sind laut dem Lagebild 401 Menschen in NRW wegen Rauschgifts gestorben. Dies sei der höchste Stand in 20 Jahren. Vor allem die Zahl von Todesopfern bei Langzeitkonsumenten stieg demnach stark an: Sie machten rund 76 Prozent aller Rauschgifttoten aus. Das Durchschnittsalter der Todesopfer insgesamt lag bei 43,1 Jahren.

Delikte:

Die Zahl der festgestellten Drogendelikte sank im Vergleich zu 2019 um 1,4 Prozent auf 67.941. Beim Schmuggeln wurden mit 816 doppelt so viele Fälle registriert wie im Vorjahr. Den Großteil hat der Zoll aufgedeckt - der unter anderem Drogen, die über den Postweg nach Deutschland kommen, abfängt.

Drogenarten:

Die Zahl der Delikte rund um Cannabis war weiter hoch - ging im Vergleich zum Vorjahr mit 43.165 aber leicht zurück. Bei Heroin gab es einen Rückgang von 6,9 Prozent - 2972 Delikte. Bei Kokain (4193 Fälle) und synthetischen Drogen (11.107 Fälle) war der Rückgang gering.

Drogenfunde:

In Nordrhein-Westfalen wurden 2020 insgesamt 192 Cannabis-Plantagen von der Polizei entdeckt. 51.660 Pflanzen wurden sichergestellt. Das entspricht laut LKA rund zwei Tonnen konsumfähigem Cannabis. Im Vergleich wirken 129 Kilo Heroin wenig. Dafür gab es mit 1496 Kilogramm beschlagnahmten Kokains den höchsten Wert der letzten zehn Jahre. Grund waren laut LKA vier besonders dicke Funde. An synthetischen Drogen wurden 200 Kilo beschlagnahmt.

Internet:

«Der Rauschgifthandel hat sich weiter in den digitalen Raum, insbesondere in das Darknet, verlagert», so die Ermittler. Die dem Bundeskriminalamt bekannten Angebote seien um rund 30 Prozent gestiegen - zudem würden die Drogen dort immer billiger.

Corona:

In NRW wurden laut LKA «auffällig viele Drogenfunde gemeldet, die bestätigen, dass Schmuggelversuche deutlich zugenommen haben.»
Eine mögliche Erklärung für die Polizei: Die Täter könnten vor dem damals bevorstehenden Lockdown versucht haben, «ihre Drogenlager aufzufüllen.»


Bildnachweis: © Oliver Berg/dpa
Copyright 2021, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

10 Jahre Kommunales Integrationszentrum
Kreis Gütersloh

Gütersloh. „Ich hätte mir damals nicht träumen lassen, wie groß dieser Bereich mal wird“, verkündete Manfred...

weiterlesen...
Sprechstunde der AWO-Wohnberatung am 15. November
Stadt Verl

Auch im Alter möglichst lange und selbständig in der vertrauten Umgebung zu leben: Das wünschen sich wohl die meisten...

weiterlesen...
Die Johannes Lübbering GmbH sucht Deine Unterstützung!
Job der Woche

Starte jetzt Deine Karriere in Herzebrock Clarholz

weiterlesen...

Neueste Artikel

So bedroht der Klimawandel Wale und Delfine
Aus aller Welt

Die Temperaturen steigen weltweit. Das hat verheerende Folgen für die Meeresbewohner. Eine Tierschutzorganisation wendet sich mit einem alarmierenden Bericht an die UN-Klimakonferenz.

weiterlesen...
Schütze an US-Uni hatte sich vergeblich um Jobs beworben
Aus aller Welt

Einen Tag nach dem Schusswaffenangriff an einer Universität in Las Vegas legt die Polizei Details über den mutmaßlichen Täter offen: Der Mann hatte es auf Mitarbeiter der Hochschule abgesehen.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

So bedroht der Klimawandel Wale und Delfine
Aus aller Welt

Die Temperaturen steigen weltweit. Das hat verheerende Folgen für die Meeresbewohner. Eine Tierschutzorganisation wendet sich mit einem alarmierenden Bericht an die UN-Klimakonferenz.

weiterlesen...
Schütze an US-Uni hatte sich vergeblich um Jobs beworben
Aus aller Welt

Einen Tag nach dem Schusswaffenangriff an einer Universität in Las Vegas legt die Polizei Details über den mutmaßlichen Täter offen: Der Mann hatte es auf Mitarbeiter der Hochschule abgesehen.

weiterlesen...